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Murrayprozess

Verhandlungstag 7, 5. Oktober 2011


Aussage Elissa Fleak

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Vernehmung der Elissa Fleak durch Staatsanwalt Walgreen

Fleak gibt an, seit acht Jahren fuer die Gerichtsmedizin/Bezirk Los Angeles zu arbeiten. Fleak gibt an, sich am 25. Juni um 17:20 Uhr zum UCLA Krankenhaus begeben zu haben, um sowohl MJ, als auch die Umstaende seiner Todes zu ueberpruefen. Fleak gibt an, MJ and dessen physischen Zustant in einem Einzelzimmer im UCLA Krankenhaus untersucht zu haben.

Fleak gibt zu Protokoll, diejenige gewesen zu sein, die den verstorbenen MJ auf dem Krankenhausbett fotografisch dokumentiert haette.
Fleak gibt an, dass weiteres Fotos gemacht worden seien, aber das dies das erste Bild gewesen sei, dass gemacht worden waere. (Foto, das am ersten Verhandlungstag praesentiert wurde). Fleak sagt aus, dass anfaenglich keine offizieller Todesgrund ersichtlich gewesen waere.

Fleak sagt aus, MJ vier Ampullen Blut abgenommen zu haben, welche an das Labor der Gerichtsmedizin weitergeleitet worden waeren, um weitere toxikologische Untersuchungen ausfuehren.
Fleak gibt, dass sie sich am 25. Juni um 19:10 Uhr zum Haus im Carolwood Drive begeben haette. Fleak sagt aus, eine 20ml Ampulle Propofol auf dem Fussboden links des Betts gefunden zu haben. Fleak gibt an, dass sie Propofolampullen unter dem Glass/Metallbeistelltisch (links vom Bett) gefunden zu haben.

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Fleak wird darum gebeten, die im Schlafzimmer aufgefunden Gegenstaende zu identifizieren:
-Propofolampulle, die Tropfen von Fluessigkeit enthalten habe. Fleaks bestaetigt, dass es sich um dieselbe Ampulle handeln wuerde, die von ihr aufgefunden worden waere.
-leere Flumazenilampulle, so gut we entleert, gefunden in Naehe der Propofolampulle. Fleaks bestaetigt, dass es sich um dieselbe Ampulle handeln wuerde, die von ihr aufgefunden worden waere.
-verschreibungspflichtige Medikamente, in entsprechenden Behaeltern: Diazepam, Lorazepam und Flomax, die von Fleaks als diejenigen bestaetigt werden, die sie aufgefunden haette.
-Diazepam: verschrieben auf den Namen Michael Jackson, verschrieben am 20. Juni, 10mg pro Tablette
-Flomax: verschrieben auf den Namen Michael Jackson, verschrieben am 23. Juni
-Lorazepam, verschrieben am 28. April 2009, Konzentration 2mg. Fleak bestaetigt alle verschreibungspflichtigen Medikamente als die von ihr aufgefundenen.


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Fleak sagt aus, dass weitere verschreibungspflichtige Medikamente in der unteren Ablage des Glasstischs. Fleak gibt an, dass sie Trazodone, Flomazepam und ein weiteres Medikament gefunden haette.
Tizanidin- verschrieben auf den Namen Omar Arnold, verschrieben von Arnold Klein am 7. Juni 2009.
Flomazepam- verschrieben auf den Namen Mick Jackson, Konzentration 1mg pro Tablette, verschrieben von Dr. Alan Metzger am 18. April 2009.
Trazodon- verschrieben auf den Namen Mick Jackson, Konzentration 50mg pro Tablette, verschrieben von Dr. Alan Metzger am 18. April 2009.
Temazepam- verschrieben von Murray auf den Namen Michael Jackson, Rezept eingeloest am 22. Dezember 2008.
Hydrochinon- aufgefunden mit dem mit dem Aufkleber "Applied Pharmacy" [Name der Apotheke]
Benoquin- aufgefunden mit dem Aufkleber "Applied Pharmacy"
Lidocain 4% - aufgefunden mit dem Aufkleber "Applied Pharmacy" und dem Namen Conrad Murray

Fleak bestaetigt, dass alle gelisteten Medikamente auf/im Nachttisch aufgefunden worden seien im Schlafzimmer, in dem Michael Jackson verstorben waere. Fleak sagt aus, dass ein Ambu-Beutel (Beatmungsbeutel) auf dem Fussboden gefunden worden sei- und dass Sauerstofftanks (einer davon auf einem fahrbaren Gestell) im Zimmer gefunden worden seien.
Fleak sagt aus, dass ausserdem Alkohoholtupfer, intravenoese Kathether, Latexhandschuhe und eine 10 Kubikcentimeter Spritze ohne Nadel in einem Nachttisch im Zimmer aufgefunden worden seien.

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Fleak sagt aus, dass ein intravenoeser Kathether unterhalb des Ambu-Beutels (links vom Beatmungsbeutel) gefunden worden waere. Fleak sagt aus, dass sie einen Behaelter mit Aspirin der Marke "Bayer" und andere medizinische Ausruestung wie Nadeln etc gefunden worden seien. Fleak gibt an, dass ein Behaelter gefuellt mit Urin auf einem Holzstuhl gefunden worden waere. (zusammen mit medizinischen Bettauflagen daneben)
Fleak gibt an, dass alle Gegenstaende in Frage am 25. Juni als Beweismaterial identfiziert worden waere- mit Aussnahme von Infusionsschlauch- und Beutel. Fleak gibt an, dass sie das Haus im Carolwood Drive am 25. Juni gegen 20:20 Uhr verlassen haette und dass sie am 29. Juni zurueckgekehrt worden, um nach weiterem gerichtsmedizinisch relevanten Beweismaterial zu fahnden.

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Fleak sagt aus dass es einen grossen begehbaren Wandschrank (Ankleidezimmer) gaebe, der sich direkt an das Schlafzimmer anschliessen wuerde, in dem MJ verstorben sei. Fleak gibt an, dass sie verschiedene Gegenstaende im oberen Teil des Kleiderschranks gefunden haette, darunter verschiedene Beutel, Handschuhe und anderes. Fleak sagt aus, dass ein kleiner schwarzer Beutel, eine blaue Einkaufstuete mit der Aufschrift "Costco", ein hellblauer Beutel, eine Packung Handschuhe und verschiedene Cremetuben aufgefunden worden seien. Fleak gibt zu Protokoll, dass der schwarze Beutel Blutdruckmanschettenteile in einer Box des Herstellers "Starline" enthalten habe. Fleak gibt an, dass die Costcotuete eine weitere Einkaufstuete aus Plastik, ein Pulsoximeter, einen aufgeschnittenen Infusionsbeutel mit Kochsalzloesung (mit einer 100ml Ampulle mit Propofol im Inneren des Infusionsbeutel) und weitere Gegenstaende enthalten haette. Fleak sagt aus, dass sie die Propofolampulle aus dem Kochsalzbeutel entfernt haette, um beides zu fotografieren. Fleak gibt an, dass es sich bei der im Kochsalzbeutel gefundene Propofolampulle um eine 20ml Ampulle gehandelt habe.

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Fleak sagt aus, dass eine 10ml Lorazepamampulle in der Costco Einkaufstuete gefunden worden sei. Fleak gibt an, dass 2 einzelne 10ml Midazolamapullen in der Coscoeinkaufstuete gefunden worden waeren. Fleak gibt zu Protokoll, dass eine kleine blutige Baumwollkompresse in der Coscotuete gefunden worden sei. Fleak sagt aus, das in der Costcotuete ein Pulsoximeter und eine 2. Tuete mit medizinischer Ausruestung gefunden worden waeren.
In der 2. Tuete, die sich in der Costcotuete befunden habe, seien folgende Gegenstaende gefunden worden:
- ein medizinischer Beutel zur Urinsammlung,
- ein Beutel mit weitem Band,
- durchsichtiges Tegaderm Verbandsmaterial,
- leeres Verpackungsmaterial fuer Infusionskatheter,
- verschiedene Alkoholtupfer,
- eine 10ml Einmalspritze mit Nadel,
- 2 einzelne Gurte,
- 2 Vinylkappen: dunkelblau und hellblau,
- ein Nadel- oder Infusionskatheterverschluss.

In der Costoplastiktuete seien weitere Ueberbleibsel aus Plastik gefunden worden.

Fleak sagt aus, dass die hellblau Tasche mit der Auschrift "Baby Essentials" folgendes enthalten haette:
- 2 gefuellte 100ml Propofolampullenm
- 7 20 ml Propofolampullen: davon 3 geoeffnet, alle unterschiedlich gefuellt mit Fluessigkeit,
- 5 Lidocainampullen: 3 verschlossen, 2 geoeffnet,
- 3 10ml Midazolamampullen: 2 davon verschlossen,
- 4 5ml Flamezenilampullen,
- 2 Lorazepamampullen: 1 verschlossen, 1 halb entleert,
- 1 medizinischer Behaelter der Apotheke "Applied Pharmacy" der ein Medikament enthalten habe, das eine Mischung aus Ephedrin, Aspirin und Koffein gewesen sei,
- Augentropfen des Herstellers "Bausch & Lomb",
- eine Medextasche, die Infusionsschlaeuche- und Spritzen enthalten haette,
- ein blauer Arterienabbinder.

Murrays Visitenkarten seien ebenfalls in der blauen Costcotuete gefunden worden.

Fleak sagt aus, dass sie am 29. Juni den Infusionsbeutel und Infusionsschlauch als Beweismaterial beschlagnahmt haette im Carolwood Drive Haus. Fleak gibt an, dass 18 Tuben von Benoquincreme im Schrank beschlagnahmt worden seien. (haetten sich neben den bereits erwaehnten Tueten im Schrank befunden)
Fleak sagt aus, dass sie am 29. Juni einen Kochsalzinfusionsbeutel als Beweismaterial beschlagnahmt haette, den sie bereits am 25. Juni als im Haus anwesend gesehen haette.
Fleak gibt an, am 29. Juni einen Infusionsschlauch mit einer Spitze an einem Ende beschlagt zu haben, der Infusionsschlauch habe sowohl eine Rollenklemme aufgewiesen, als auch ein Y-foermiges Verbindungsstueck mit daran befestigem Schlauchapparatus. Beschlagtnahmt wurde auch eine Spritze mit Abdeckung in einem Abfallcontainer fuer scharfkantige medizinische Ausruestung.

(an dieser Stelle beginnt Staatsanwalt alle Beweisstuecke auf den Tische zu legen in Sichtweite der Geschworenen)

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Fleak sagt aus, dass sie am 1. Juli eine Vorladung an Ed Chernoff (Murray's Anwalt) geschickt habe mit der Anordung, alle medizinisch relevanten Akten MJs an die Gerichtsmedizin zu uebersenden.
Staatsanwalt Walgren befragt Fleak zu den Unterlagen/Akten, die sie von Murray (ueber dessen Anwalt Chernoff) erhalten habe.

Einspruch. Staatsanwalt und und Verteidigung sprechen mit Richter.
 
Last edited:
Murrayprozess 8. Verhandlungstag, 6. Oktober 2011

Fortsetzung Vernehmung der Elissa Fleak (nachfolgend "EF")


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Forsetzung der Vernehmung durch Staatsanwalt Walgreen

Walgren legt weitere Fotos als Beweismaterial vor.


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Walgren spricht ueber eine "zerbrochene Spritze". EF sagt aus, dass die Beschreibung "zerbrochene Spritze" nicht korrekt gewesen sei und dass sie die Gegenstaende einzeln haette beschreiben sollen. Sie waere davon ausgegangen, dass die Teile zu derselben Spritze gehoeren wuerden, aber dies habe sich als falsch herausgestellt. EF gibt an, dass sie zu einem spaeteren Zeitpunkt gesehen haette, dass es sich um zwei unterspiedlichen Spitzen handeln wuerde (eine rund, eine quadratisch) und diese nicht zusammenpassen wuerden.

Fleak's Daumenabdruck sei auf der Spritze gefunden wurden, sie sei sich nicht bewusst, wie dieser Abdruck dorthin gelangt waere. EF gibt ab, dass dies passiert sein koennte, waerend sie die Nachttische verrueckt haette, oder beim Umpacken der Gegenstaende.

EF haette Murray eine Vorladung ueber seinen Anwalt Chernoff geschickt. EF habe am 1. Juli gerichtliche Anweisung erteilt, dass saemtliche medizinischen Akten Michael Jacksons vorzulegen seien. Chernoff habe ihr die Akten uebergeben. Staatsanwalt Walgren befragt EF, ob sich unter den uebergebenen Material Akten befunden haetten ueber den Zeitraum April, Mai und Juni 2009. EF sagt aus, dass es bei allen Akten um Akten handeln wuerde, die vor dem fraglichen Zeitraum datiert seien.

Walgren befasst sich mit den medizinischen Akten aus dem Zeitraum 2006, 2007 und 2008. Diese Akten dokumentieren einen Patienten namen Michael Jackson, Omar Arnold und Paul Farance. (auch Mike Smythe, aber ein Buchstabe sei durchgestrichen gewesen)



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Kreuzverhoer der Elissa Fleak durch Verteidigung/Chernoff

Chernoff fragt EF, ob sie noch weitere Fotos gemacht haette, als nur die, die den Geschworenen gezeigt worden waeren, was EF bejaht.

Chernoff befragt EF nach ihrem Rolle in dieser Ermittlung. Chernoff fuehrt die Rolle und Wichtigkeit eines Ermittlers der Gerichtsmedizin an. EFs Aufgabe sei, soviel wie moegliche an Informationen anzusammeln zur Todesursache und zu potentiellen Motiven zu eines Todesfalls. Chernoff fuehrt die Wichtigkeit von gruendlichem und akkuratem Vorgehen beim Ermittlen aus.

Chernoff fragt, wer anwesend gewesen waere am 25. Juni. Es seien Kriminalbeamter Scott Smith der LAPD [Los Angeles Police Department], ihr Vorgesetzer Ed Winter und ein Fotograf der Spurensicherung anwesend gewesen. EF habe Notizen gemacht, fotografiert und Beweismaterial gesichtet.

29. Juni. EF sei zum Haus im Carolwood Drive gegangen basierend auf dem Informationsstand und den Infos, die sie vom Kriminalbeamten Smith erhalten haette. Smith haette ihr gesagt, dass weiteres medizinisches Beweismaterial zu beschlagnahmen waere im Zimmer, dass an das Schlafzimmer angrenzen wuerde. EF haette keine weiteren Fragen gestellt und mitgeteilt, dass sie ihn im Carolwood Drive Haus treffen wuerde. Angekommen am Haus, haette Smith ihr gesagt, wo die Beutel und Taschen seien laut Murray's Aussage. EF, Smith, ein weiterer Kripobeamter (eventuell Meyers) und eine Fotograf der LAPD Spurensicherung seien im Haus gewesen, um Beweismaterial zu sichern.

Sie haetten die Taschen und Beutel aus dem Schrank genommen auf den Tisch gestellt. Sie haette Fotos gemacht; EF koenne sich nicht erinnern ob sie, oder die LAPD fotografiert haetten. Sie haetten die Gegenstaende auf dem Tisch ausgebreitet. Die Verteidigung praesentiert ein Foto von diversen Gegenstaenden auf dem Tisch. Sie und Smith haetten sich Notizen gemacht und den Tatort ueberprueft.

Aufgeschnittener Infusionsbeutel mit Propofolampulle. Chernoff fragt, ob weitere Fotos von diesem Beweisstueck gemacht worden seien. EF kann sich nicht erinnern.

3A Beweisformular der Gerichtsmedizin, in dem Beweismaterial notiert und beschrieben wird. Sie haette insgesamt drei 3A Beweisformulare ausgefuellt am 25. und 29. Juni, sowie am 8. Juli.

EF liest ihre Notizen, die sie am 29. Juni gemacht haette. In ihren handgeschrieben Notizen fuehrt sie seinen aufgeschnittenen Infusionsbeutel und die Propofolampulle auf. Chernoff fragt, ob sie in einem ihrer computererstellten Bericht die Propofolampulle im aufgeschnitten Infusionsbeutel erwaehnt haette. Sie verneint. Chernoff fuehrt an, dass sie "Propofol im Infusionsbeutel" erst im Maerz 2011 zu ihren Notizen hinzugefuegt haette. Chernoff versucht sie zu den geaenderten Notizen zu befragen.

Zahlreiche stattgegebene Einsprueche der Staatsanwaltschaft folgen.

Eine Woche bevor sie etwas zu ihren Notizen hinzugefuegt haette, habe sich EF mit Chernoff im Buero der Gerichtsmedizin und weiteren Gerichtsmedizinern und Anwaelten getroffen. Chernoff gibt an, EF zum Infusionsbeutel und dessen Inhalt befragt zu haben. EF koenne sich nicht erinnern, was im Beutel gewesen sei. Chernoff fragt, wann sie der Staatsanwaltschaft das erste Mal ueber die Propofolampulle im Infusionsbeutel informiert haette. Chernoff fragt, ob sie von Alberto Alvarez und dessen Aussage gehoert haette. EF erwidert dass sie Alvarez nicht kennen wuerde und auch nicht dessen Aussage gehoert haette, in der angab, eine Ampulle in einem Infusionsbeutel gesehen zu haben.

Chernoff fragt nach ihren handgeschrieben Notizen from 25. Juni. Sie sagt aus, dass nachdem sie ihre Notizen in ihre Berichte hinueberkopiert, sie ihre handgeschrieben Notizen mit Absicht vernichtet- in all ihren Ermittlungen.

Chernoff fragt, ob EF mit ihm uebereinstimmen wuerde, dass sie grosse Fehler in ihrer Arbeit gemacht haette. Sie stimmt Chernoff nicht zu. Chernoff fragt, ob es nicht ein Fehler gewesen sei, die Notizen aufzuheben; EF verneint dies. EF sagt aus, dass sie zu diesem Zwecke die von ihr erstellten Berichte haette und dass sie alles aus ihren Notizen in die Berichte uebernehmen wuerde.

Eine Flumazanilampulle sei auf dem Fussboden gefunden worden, aber dass sie diejenige gewesen waere, die den Nachttisch verrueckt haette. Chernoff fragt, ob sie die Ampulle vom Fussboden auf den Tisch verlegt haette. EF erwidert, nein, sie habe sie auf dem Nachttisch gefunden.

Chernoff erwaehnt die "zerbrochene Spritze" erneut- EF sagt aus, dass sie diese als 2 einzelne Teilstuecke haette beschreiben sollen und nicht als 'zerbrochen'. Chernoff befragt sie zur Tatortbeschreibung, dass sie Handschuhe auf dem Fussboden beschrieben haette und bittet sie, ihm diese auf dem Foto zu zeigen. EF sagt, dass sie dichter bei dem Stuhl mit dem Urinbehaelter gestanden haette und die Handschuhe in dem Bild nicht zu sehen seien. Chernoff praesentiert ein Foto mit Handschuhen auf dem Stuhl und fragt, ob das die Handschuhe seien, die sie in der Tatortbeschreibung aufgefuehrt haette; EF verneint. Chernoff fragt, ob das Fehler gewesen waere, EF verneint.

Chernoff fragt nach den Tropfen im Infusionsbeutel und argumentiert, dass diese klar seien und nicht milchfarben seien. Chernoff fragt, ob der Infusionsbeutel getestet worden waere. Dem sei der Fall gewesen.

25. Juni. EF haette hauptsaechlich im Schlafzimmer ermittelt. Chernoff fragt, ob sie andere Zimmer betreten haette. Chernoff fragt, ob das Schlafzimmer links im Lageplan des Hauses betreten haette. EF sagt aus, dass sie das Schlafzimmer links nicht betreten haete. Jenes Schlafzimmer hat ein Badezimmer, dass sich an Schlafzimmer anschliesst, der Gerichtsmediziner haette dort am 26. Juni einige Gegenstaende als Beweismaterial mitgenommen.

Verhandlungspause

Mehrere Bilder von der Verteidigung aus verschiedenen Perspektiven vom Urinbehaelter. Bilder von EF. Chernoff fragt wann diese Bilder gemacht worden seien. EF wuesste nicht, ob diese am 25. oder 29. Juni gemacht worden seien.

Chernoff fragt wie weit der Nachttisch vom Bett entfernt gewesen waere. EF sagt, ein paar Fuss. [Laengenmass]

Bild der Spritze an Infusion. Chernoff fragt, wann dieses Bild gemacht worden waere. Chernoff praesentiert 2 unterschiedliche Bilder: Eines vom 25. Juni und eines vom 29. Juni. Eines der Bilder zeigt, wie der Infusionsschlauch um den Infusionsstand gewickelt waere, auf dem Bild haengt der Schlauch. Chernoff fuehrt an, dass jemand die Lage und Position von Beweismaterial geaendert haette.


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Chernoff fragt wessen Entscheidung es gewesen waere, dass Haus nicht zu versiegeln. EF sagt, dass solche Entscheidungen von der LAPD getroffen werden wuerden. EF wuesste ausserdem nicht, ob jemand Zugang zum Haus gehabt haette, oder nicht.

Kripobeamter Smith informierte sie ueber zusaetzliche medizinische Ausruestung in der Aussage von Conrad Murray. EF sei am 29. Juni zu Haus gegangen. EF wuesste nicht, ob LAPD im Zeitraum 27. Juni bis 29. Juni im Haus ermittelt haetten.

Chernoff erwaehnt einige Gegenstaende wie zum Beispiel den Infusionsstand und Infusionsbeutel, beides waere am 29. Juni beschlagnahmt worden. EF haette weder den Infusionsstand, den Kochsalzloesungsbeutel, noch die Spritze in ihrem Bericht vom 25 Juni erwaehnt. EF haette diese Gegenstaende in ihren Ermittlungsnotizem von 27. Juni erwaehnt. EF haette, geschrieben, dass sie noch weitere Gegenstaende zu beschreiben gehabt haette, diese sie nicht im ersten Bericht erwaehnt haette.

Nach dem 29. Juni sei EF nicht mehr zum Haus im Carolwood Drive zurueckgekehrt. EF habe Patientenakten von weiteren Aerzten eingezogen. Sie haette diese eingezogen, um ein besseres Verstaendnis von MJs medizinischer Patientengeschichte zum bekommen. Sie haette Patientenakten angefordert von den folgenden: Murray, Klein, Metzger, Adams, Tadrissi, Slavit, Rosen, Lee, UCLA Klinik, Kopplen und Hoefflin.

Einspruch. Richter spricht mit Verteidigung und Staatsanwaltschaft.

Sie haette Einsicht gehabt in zahlreiche Akten. Es seien die Namen von weiteren Aerzten gefallen, die aber weder Akten gehabt haetten, noch MJ als Patienten behandelt haetten.

Chernoff befragt sie nach der Saftflasche auf dem Nachttisch. EF sagt aus, dass die Saftflasche nicht als Beweismaterial mitgenommen worden sei.

Vernahme der Elissa Fleak durch Staatsanwalt Walgren

Walgren befasst sich mit Dokumenten, die von EF erstellt waeren.

Ermittlung: Beschreibung des Tatorts.

Protokoll der Spurensicherung: Gegenstaende werden einzeln gelistetet und als Beweismaterial erfasst.
Ermittlungsnotizen: Zusaetzliche Informationen zur Ermittlung. Formular 3A zur Erfassung von medizinischem Beweismaterial, dass medizinisches Beweismeterial erfasst im Gegensatz zu non-medizinischem Beweismaterial und weiterer Spurensicherung.

Am 25. Juni seien diese Formulare handschriftlich ausgefuellt worden.

Walgren fragt, ob sie den Infusionsstaender am 25. Juni gesichtet und fotografiert haette, EF bejaht. Am 27. Juni haette sie den Infusionstaender in ihren Notizen erwaehnt. Am 29. Juni haette sie den Infusionsstaender und die Taschen/Beutel im Wohnhaus als Beweismaterial beschlagnahmt und mitgenommen.

Walgren erwaehnt ihre Aussage in der Vorverhandlung und dass sie die Propofolampulle im Infusionsbeutel im Januar 2011 erwaehnt haette. EF habe die Propofolampulle aus dem Infusionsbeutel entfernt um zu sehen, worum es handeln wuerde. Sie haette die Propofolampulle auf den Infusionsbeutel gestellt, um beide Gegenstaende zu fotografieren. Walgren fragt nach dem Grund, beides zusammen zu fotografieren. EF sagt aus, dass sie beide Gegenstaende absichtlich zusammen fotografiert haette, um zu dokumentieren dass sie einen Gegenstand im anderen so aufgefunden haette.

Maerz 2011. Walgren, EF und Dr. Rogers haetten Beweismaterial untersucht. Zu dem Zeitpunkt haette Dr. Rogers erwaehnt, dass sich sich um einen Infusionskatheter handeln wuerde und die Gegenstaende nicht zusammenpassen wuerden.

Walgren asks if this was a perfect investigation, she says no. Walgren asks if she ever conducted a perfect investigation , EF says no. Walgren asks if she in other investigations she thought she could do a better job. EF says yes and she did her best.
Walgren fragt ob die Ermittlung lueckenlos und perfekt abgelaufen waere. EF verneint. Walgren fragt, ob sie jemals eine 100% perfekte Ermittlung geleitet haette, was EF verneint. Walgren fragt, ob sie auch in anderen Ermittlungen der Meinung waere, dass es immer moeglich sein, sich zu verbessern, was EF bejaht und erwidert, sie habe alles in ihrer Macht stehende getan.

Kreuzverhoer der Elissa Fleak durch Verteidigung/Chernoff

Chernoff befasst sich erneut mit der Fakt dass EF kein Foto gemacht haette von der Propofolampulle im Infusionsbeutel.







 
Last edited:
Murray Prozess, Tag 8, 6. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Information ueber Fingerabdruecke wird stipuliert

Fingerabdruck von Murray gefunden auf dem 100 ml Propofol-Flaeschchen, das in dem IV-Beutel
gefunden worden ist.
Fingerabdruck von Fleak gefunden auf der Spritze am Tisch.
4 Fingerabdruecke gefunden auf dem aufgeschnittenen IV-Beutel. 2 Fingerabdruecke gefunden
auf IV-Beutel mit Kochsalzloesung und auf der 20 ml Propofol-Ampulle. 1 Fingerabdruck
gefunden auf einer 20 ml Propofol-Ampulle. Aber keiner der Fingerabdruecke konnte
identifiziert werden. Die folgenden Personen wurden durch manuellen Vergleich ausgeschlossen:
Michael Jackson, Conrad Murray, Alberto Alvarez, Michael Amir Williams, Faheem Muhammed,
Scott Smith, Mark Goodwin, Martin Blount, Jimmy Nicholas, Blanca Nicholas, Elissa Fleak,
Kai Chase.
Keine verwendbaren Fingerabdruecke auf: 2 Midazolam-Ampullen, 1 Lorazepam-Ampulle, 2
Lidocain-Ampullen, 1 Lidocain-Ampulle, Augentropfen, Tube markiert mit "bg", eine Flasche
beschriftet mit "Ephedrin/Koffein/Aspirin", 2 100 ml Propofol-Ampullen, 7 20 ml Propofol-
Ampullen, 2 Lidocain-Ampullen, 1 Lidocain-Ampulle, 2 Lorazepam-Ampullen, 4 Flumazenil-
Ampullen, 2 Midazolam-Ampullen, IV-Schlaeuche, IV-Y-Anschluss-Schlauch, Spritze mit
Nadel.

Kurz gesagt - MJ's Fingerabdruecke waren auf keinem der Gegenstaende. Murray's Finger-
abdruecke wurden nur auf einer 100 ml Propofol-Ampulle gefunden.



Dan Anderson Aussage

Direktverhoer durch Walgren


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Anderson arbeitet seit 21 Jahren fuer die LA-Gerichtsmedizin als Toxikologe. Seine
momentane Position ist die des Abteilungsleiters. Er ist verantwortlich fuer die Leute
und die Resultate. Anderson erwaehnt seine Bildung, seine Berufslaufbahn und seine
Zertifizierungen.

Anderson erklaert dann einiges im Detail ueber Toxikologie, die Art der Tests, die sie
durchfuehren, die Fachausdruecke, die sie benuetzen, und wie die Tests gemacht werden
und das Equipment, das sie dafuer benuetzen.

Walgren beginnt, ueber diesen Fall zu sprechen. Anderson hat 4 Blutproben bekommen, im
Spital und von Fleak persoenlich zu ihm gebracht.

26. Juni - Anderson war beim Beginn der Autopsie anwesend, um dort zu sagen, welche
Proben er haben moechte. Am 26. Juni am Nachmittag hat er mit den Tests begonnen. Die
Tests dauern mehrere Stunden und Tage. Am Montag begannen sie, die Tests zu evaluieren.
Sie haben einen 8 Seiten langen Bericht ueber all die getesteten Proben angelegt.

ng/ml - Nanogramm; ug/ml - Mikrogramm. Mikrogramm ist 1000 Mal groesser als Nanogramm.

Mittagspause

Murray Prozess, Tag 8, 6. Oktober 2011

Nachmittag

Dan Anderson Aussage - Fortsetzung

Direktverhoer durch Walgren - Fortsetzung

Anderson erklaert jedes einzelne Ergebnis in dem Befund. Der Grossteil der Tests ist
unter Verwendung von Blut, das aus dem Herzen entnommen wurde, durchgefuehrt worden.
Das ist der Ausgangspunkt.

- Blut aus dem Oberschenkel entnommen
- Blut aus dem Herzen entnommen
- Blut, das im Spital entnommen wurde
- Fluessigkeit aus dem Auge entnommen
- Eine Probe der Leber wurde entnommen
- Mageninhalt
- Urinproben: Urin aus dem Schlafzimmer, das ihnen in einer Urinflasche aus Plastik
gebracht wurde, sie entnahmen ausserdem Urin aus der Blase waehrend der Autopsy

Anderson listet alle Ergebnisse auf, zu sehen in den folgenden Bildern. Fuer mehr
Details, siehe Autopsie-Bericht.

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Wichtige Ergebnisse: Michael hatte keinen Alkohol, kein Demerol (Meperidin), kein
metabolisiertes Demerol (Normeperidin) im Koerper, auch kein Kokain oder Marihuana
oder aehnliches. Michael hatte Valium, Lorazepam, Midazolam und Propofol in seinem
Koerper. Sie haben Blut aus dem Oberschenkel, Blut aus dem Herzen und das Blut, das
im Spital entnommen worden ist, getestet. Sie haben 2 Tests an der Leber vorgenommen,
fuer Lidocain und fuer Propofol - beides wurde in der Leber gefunden. Im Mageninhalt
wurden Lidocain und Propofol gefunden. Der Urin der Autospy zeigt Lidocain, Midazolam,
Ephedrin und Propofol. Urin aus der Urinflasche wurde getestet und es wurden Lidocain,
Midazolam, Ephedrin und Propofol gefunden. Die Augenfluessigkeit zeigte Propofol.

Anderson schrieb eine Zusammenfassung ueber die positiven toxikologischen Ergebnisse.

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Walgren sagt nochmals ganz klar, dass kein Demerol in Michael's Koerper war. Anderson
sagt, das ist korrekt.

Walgren spricht Propofol in Michael's Mageninhalt an. Anderson vergleicht die Menge an
Propofol in Michael's Magen und sagt, sie waere vergleichbar mit "ein paar Koernchen
Zucker". Sie sagen im Prinzip, das waere sehr wenig.

Die Spritze vom Nachttisch wurde getestet. Sie haben 4 Tropfen Fluessigkeit darin ge-
funden. Darin wurden Propofol und Lidocain gefunden.

IV-Beutel mit Kochsalzloesung, Schlauch, Y-Anschluss und Spritze am IV-Staender wurden
getestet. Sie zeichnen ein Diagramm und legen fest, wie sie es testen. Walgren identi-
fiziert jedes der Teile.

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Propofol, Lidocain und Flumazenil wurden in der Spritze und dem kurzen Teil des
Schlauchs gefunden. Im IV-Beutel und im langen Teil des Schlauchs wurden keine Drogen/
Medikamente festgestellt.

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Nachmittagspause

Kreuzverhoer durch Flanagan

Flanagan bespricht die Zusammenfassung der positiven toxikologischen Ergebnisse.

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Flanagan fragt, warum Blut aus 3 verschiedenen Proben getestet wurde. Anderson sagt,
sie testen generell 2 Proben - allgemeines Blut und peripheres Blut (wie Blut aus dem
Oberschenkel entnommen) wegen der Verteilung nach dem Tod. Anderson erklaert, dass das
Koerpergewebe nach dem Tod wieder in den Blutkreislauf abgibt, und wenn der Koerper
bewegt wird, werden Drogen/Medikamente auch abgegeben. In diesem Fall hatten sie auch
Blut aus dem Spital.

Flanagan fragt, ob der Grund fuer die hoeheren Ergebnisse im Blut aus dem Spital der
ist, dass die Medikamente da noch keine Chance hatte, wieder ins Koerpergewebe zu
kommen. Einspruch. Richter findet die Frage ungenau. Flanagan sagt: "Wissen Sie, warum
die Ergebnisse des Spitalsblutes hoeher sind?" Antwort: "Nein." Flanagan fragt: "Warum
sind die Ergebnisse des Blutes aus dem Oberschenkel die niedrigsten?" Antwort: "Ver-
teilung nach dem Tod." Flanagan verwirrt den Zeugen so sehr, dass dieser die Fragen
nicht versteht. Flanagan fragt: "Warum hat das Blut aus dem Oberschenkel das niedrigste
Ergebnis?" Anderson antwortet, das ist typisch, weil das Koerpergewebe Medikamente in
die zentrale Herzkammer abgibt und somit kuenstlich das Herz im Blut erhoeht.

Lidocain ist im Blut aus dem Oberschenkel hoeher als im Blut aus dem Herzen. Anderson
sagt, das haengt vom Medikament ab. Manche Medikamenten koennten ein anderes Vertei-
lungsmuster haben.

Flanagan fragt, warum die Augenfluessigkeit analysiert wurde. Sie haben sie auf Propofol
untersucht, weil Propofol die eigentliche Frage war. Anderson sagt, sie hatten nicht
genug Fluessigkeit, um eine vollstaendige Analyse zu machen. Es sagt ihm, das Propofol
sich nicht sehr gut in der Augenfluessigkeit verteilt. Sie gaben keine genaue Menge fuer
Propofol in der Augenfluessigkeit an, weil sie keine Probe hatten, die gross genug war.
Ihr Protokoll besagt, in solch einem Fall koennen sie keine Menge angeben, weil sie
die Genauigkeit nicht garantieren koennen.

Urin aus dem Schlafzimmer - Flanagan fragt, warum sie keine genaue Menge fuer Propofol
angeben konnten. Es war wiederum niedriger als ihr niedrigstes Wert, der gemessen werden
kann. Es war nahezu zu vernachlaessigen.

Ephedrin wurde im Urin gefunden, aber nicht im Blut, und zwar deshalb, weil die Blase
Dinge fuer lange Zeit speichern kann. Flanagan fragt, vor wie langer Zeit wurde es ge-
geben? Anderson sagt, es kann nicht kuerzlich gewesen sein, weil es nicht im Blut war
und es kann irgendwann zwischen 24 und 72 Stunden vorher gegeben worden sein.

Propofol wurde gefunden im Urin aus dem Schlafzimmer. Flanagan fragt, ob das auch schon
von vor ein paar Tagen gewesen sein koennte. Anderson stimmt zu und sagt, es koennte
allerdings auch frisch sein. Flanagan fragt, ob der Urin aus dem Schlafzimmer vor der
Autospie gesammelt worden ist. Anderson sagt, er hat keine Ahnung, von wann das ist
oder ob es ueberhaupt von MJ ist.

Flanagan gibt ein Szenario, in dem der Urin im Schlafzimmer von 7 Uhr morgens ist
und der Todeszeitpunkt gegen 12:00 Uhr mittags und 14:26 Uhr und sagt, dass nicht viel
Urin nach dem Tod gesammelt worden ist. Anderson korrigiert ihn und sagt, sie hatten
ueber 500 ml Urin von der Autopsy, und er sagt, das ist sehr viel. Flanagan versucht
zu sagen, dass MJ Propofol gegeben wurde, nachdem der Urin in die Urinflasche abgegeben
worden war, weil der Propofol-Level niedriger war als in Autopsie-Urin. Flanagan ver-
wirrt den Zeugen wieder und niemand kann verstehen, was er fragt.

Lorazepam - Flanagan fragt, ob das hoch ist. Anderson sagt, es ist in der normalen,
aber hohen therapeutischen Dosis. Flanagan fragt, wieviel Lorazepam in mg Michael gege-
ben worden war. Anderson sagt, diese Berechnung koennte gemacht werden, aber es waere
keine perfekte Berrechnung, weil man dafuer einige Hypothesen aufstellen muesste.
Anderson sagt, man sollte das nicht machen.

Anderson erklaert die Hypothesen, die man fuer so eine Berechnung aufstellen muesste:
Medikament vollstaendig verteilt, Neuverteilung ist nicht passiert nach dem Tod und
das Level des Blutes aus dem Herzen ist nicht faelschlich erhoert.

Flanagan zeigt ein Buch, in dem steht, das Lorazepam nach dem Tod nicht neuverteilt
wird. Anderson stimmt nicht zu and sagt, in dem Buch gibt es nur 2 Beispiele und er
wuerde sich nicht wohl fuehlen damit, das fuer die gesamte Menschheit zu generalisieren.

Flanagan fragt Anderson dennoch, eine mg-Menge anzugeben. Anderson liest in seinem
Bericht und sagt, basierend auf mehreren Hypothesen sind es etwa 11 mg. Anderson sagt,
dass sie von einem Blutlevel her nicht feststellen koennen, wie Lorazepam gegeben wurde
(oral eingenommen oder durch Infusion), und er weiss auch nicht, wann es gegeben wurde.

Flanagan fragt, ob die Ergebnisse anzeigen, dass Lorazepam seit einer Weile im Koerper
war. Anderson sagt "ja". Die Propofol-Level waren nicht im Gleichgewicht. Flanagan
fragt, wenn eine Person an einer Infusion war, wuerde er erwarten, dass die Propofol-
Level im Gleichgewicht waeren. Anderson sagt, er weiss nicht, wie Propofol metabolisiert
wird.

Flanagan sagt, dass Anderson's Zusammenfassung keine Information ueber Lorazepam im
Mageninhalt enthaelt. Anderson sagt, sie analysieren den Mageninhalt nur in Faellen von
Drogenueberdosis. Ihr Blutlevel zeigte an, dass Lorazepam in akzeptablem Bereich vor-
handen war, deshalb haben sie den Mageninhalt nicht getestet.

Die Verteidigung liess den Mageninhalt auf Lorazepam untersuchen, es war 0,634
Microgramm/ml.

Flanagan sagt, Lorazepam ist 4 Mal so hoch konzentriert im Magen wie im Blut. Anderson
widerspricht und sagt, seiner Meinung nach ist das nicht signifikant. Flanagan fragt,
ob das konsistent ist mit oraler Einnahme. Anderson sagt "nein" und erklaert, dieses
Medikament ist aufgrund von "Ionenfallen" im Magen und das heisst nicht notwendiger-
weise, dass es oral eingenommen wurde. Anderson rechnet die mg um: 0,046 mg - das be-
deutet ein Vierzigstel einer normalen 2 mg-Tablette. Anderson sagt, es koennte vom Blut
kommen.

Flanagan fragt nach Midazolam. Anderson hat darueber keine Berechnungen angestellt,
weil die Menge sehr klein war.

Flanagan versucht, aus dem Urinlevel fuer Midazolam auf das Blutlevel zu schliessen.
Anderson sagt, das ist kein Vergleich, der angestellt werden kann.

Flanagan spricht ueber Urin und ob es repraesentativ waere fuer den Metabolismus des
Medikaments, wenn eine Person um 1:00 nachts uriniert hat, und dann nochmals um 7 Uhr
morgens, Flanagan fragt, ob der Urin von 7 Uhr morgens repraesentativ ware fuer den
Zeitraum zwischen 1 Uhr und 7 Uhr morgens. Anderson sagt, da wuerde es einiges an
Kontamination geben. Flanagan fragt, ob der Autopsie-Urin dann ein Mittelwert waere
von der Zeit zwischen 12:30 und 7:30 Uhr. Anderson hat Probleme, die Frage zu verstehen.
Der Richter und Walgren verstehen die Frage auch nicht. Flanagan fragt, ob der Urin im
Gleichgewicht waere mit dem Blut, aber das geht ueber Anderson's Spezialgebiet hinaus.
Anderson sagt, nur von den Urin-Ergebnissen koennte er nicht sagen, wann die Person
hoehere Levels an Midazolam im Koerper hatte. Anderson sagt, er kann das auch nicht
fuer Propofol sagen.

Zurueck zum Mageninhalt und dass er nicht fuer Midazolam und Lorazepam analysiert
wurde. Aendert das Thema auf die Untersuchung des IV-Sets. Der Infusionsbeutel mit
Kochsalzloesung und der Schlauch, der hinuntergeht zum Y-Anschluss hatten kein
Propofol oder Lidocain. Propofol, Lidocain und Flumazenil wurden in der Spritze und
im kurzen Teil des Schlauchs gefunden. Flanagan fragt nach der Menge dieser Medikamente.
Anderson sagt, sie haben keine Menge angegeben, weil sie nicht dachten, das waere
relevant und sie hatten keine Standard-Vorgehensweise, um Fluessigkeiten von medizi-
nischem Geraet zu quantifizieren. Flanagan fragt, ob sie die Anteile von Lidocain,
Propofol und Flumazenil feststellen konnten. Anderson sagt, das koennen sie nicht.
Anderson sagt, sie hatten ausserdem nur sehr kleine Mengen an Fluessigkeit, was die
Untersuchung verkompliziert hat.
 
Last edited:
Murray Prozess, Tag 9, 7. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Morgens

Dan Anderson Aussage - Fortsetzung

Kreuzverhoer durch Flanagan - Fortsetzung


350x.jpg


Flanagan beginnt mit einer Frage ueber den Infusionsbeutel am IV-Staender in dem Raum,
in dem MJ gestorben ist. Flanagan fragt, ob der Beutel auf alle Chemikalien untersucht
worden ist und das einzige, was gefunden wurde, Kochsalzloesung war. Anderson sagt, sie
haben es nicht nach der Loesung untersucht, aber es wurden keine Medikamente gefunden.
Flanagan fragt nach dem Schlauch (der vom IV-Stand hing), und Anderson sagt, dass auch
darin keine Medikamente gefunden wurden.

Flanagan fragt wiederholt, ob der Schlauch und der IV-Beutel miteinander verbunden waren,
Anderson antwortet wiederholt, dass sie nicht verbunden waren, als sie als medizinische
Beweisstuecke aufgenommen worden waren, laut Notizen. Flanagan fragt, ob Anderson zwei
Spritzenkoerper getestet hat, Anderson sagt "ja", und auf Nachfrage sagt er, beide Sprit-
zenkoerper wurden auf Propofol und Lidocain untersucht. Flanagan fragt, ob er irgendeine
Vorrichtung untersucht hat, die nur Propofol enthalten hat. Anderson sagt "nein". Anderson
sagt, dass das einzige medizinische Equipment, das Propofol und Lidocain enthielt, der
Y-Schlauch und der Spritzenkoerper waren. Anderson sagt, das jede der Spritzen und der
Y-Schlauch Flumazenil enthielten. Flanagan fragt, ob das Verhaeltnis von Propofol und
Lidocain dasselbe war in dem Y-Schlauch und den 2 Spritzenkoerpern, Anderson sagt, dass das
nicht getestet wurde.

Flanagan bittet Anderson, er moege Gleichgewicht definieren in Bezug auf Koeperfluessig-
keiten. Anderson sagt, er glaubt, wenn die Proben des Medikaments oder deren Konzen-
tration gleichmaessig verteilt sind. Flanagan fragt, wie lange es braucht, bis das Blut-
system zu einem Gleichgewicht kommt. Anderson sagt, das geht ueber sein Spezialgebiet
hinaus. Flanagan bittet Anderson, er moege therapeutische Dosis (eines Medikaments) defi-
nieren, Anderson sagt, das ist die Konzentration eines Medikaments, die man braucht, um
den gewuenschten Effekt zu erzielen, generell ist das eine Sicherheitsfrage, weil sie nicht
in allen Konzentrationen sicher sind. Flanagan fragt, wodurch die therapeutische Dosis
bestimmt wird, Anderson sagt, durch klinische Studien der FDA und durch Literatur, die
es fuer jedes Medikament gibt. Flanagan fragt, ob es eine therapeutische Dosis fuer
Propofol gibt, Anderson sagt "nein". Anderson fragt nach der therapeutischen Dosis fuer
Lorazepam, Anderson sagt, sie liegt bei 100 - 200 Mikrogramm per Milliliter. Anderson
stellt klar, dass der Durchschnitt 180 sein kann, aber jeder reagiert auf Medikamente
anders, und er kann keine bestimmte Dosis nennen.

Flanagan zeigt ein Lorazepam-Flaeschchen, verschrieben fuer MJ, sagt Anderson, er soll
lesen, was auf dem Flaeschchen steht, Anderson liest Lorazepam 2 mg, 1 Tablette oral
einnehmen. Flanagan fragt nach Michael's Blutkonzentration von 0,16 % und fragt, ob
das etwa 5 Lorazepam-Tabletten entsprechen wuerde, Anderson sagt "ja", unabhaengig davon,
ob es als Tabletten oder durch Infusion gegeben wurde. Flanagan fragt, ob Michael das
Aequivalent von 11 mg Lorazepam in sich hatte, Anderson sagt "ja, ungefaehr". Flanagan
fragt, wieviele Tabletten haette Michael genommen, um zu diesem Level zu kommen (11 mg),
Anderson sagt, es koennte eine Anhaeufung ueber mehrere Tage sein, und dass er sich nicht
wohl fuehlt damit, Vermutungen ueber die Art, wie die Medikamente gegeben wurden oder die
Form der Medikamente anzustellen.

Flanagan fragt nach "ion trapping" ("Ionenfallen") in Bezug auf Lorazepam, Anderson sagt,
dass er wenig ueber Lorazepam und dessen Verteilung nach dem Tod weiss. Anderson sagt,
dass die einzige Art, Propofol in den Magen zu bekommen, entweder orale Einnahme oder
"ion trapping" waere, es kommt nicht von Neuverteilung nach dem Tod.

Flanagan bittet Anderson, er moege "ion trapping" definieren. Anderson sagt, dass eine
saure Umgebung die Ionen des Medikaments in der Umgebung festhaelt, was darueber hin-
aus geht, geht ueber sein Spezialgebiet hinaus. Anderson sagt, ausser Einnahme waere
die einzige Art, wie Propofol in dem Magen gelangen koennte, die Diffusion in die um-
gebenden Organe. Flanagan fragt nach den umgebenden Organen, Anderson antwortet, dass
die Leber in der Naehe liegt, Blutproben und das Blut selbst sind in der Naehe vom Magen.

Flanagan sagt, dass Anderson meinte, Lorazepam kann durch Neuverteilung in den Magen
gelangen, Anderson sagt, es kann durch "ion tapping" in den Magen kommen. Anderson
sagt wiederholt, dass dies ueber sein Spezialgebiet hinaus geht. Anderson sagt, dass er
viele Verstorbene gesehen hat, die Medikamente im Mageninhalt hatten, und dass die
Medikamente nicht oral gegeben worden waren. Anderson sagt, er persoenlich hat keine
Erfahrung mit einem Verstorbenen, der Lorazepam im Magen hatte.

Flanagan fragt Anderson nach Ephedrin. Flanagan fragt, ob Anderson zu dem Ergebnis ge-
kommen ist, dass Propofol das wichtigste Medikament in diesem Fall ist, Anderson sagt
"ja". Flanagan fragt ob Lorazepam wichtig war, Anderson sagt, er denkt, es hat seine
Wichtigkeit, aber es laesst keine Alarmglocken schrillen. Anderson sagt, dass Propofol
in jedem Fall wichtig ist, Lorazepam war innerhalb der therapeutischen Dosis, und dass
er zuvor ausgesagt hatte, dass Propofol innerhalb der therapeutischen Dosis war, waere es
in entsprechender Umgebung (Anm. gemeint ist Spital, mit Narkosearzt, etc.) gegeben
worden. Flanagan fragt, was die entsprechende Umgebung mit der therapeutischen Dosis zu
tun hat, Anderson sagt, dass das sehr wichtig ist. Flanagan sagt, dass therapeutische
Dosis heisst, den gewuenschten Effekt zu erzielen, Anderson sagt "ja". Flanagan sagt,
dass die Literatur die Umgebung nicht beruecksichtigt, Anderson sagt, dass jede Literatur
diese beruecksichtigt.

Flanagan fragt, ob Anderson die Berechnungen fuer das Lorazepam letztes Wochenende ge-
macht hat, Anderson sagt, es war vor 2 Wochen. Er sagt, er hat sie gemacht, weil die
Verteidigung den Mageninhalt und 2 Urinproben hat untersuchen lassen. Anderson sagt, dass
der Urin eine "historische" Perspektive ist und eine Ansammlung mehrerer Tage sein koennte.
Anderson sagt, die Tests fuer Midazolam im Urin wurden gemacht, weil die Konzentration viel
hoeher ist, was dabei hilft, das Blutlevel von Midazolam zu bestaetigen. Anderson sagt,
dass die Lorazepam-Level im Urin viel hoeher waren als das Midazolam. Anderson sagt,
Lorazepam war 12.974 Nanogramm/ml (13 Microgramm/ml), Midazolam war 0.025 Nanogramm/ml.

Anderson sagt, dass die Lorazepam-Konzentration nach oben geht im Autopsie-Bericht,
und mit Midazolam viel weniger als Lorazepam (Anm. Sehr unklar im englischen Original,
Flanagan ist generell bei dieser Art Fragen sehr schwer zu verstehen, ich glaube, es
ging darum, dass das Lorazepam im Urin aus der Urinflasche niedriger war als im Urin
von der Autopsie und dass Midazolam in beiden Proben wesentlich niedriger war als
Lorazepam, allerdings war Midazolam im Urin aus der Urinflasche etwa 3 - 4 Mal hoeher
als im Urin von der Autopsie).

Anderson sagt, dass die Halbwertszeit von Lorazepam 9 - 16 Stunden betraegt und dass
er dafuer in einem medizinischen Referenzbuch nachgeschaut hat. Anderson sagt, er weiss
nicht, was die Aufnahmezeit ist und/oder wann der Hoechststand von Lorazepam erreicht
ist, das war in dem Buch, aber er kann sich nicht erinnern, was dazu im Buch stand.

Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren


Anderson stellt klar, dass er nie auf 100 North Carolwood war. Anderson sagt, dass er
Ampullen mit Blut erhalten hat, eine zerbrochene Spritze mit Kolben und einen IV-
Katheder von Ermittlerin Fleak. Anderson sagt, dass der Infusionsbeutel und der In-
fusionsschlauch zu ihm ins Labor gebracht wurden, ganz einfach markiert als Beweis-
stueck #2.

Anderson sagt, der Unterschied zwischen einer Blutprobe und einer Urinprobe ist der,
dass das Blut das ist, was gewoehnlich im Koerper passiert, und der Urin repraesentiert
alles, was der Koerper ausscheidet, und dass man von der Urinkonzentration erwarten
wuerde, dass sie viel hoeher ist. Anderson sagt, dass der Urin "historisch" ist, und
das anzeigt, was vom Koerper ueber einen gewissen Zeitraum ausgeschieden wird.

Anderson sagt, dass die PACTOX-Analyse des Mageninhalts 634 Nanogramm/ml Lorazepam
zeigt. Anderson sagt, dass das Labor die Konzentration misst, ihm wurden 73,5 ml
Mageninhalt gegeben, er hat die beiden Zahlen multipliziert, um die Nanogramm fuer
den Mageninhalt zu bekommen, und das waeren 46.599 Nanogramm Lorazepam, die sich noch
im Magen befanden. Aber Anderson wollte Mikrogramm benuetzen, nicht Nanogramm, also muss
er die Zahl durch 1000 dividieren, das ist dann 46,599 (Mikrogramm - ug) - und das dann
nochmals durch 1000 dividieren, das ergibt 0,04599 mg Lorazepam im Magen. Anderson sagt,
dass im Vergleich mit einer 2 mg Lorazepam-Tablette der Mageninhalt ein Dreiundvierzig-
stel einer 2 mg-Tablette enthielt, was eine sehr kleine Menge ist.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Flanagan


Flanagan fragt, wenn die Ephedrin-Konzentration im Blut hoch ist, aber niedrig im Urin,
waere es eine berechtigte Annahme, dass das Ephedrin kuerzlich eingenommen worden ist.
Flanagan fragt, ob das dasselbe ist mit Propofol. Anderson sagt, er ist nicht mit der
Ausscheidung von Propofol vertraut.

Flanagan fragt, wenn eine Person 7 oder 8 Lorazepam-Tabletten einnimmt und er wuerde
14 mg im Magen finden, wuerde Anderson sagen, dass die Person das kuerzlich einge-
nommen hatte. Anderson sagt "ja". Flanagan fragt dann zahllose Dinge, aber Walgren er-
hebt immer wieder Einspruch und der Richter gibt dem statt.


Elissa Fleak Aussage, nochmaliger Aufruf ("recall")

Direktverhoer durch Walgren


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Walgren bespricht die Sammlung der Beweisstuecke und wann Fleak diverse Beweisstuecke
gefunden hat. Walgren fragt, ob viele Fotos an verschiedenen Tagen gemacht worden sind.
Fleak hat sich die Fotos seit dem Vortag angeschaut, um festzustellen, welche Fotos
wann gemacht worden sind (25. Juni oder 29. Juni). Fleak sagt, sie ging kurz ins
Master-Schlafzimmer, schaute sich um, aber hat es nicht durchsucht.

Walgren spricht ueber den IV-Staender und die Fotos, die davon gemacht wurden. 2 Fotos
des IV-Schlauchs, gemacht am 25. Juni. Der IV-Schlauch ist um den Griff gewickelt.
Fotos vom 29. Juni vom IV-Stand/Schlauch - der Schlauch ist noch immer um den Griff ge-
wickelt, so wie am 25. Juni. Spaetere Fotos vom selben Tag - er ist nicht mehr um den
Griff gewickelt. Am 29. Juni haben die Ermittler den Schlauch abgewickelt, damit die
Spritze fotografiert werden konnte.

Vormittagspause

Kreuzverhoer durch Chernoff

Chernoff fragt wieder, ob sie in MJ's Master-Schlafzimmer gegangen ist oder nicht. Und
bringt wieder das Master-Bad und die Fotos, die dort gemacht wurden, auf.

In MJ's Master-Schlafzimmer ist der Kamin angezuendet, der Fernseher ist ebenfalls an.
Chernoff zeigt Fotos vom Inneren des Master-Bads und fragt Fleak, ob sie sich an die
Flaeschchen mit Tabletten erinnert. Fleak sagt, sie war am 26. Juni nicht dort, und
diese Flaeschchen wurden am 26. Juni eingesammelt. Fleak sagt, sie weiss nicht, wer sie
eingesammelt hat und wer diese Bilder gemacht hat. Chernoff zeigt ein Foto, auf dem
die Flaeschchen nicht zu sehen sind. Chernoff fragt nach einer Aktentasche in dem Bild,
Fleak weiss nicht, wem sie gehoert.


Detective Scott Smith Aussage

Direktverhoer durch Walgren


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Ist LAPD-Detective (Kriminalbeamter) seit 20 Jahren. Am 25. Juni war er betraut mit der
Abteilung fuer Kapitalverbrechen ("robbery-homicide division"). Er erfuhr um 15:30 Uhr
von MJ's Tod von seinem Abteilungsleiter. Er kam um 16:25 Uhr im UCLA an. Smith ging zur
Notaufnahme. Er blieb dort bis 19:00 Uhr. Smith hat Murray im UCLA nicht gesehen. Smith
beschaffte die Aufnahmen der Ueberwachungskameras vom UCLA, die Murray zeigen. Sie haben
Aufnahmen von Murray, wie er das Spital um 16:38 Uhr verlaesst.

Walgren zeigt einen Teil des Videos und zeigt dann eine Luftaufnahme vom UCLA und bittet
Detective Smith, den Weg zu markieren, den Murray ging, als er das Spital verliess.

Smith sprach sehr kurz mit Faheem Muhammed und Alberto Alvarez im UCLA. FM sagte
ihm, er arbeitet fuer MJ und gab Smith seine Kontaktinformationen. AA sagte dasselbe
und erwaehnte auch, dass er in das Zimmer ging, um MJ zu helfen und dass er 911 anrief.
Smith machte sonst keine Befragungen an dem Tag. Er kam gegen 19:30 Uhr beim Carolwood-
Haus an.

Smith kannte die Todesursache zu dem Zeitpunkt nicht. Zu dem Zeitpunkt war es eine
Ermittlung in einem Todesfall und keine Ermittlung in einem Toetungsdelikt. Todesfall
koennte natuerliche Ursachen haben und Ermittler koennen oder koennen nicht involviert
sein. Wenn es eine Ermittlung in einem Toetungsdelikt ist, uebernimmt die Polizei die
volle Verantwortung fuer die Ermittlung. Es wird eine Ermittlung in einem Toetungs-
delikt, wenn es eine offensichtliche Todesursache gibt, wie z. B Schusswunden, etc.
Hier allerdings handelte es sich um eine Ermittlung in einem Todesfall und der Leichen-
beschauer leitete die Ermittlungen und nicht die Polizei. Detectives waren am Tatort,
um dem Leichenbeschauer zu helfen und zu assistieren.

Walgren fragt, wenn es eine Ermittlung in einem Toetungsdelikt gewesen waere, haette
das LAPD die Ermittlungen geleitet und Beweissstuecke gesammelt? Smith sagt "ja". Am 25.
Juni wurden Beweisstuecke vom Leichenbeschauer gesammelt. Smith hat assistiert und den
LAPD-Fotografen angeleitet. Smith sagt, sie haben das Haus gegen 21:30 Uhr verlassen.
Sie haben das Haus auf Bitte der Jackson-Familie an private Security freigegeben.

Am 26. Juni nahm Smith an der gesamten Autopsie teil. Er hatte am Ende der Autopsie
keine Todesursache. Sie hatten keine Information, um mit den Ermittlungen zu assis-
tieren. Es wurde aufgeschoben, bis der Toxikologie-Bericht fertig war. Zu diesem
Zeitpunkt war es noch immer eine Ermittlung in einem Todesfall und keine Ermittlung
in einem Toetungsdelikt. Am 26. Juni ging Smith wieder zum Carolwood-Haus. Gerichts-
mediziner Ed Winters rief ihn an und sagte, es waeren ihm einige Dinge von der Familie
gegeben worden. Smith ging und holte diese Dinge ab. Anfangs dachten sie, es waere Tar
Heroin, aber es stellte sich heraus, dass es altes, verrottetes Marihuana war. Es wurde
in einer Tasche mit Rasierzeug gefunden. Diese Dinge hatten keine Relevanz in Bezug auf
MJ's Tod oder in Bezug auf die Todesursache.

In der Tasche war ausserdem ein Flaeschchen Temazepam, verschrieben von Murray. Smith
hat ausserdem am 26. Juni ein paar leere Pillenflaeschchen in MJ's Master-Badezimmer
gefunden.

Walgren zeigt Fotos von MJ's Master-Badezimmer, die ueber mehrere Tage gemacht wurden.
Bilder vom 25. Juni - das Badezimmer sieht unordentlich aus, offene Schubladen, ein
paar Notizen sind auf den Badezimmerspiegel geklebt. Es waren keine leeren Pillenflaesch-
chen und keine Aktentasche in den Bildern vom 25. Juni. Am 26. Juni ist eine Aktentasche
zu sehen, Smith weiss nicht, wem sie gehoert. Am 26. Juni zeigen die Bilder leere Pillen-
flaeschchen auf einer Platte. Smith sagt, er hat sie dort hingestellt, um sie zu fotogra-
fieren.

Am 27. Juni sprach Murray's Anwalt, Michael Pena, mit Detective Martinez. Sie machten
sich aus, sich um 16:00 Uhr im Ritz Carlton zu treffen. Murray's Anwalt hat den Ort ge-
waehlt. Detective Martinez und Smith treffen sich mit Murray und seinen Anwaelten in
einem Raum in dem Hotel. Sie machten eine Befragung und nahmen diese auf.

Audio von Murray's Polizeibefragung wird im Gericht gespielt:

27. Juni, Ritz Carlton. Murray ist mit seinen Anwaelten Chernoff und Pena anwesend.
Detective Smith und Martinez fuehren das Interview durch.

Erster Teil der Befragung - Murray wird nach grundsaetzlichen Informationen gefragt wie
seiner Adresse, Telefonnummer, Gewicht, Geburtsdatum, wie gross er ist, etc.

Ein Detective sagt, die Polizisten im Spital waren von einer anderen Abteilung und
arbeiten nicht an dem Fall. Sie haben ein paar Notizen gemacht, aber keine formale
Befragung. Murray scheint ueberrascht, dass die anderen Polizisten Notizen gemacht haben,
nachdem er gegangen war.

Murray erzaehlt, wie er Michael kennengelernt hat. Sie haben sich 2006 kennengelernt
und er sah MJ hin und wieder seit 2006. Das erste Mal, dass er MJ sah, war, als MJ und
seine Kinder die Grippe hatten, ein Bodyguard von MJ, dessen Eltern Patienten bei
Murray waren, empfahl ihn.

Murray sagt, er hat sich in den letzten 2 Monaten um MJ gekuemmert. Murray erzaehlt, er
hat einen Anruf von Michael Amir Williams bekommen. Michael Amir Williams sagte, MJ
wuerde auf eine Tour in London gehen und MJ moechte, dass Murray ihn begleitet. Murray
sagte, er wuerde mehr Details brauchen, bevor er akzeptiert. Er sagt weiters, MJ haette
ihn dann angerufen und gesagt, er wuerde sich darueber freuen, dass Murray mit ihm gehen
wuerde - obwohl Murray noch nicht zugesagt hatte, im Team mitzuarbeiten.

Die Detectives fragen, fuer wen arbeitet Murray, AEG oder MJ? Murray sagt, er arbeitet
fuer MJ, aber er wird von AEG bezahlt.

Mittagspause
 
Last edited:
Murrayprozess

Verhandlungstag 9, 7. Oktober 2011

Nachmittagsverhandlung


Aufnahme der Polizeibefragung Murrays wird abgespielt im Gerichtssaal

Murray sagt aus dass er nicht gewusst haette, dass AEG ihn vergueten wuerde.

Ermittler fragen nach nach MJs Allgemeinzustand. Murray sagt dass Michael nicht viel zu sich nehmen wuerde und sehr duenn sei. Er haette nichts Schwerwiegendes vorgefunden, lediglich eine Luxationshuefte [Subluxation bezeichnet eine unvollständige Ausrenkung eines Gelenkes, wobei der Gelenkkopf sich noch teilweise in der Gelenkpfanne befindet.]
MJ haette einen Pilzbefall an den Zehen, der behandelt worden waere. Murray haette nichts weiter diagnostiziert.

Am 24. Juni (gegen 12:10 Uhr morgens) haette Murray einen Telefonanruf von Michael Amir Williams erhalten, dass die Konzertproben fuer den Tag beendet seien. MJ haette Meetings gehabt und haette einer Teilprobe beigewohnt (keinen Komplettdurchlauf). MJ haette keine Beschwerden gehabt, aber haette gewuenscht, dass Murray im Carolwood Drive Haus anwesend sei, wenn er, MJ, nach Hause kaeme.

Murray haette jede Nacht im Carolwood Drive Haus verbracht, bis auf Sonntag, was sein freier Tag gewesen sei. Er haette die Nacht im Haus verbracht auf MJs Wunsch.

Murray sei um 12:50 Uhr in MJs Haus eingetroffen und haette in MJs Zimmer auf ihn gewartet. MJ sei kurz darauf eingetroffen, gegen 1:00 Uhr morgens. Nachdem MJ nach Hause gekommen waere, haetten sie einander begruesst und sich ueber den Tag ausgetauscht. MJ haette Murray gesagt, dass er muede und erschoepft sei und wie eine Maschine behandelt worden waere. MJ haette schnell geduscht, sich umgezogen und sei zurueck ins Zimmer gekommen.

Nachdem MJ zurueck ins Zimmer gekommen waere, haette Murray MJ den Ruecken eincremt mit einer Creme/Lotion fuer Vitiligo.

Ermittler befragen Murray zum Schlafzimmer. Murray sagt aus, dass MJ 2 Schlafzimmer gehabt haette. Niemand, auch keine Hausangestellten, haetten die Erlaubnis gehabt, in sein privates Schlafzimmer zu gehen und dass das Zimmer in schlechtem Zustand gewesen sei. Murray haette sich mit MJ im zweiten Schlafzimmer aufgehalten, dass Zimmer, in dem sich der Infusionsstand und Sauerstoffbehaelter befunden haetten. Nach dem Eincremen, haette MJ schlafen wollen. Murray gibt an, dass MJ nicht auf natuerlichem Wege haette schlafen koennen. Murray sagt, dass eine Infusion gelegt haette am rechten oder linken Bein (unter dem Knie), um MJ Fluessigkeit zuzufuehren. Sie haetten sich ein wenig unterhalten und er haette MJ eine Valiumtablette (10 mg) oral verabreicht.

Nachdem die Wirkung der Valiumtablette nicht eintrat, haette Murray gegen 2:00 Uhr morgens 2 mg Lorazepam langsam ueber die Infusion verabreicht. Murray haette MJ zur Beobachtung im Auge gehabt, aber dass MJ weiterhin fuer eine Stunde wach gewesen sein und dass er ihn beobachtet haette; dass er vorsichtig gewesen sei. Murray haette sich dann entschlossen, MJ 2 mg Midazolam langsam per Infusion zu verabreichen (gegen 3:00 Uhr morgens). Murray haette weiterhin abgewartet, aber MJ sei hellwach gewesen. MJ haette gesagt, dass er nicht schlafen koenne. Murray haette vorgeschlagen, die Musik leiserzustellen (MJ haette mit Musik geschlafen), das Licht herunterzudimmen. Murray haette MJ vorgeschlagen, zu meditieren, waehrend er ihm die Fuesse massiert haette. MJ haette dem widerstrebend zugestimmt und seine Augen geschlossen. Murray schaetzt, dass MJ seine Augen gegen 3:15 Uhr bis 3:20 Uhr geschlossen, er sei sich nicht sicher, da er nicht auf seine Uhr geschaut haette. 10 bis 15 Minuten spaeter sei MJ wieder wach gewesen.

MJ sei ueberrascht gewesen, dass er eingeschlafen waere nach dem meditieren. Sie haette wieder versucht zu meditieren, aber gegen 4:30 Uhr sei MJ immer noch hellwach gewesen. MJ haette sich beschwert, dass er Konzertproben haette und dass er am naechsten Tag die Proben absagen muesse, dass er ohne Schlaf nicht leistungsfaehig waere. Murray sagt aus, dass er MJ zwischen 4:30 Uhr und 5:00 Uhr MJ weitere
2 mg Lorazepam verabreicht haette, da genug Zeit vergangen sei. Dies haette MJ auch nicht geholfen, zu Schlaf zu finden.

MJ haette sich beschwert, dass er ohne Schlaf nicht proben koenne, dass er die Proben absagen muessen, dass die Konzerte verschoben werden muessen und dass er seine Fans nicht zufriedenstellen koenne. Murray sagt aus, dass er unter Druck gestanden habe. Murray haette MJ gesagt, dass er nicht normal sei und dass die Medikamente, die er ihm verabreicht haette, normale Patienten fuer 1-2 Tage schlafen lassen wuerden.

Gegen 7:30 Uhr sei MJ immer noch wach gewesen. Zu diesem Zeitpunkt haette er ihm weitere 2 mg Midazolam verabreicht. Es sei immer noch keine Wirkung eingetreten. Murray sagt aus, dass er vorsichtig die Infusion ueberprueft haette, um sicherzustellen, dass sowohl Fluessigkeit, als auch Medikamente MJ erreichen, da er sich gewundert haetten, warum die Medikamente keinerlei Wirkung zeigen wuerden.
Zu diesem Zeitpunkt Michael uriniert.

10 Uhr morgens. Nicht haette Wirkung gezeigt. Murray haette MJ beobachtet und versucht, MJ zum Schlafen zu bringen. MJ beschwert sich, dass er nicht schlafen koennen, dass er seinen Verpflichtungen nicht nachkommen koenne und dass alles verschoben werden muesse.

Zu diesem Zeitpunkt haette MJ gesagt: "Bitte gib mir etwas Milch, damit ich schlafen, weil ich weiss, dass das alles ist, was bei mir funktioniert."
Ermittler fassen dies als Kuhmilch auf und fragen, ob MJ warme oder kalte Milch gewuenscht haette. Murray beschreibt den Ermitteln Propofol als ein "Sedativ, dass ausserdem als Narkosemittel eingesetzt werden kann."
Murray haette MJ gegen 10:40 Uhr Propofol per Infusions verabreicht. Murray haette gefragt, wielange er schlafen wollen wuerde mit dem Propofol, da MJ zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder haette aufstehen muessen. MJ haette ihm gesagt, dass es egal sei, wann er aufwachen- dass er ihn zum Schlafen bringen solle.

Murray sagt aus, dass ihm nur geringe Mengen verabreicht haette, um ihn zum Schlafen zu bringen, dass er 25 mg Propofol verabreicht haette zusammen mit Lidocain, er, Murray, haette dies langsam verabreicht. Die Zeit muesse gegen 10:50 Uhr gewesen sein, die Wirkung sei schnell eingetreten und Michael haette jetzt geschlafen.

Ermittler befragen Murray, ob er irgendwelche medizinischen Ueberwachungsapparate gehabt haette. Murray sagt, dass er alle Vorsichtsmassnahmen ergriffen haette, die ihm zur Verfuegung gestanden haetten, in diesem Fall Sauerstoff und Pulsoximeter.

Ermittler befragen Murray zur verabreichten Dosis. Murray sagt aus dass 50 mg Propofol die hoechste Dosis sei, die er MJ jemals verabreicht haette. In der fraglichen Nacht haette er jedoch eine geringere Menge verabreicht wegen der anderen Medikamente, die er gegeben haette. Murray sagt aus, dass er MJ jede Nacht Propofol verabreicht haette mit wenigen Ausnahmen. Murray sagt ausserdem aus dass in den 3 Tagen vor MJs Tod, er, Murray, versucht haette, ihn vom Propofol zu entwoehnen.

Ihm sei vor seiner Anstellung nicht bewusst gewesen, dass MJ Propofol taeglich nehmen wuerde. Er sei ueberrascht gewesen von MJs pharmakologischem Wissen, dass er "Milch" und "Antibrennloesung" erwaehnt haette. MJ haette gesagt, dass er Propofol bereits frueher genommen haette.

MJ haette gesagt, dass er Propofol in Deutschland genommen haette, aber haette nie die Namen der Aerzte genannt. MJ haette ihm nicht gesagt, dass er sich selbst spritzen wuerde, aber dass andere Aerzte ihm erlaubt haetten, es selbst in die Infusion einzuspritzen. Murray haette ihm gesagt, dass er ihm das nicht erlauben wuerde.

Murray sagt aus, dass MJ gewusst habe, dass nur Propofol fuer ihn von Wirkung sei. Murray gibt an, dass er ihn oft vor Propofol gewarnt haette.

MJ haette ihm gesagt, dass er ein Patient von Dr. Lee sei und diese ihm einen "Energiecocktail" verabreichen wuerde. Murray sagt aus, dass zahlreichen Einstiche an MJs Koerper zu sehen gewesen seien und dass seine Venen sklerotisch gewesen seien. Murray haette MJ gefragt, was in diesem Energiecockteil enthalten gewesen sei und dass er dem nachgehen wolle auf Wirkung etc. MJ sagt, er wuesste nicht, was enthalten sei. Lee sei spaeter entlassen worden aufgrund unprofessionellem Verhalten, einen Termin abgesagt haette. MJ sei der Meinung gewesen, dass sie ihm nicht die Wahrheit sagen wuerde.

Waehrend Murray sich in Las Vegas aufgehalten haette, haette er einen Anruf von Michael Amir Williams erhalten. MJ sei in Las Vegas gewesen mit seinen Kindern und haette sich im Wynn Hotel aufgehalten. MJ haette gesagt, dass er Schwierigkeiten haette zu schlafen. Murray sagt aus, dass er ihm gesagt haette, die Schlafmittel einzunehmen, die er ihm verschrieben haette. (Lorazepam und Restoril). MJ haette gesagt, dass keine Medikamente, die Murray, Klein oder Metzger ihm verabreicht haette, ihm helfen wuerden. Murray haette gesagt, dass er nichts anderes geben koenne. MJ haette dann nach Diprivan/Propofol gefragt und haette gesagt, dass er wuesste, dass es helfen wuerde. Murray haette gesagt, kein Propofol zu haben. MJ haette Dr. Adams erwaehnt und dass er ihm Propofol verabreicht haette. Murray haette Dr. Adams nicht persoenlich gekannt. MJ habe Murray die Telefonnummer von Dr. Adams gegeben, Murray habe Adams angerufen. Dr. Adams haette die Praxis eines Schoenheitschirurgen genutzt und die Praxis sei geschlossen geschlossen gewesen- also haette Murray Dr. Adams seine Praxis ueberlassen. Adams haette MJ eine 6 Stunden andauernde Propofolinfusion gegeben. Murray sagt aus, medizinische Ueberwachungsapparate gehabt zu haben. Murray sei nach 6 Stunden wiedergekommen und MJ haette gesagt, sich ausgezeichnet zu fuehlen, da er geschlafen haette.

MJ haette Murray gesagt, dass dies 'goettliche Fuegung' sei und dass andere Aerzte ihm zu Schlafzeiten von 15 bis 18 Stunden am Stueck verholfen haetten. MJ haette erwaehnt, einen weiteren, zusaetzlichen Arzt mit auf die Tournee mitzunehmen. Dr. Adams sei willig gewesen, die Tournee zu begleiten und haette zwischen 1.2 und 1.3 Millionen Dollar fuer seine Dienste verlangt. Murray habe dies weitergeleitet an MJ, aber es sei nichts draus geworden und Dr. Adams sei nicht angestellt worden fuer die Tournee.

Murray erwaehnt dass MJ ihn auf unbestimmte Zeit auch nach der Tournee haette anstellen wollen. Murray erwaehnt MJs Plaene fuer ein Kinderkrankenhaus und dass Murray leitender Oberarzt haette werden sollen.

Die Ermittler befassen sich erneut mit der Nacht 24./25. Juni. Murray haette 25 mg Propofol verabreicht. MJ sei eingeschlafen, aber habe nicht geschnarcht. Wenn er im Tiefschlaf gewesen sei, haette er geschnarcht, was diesmal nicht der Fall gewesen sei. Murray habe ihn observiert, alles habe stabil und in Ordnung gewirkt. Murray haette zur Toilette gehen muessen zum Wasserlassen und um MJs Urinbehaelter auszuleeren.

Als Murray wieder ins Schlafzimmer zurueckgekehrt waere, haette er wahrgenommen, dass MJ nicht mehr atmen wuerden, da er fuer gewoehnlich seinen Brustkorb beobachten wuerde, um die Atmung zu pruefen. Er habe sofort nach MJs Puls gefuehlt und haette einen Puls in der Oberschenkelarterie gefuehlt, der Koerper [im Englischen sowohl Koerper/als auch Leiche; Anmerkung des Uebersetzers] habe sich noch warm angefuehlt und alles sei so schnell abgelaufen; er habe sofort die Reanimation und Mund-zu-Mund Beatmung begonnen. Er habe auch Medikamente verabreichen wollen, haette aber zuerst Herzdruckmassage und Beatmung begonnen. Er habe gesehen, wie sich MJs Brustkorb gehoben habe. Murray sagt aus, dass er MJ nicht alleine vom Bett auf den Fussboden habe verlegen koennen. Er habe seine linke Hand unter MJs Koerper gelegt, haette die Reanimation begonnen, haette ihn ausserdem beatmet und sichergestellt, dass sich der Brustkorb gehoben habe, um die Lungen zu beatmen. Er habe sich nach Telephonen umgesehen, aber alle Telefone im Haus haetten nicht funktioniert. Er haette ausserdem nicht die Postleitzahlt der Adresse gewusst, er haette nur die Strasse gewusst. Das Haus sei waehrend der Nacht abgeschlossen gewesen und nur Murray, MJ und die Kinder seien im Haus gewesen. Murray sagt aus, dass der Personenschutz nicht im Hause sei nachts und dass es unmenschlich sei, dass es ihnen nicht erlaubt gewesen sei, die Toilette im Haus zu nutzen.

Murray sagt aus, dass ein Telefonanruf beim Notarzt bedeuten wuerde, seinen Patienten sich selbst zu ueberlassen und dass dies nicht in seiner Absicht gewesen sei. Er haette sein Handy gegriffen und Michael Amir Williams angerufen. Murray haette Michael Amir Williams beschieden, Personenschuetzer ins obere Stockwerk zu schicken. Murray gibt an, dass er Williams nicht gebeten haette, den Notarzt zu verstaendigen, da dies bedeutet haette, dass Williams nach dem Grund gefragt haette und dass Murray beschaeftigt gewesen waere, MJ zu helfen. Murray haette bemerkt, dass MJ zu dem Zeitpunkt keinen Puls mehr gehabt habe, haette MJs Beine fuer einen Moment hochgehalten zur Autotransfusion und haette die Reanimation forgesetzt. Niemand waere zur Tuer gekommen, niemand haette an der Tuer geklopft. Also habe er Michael 0.2 mg Flumazenil gegeben als Gegengift zu den anderen verabreichten Medikamenten, aber MJ haette immer noch nicht geatmet und es sei immer noch keine Hilfe gekommen.
Er habe die Schlafzimmertuer geoeffnet, waere in das untere Stockwerk gelaufen in die Kueche und habe dort der Koechin Kai Chase Bescheid gegeben, sofort den Personenschutz zu holen und das Alvarez (Personenschuetzer) sofort nach oben kommen solle. Murray weist Alvarez an, den Notarzt zu rufen und haette um Hilfe gebeten, um MJs auf den Fussboden zu verlegen und bei der Reanimation zu helfen.

Alvarez habe mit dem Dispatcher der Notrufzentrale gesprochen, aber Murray habe ihm gesagt, dass er ausrichten solle, dass die Sanitaeter sich beeilen moegen, da er Hilfe gebraucht haette, um MJ auf den Fussboden zu verlegen. Sanitaeter seien eingetroffen und haetten das UCLA kontaktiert, MJ habe nicht geatmet. Herzdruckmassage sei verabreicht worden. Murray gibt an, dass MJs EKG elektromechanische Entkopplung [PEA- pulseless eletrical activity]angezeigt haette, was bedeuten wuerde, dass kein Defibrillator eingesetzt wuerde. MJ seien Medikamente verabreicht worden im Rahmen der wiederbelebungsbelebenden Massnahmen. Murray sagt aus, dass Kommunikation und Anweisungen vom UCLA Krankenhaus kommen schleppend gewesend sei.

Die Wiederbelebungsmassnahmen haetten 20 Minuten lang angedauert (zu kurzer Zeitraum laut Murray), er habe gewusst, dass die kein zu langer Zeitraum gewesen sei und dass er einen Puls in der Oberschenkelarterie gefuehlt haette. Aus diesem Grunde haette Murray verlangt, als ranghoechster Arzt MJ als Patienten ins UCLA Krankenhaus verlegen und ihn nicht vor Ort fuer offiziell tot zu erklaeren. Murray habe die Leitung uebernommen und MJ sei ins UCLA Krankenhaus transportiert worden. Personal der Notaufnahme haetten sie empfangen und haetten eine Stunden lang sich bemueht, MJ wiederzubeleben. Murray sagt aus, dass die Massnahmen vermutlich frueher eingestellt worden waeren, haette Murray nicht auf deren Fortsetzung bestanden. Die Todesursache sei unklar gewesen, aber es haette Verdacht auf Lungenembolie bestanden. MJ wird offiziell fuer tot erklaert. Murray habe den Totenschein nicht unterschreiben wollen, da er sich ueber die Todesursache unklar gewesen waere.

Chernoff unterbricht und wechselt das Thema und bringt auf, dass Murray MJ 3 Tage vor seinem Tod vom Propofol entwoehnen haette wollen. Murray sagt aus, dass ihm vorher die gewohnheitsmaessige Einnahme von Propofol MJs nicht bewusst gewesen sein. Murray sagt aus, dass er MJ auf natuerliche Weise habe schlafen wollen sehen und haette ihn entwoehnen wollen. Murray haette ihn gefragt, wie er nach der Konzerttournee haette schlafen wollen; MJ haette gesagt, er waere schon klargekommen schlaftechnisch. Murray haette weniger starke Medikamente eingesetzt (wie zum Beispiel Lorazepam), um ihn zu entwoehnen. Murray sagt, dass MJ widerstrebend zugestimmt haette. Murray sagt, dass er MJ nie gesagt haette, dass er der Meinung waere, es handele sich um Abhaengigkeit. Er haette den Versuch unternommen, MJ dazu zu bringen, sein Vertrauen in Propofol auf weniger starke Medikamente zu uebertragen. In der ersten Nacht haette Murray die Propofoldosis reduziert und haette begonnen, Lorazepam und Versed zu verabreichen. In der zweiten Nacht haette Murray keinerlei Propofol verabreicht, dafuer aber Lorazepam und Versed verbreicht, aber diese haetten keine Wirkung gezeigt. Michael haette gesagt, am naechsten Tag einen schweren Kopf gehabt zu haben. ["Kater"]
In der Todesnacht haette Murray begonnen, Lorazepam und Versed zu verabreichen, aber nichts haette Wirkung gezeigt. Murrays sagt aus, dass er nicht wuesste, ob es sich dabei um Entzugserscheinungen vom Propofol handeln wuerde, oder ob sich um etwas psychologisches handeln wuerde.
Murray gibt an, dass er MJ Propofol verabreicht haette, damit MJ schlafen koennen und fit ware fuer den Tag, nachdem mit Lorazepam und Versed in der Nacht kein Schlaf eingetreten waere. Murray sagt aus, dass er MJ nicht habe sehen wollen, wie MJ scheitern wuerde und dass er ihm viel bedeutet haette.

Richter unterbricht die Tonbandaufnahme. Restliche Aufnahme wird am Dienstag abgespielt.
Verhandlung endet vorzeitig zur Einhaltung des juedischen Feiertages Yom Kippur.
 
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Am 10. Oktober 2011 wird keine Verhandlung statffinden. "Columbus Day" ist ein offizieller Feiertag in den USA.


Verhandlung wird fortgesetzt Dienstag, den 11. Oktober 2011. Zu dem Zeitpunkt wird die restliche Tonbandaufnahme abgespielt. (Erstaussage Murrays in Anwesenheit von Ermittlern der LAPD. Nachfolgend eine Uebersetzung der Zusammenfassung)


Murrayprozess


11. Oktober 2011



Uebersetzung der Zusammenfassung der Erstaussage (Tonbandaufnahme vom 27. Juni) Murrays in Anwesenheit von Ermittlern der LAPD- abgespielt im Gerichtssaal




Im Krankenhaus haette Murray ein paar Minuten lang sich mit Kriminalbeamten unterhalten und haette ihnen seine Telefonnummer ausgehaendigt.



Murray sagt aus, dass er und die Notaerztin sich das Zimmer begeben haetten, in dem Katherine Jackson gewartet haette und sie ihr gemeinsam die Todesnachricht ueberbracht. Murray gibt, bei ihr geblieben zu sein um Trost zu spenden und dass er nach einem Psychologen gesandt haette, um Katherine Jackson zu helfen. Murray haette dann herausgefunden, dass die Kinder sich in einem anderen Raum aufgehalten haette und haette beschlossen, den Kindern die Nachricht zu ueberbringen. Murray, DiLeo, Michael Amir Williams und ein Sozialarbeiter waeren zu den Kindern in den Raum gegangen and haetten ihnen mitgeteilt, dass MJ verstorben waere. Die Kinder haetten geweint und sie waeren bei ihnen geblieben, um Trost zu spenden. Murray beschreibt, wie ungluecklich Paris gewesen sei und dass sie kein Waisenkind sein wolle. DiLeo und Murray versprechen ihr, sich um sie zu kuemmern. Murray haette Paris gesagt, dass er alles getan haette, um Michael zu retten. Danach waeren die Kinder Katherine zusammen in einen Raum gebracht worden. Murray sagt, dass er nicht gewusst haette, wie vertraut sich Grossmutter und Enkel gewesen seien.



Die haetten den Wunsch ausgedrueckt, Michael noch einmal zu sehen, die Psychologen haetten das fuer eine gute Idee gehalten, das es den Kindern das Verarbeiten der Ereignisse erleichtern wuerde. Das UCLA Krankenhaus haette die Leiche aufbereitet zum Abschiednehmen. Zu dieser Zeit waeren Jermaine Jackson, LaToya Jackson und einige Cousins von MJ im Krankenhaus eingetroffen. Sie waeren unterrichtet worden von der Ereignissen. Murray waere in das Zimmer gegangen, in dem Familie sich aufgehalten und waere von ihnen gefragt worden, ob er MJs Todesursache kennen wuerde. Murray verneinte und haette eine Obduktion empfohlen. MJs Leiche waere bereit gewesen zum Abschiednehmen und die Kinder waeren zu MJ gegangen. Katherine Jackson sei gefragt ob, sie MJ noch einmal sehen wollen, was sie verneint haette.

Murray haette mit den Personenschuetzern gesprochen und gefragt, was mit den Kindern geschehen wuerde. Die Personenschuetzer haetten ihm mitgeteilt, dass sie nicht zum Haus zurueckkehren koennten, dass es abgesichert und geschlossen waere. Murray haette mit Randy Philips, Frank DiLeo und den Personenschuetzern gesprochen und gefragt, ob er behilflich sein koenne. Murray sagt aus, dass Jermaine um eine Pressemitteilung gebeten worden waere, und dass Murray darum gebeten wurde, die Mitteilung zu ueberfliegen. Murray haette die Todesursache hinzugefuegt und Jermaine haette den Teil geaendert, in dem Fans darum gebeten worden seien, ihre Privatsphaere zu respektieren- stattdessen sei die Presse um Respekt der Privatsphaere gebeten worden. Murray gibt an, kurz mit Jermaine gesprochen zu haben. Murray sagt aus, muede gewesen zu sein und das Krankenhaus verlassen zu haben, um nach Hause zu gehen.

Murray erwaehnt nochmals, mit dem Kripobeamten Porche gesprochen zu haben und ihm seine Telefonnummer gegeben zu haben. Ermittler erwaehnen, dass sie Murray mehrfach angerufen haetten, aber nur die Mailbox erreicht zu haben. Murrays Anwalt Pena sagt aus, dass er Murray angewiesen haette, dass Telefon auszuschalten und seine Anwaelte fuer ihn sprechen zu lassen.

Ermittler fragen Murray, ob er von vorbestehenden Krankheiten MJs gewusst haette. Murray sagt dass er MJ in 2008 wegen Lungenzuendung und gebrochenem Zeh behandelt haette, er haette in den letzten paar Jahren mehrere obere Atemwegsbeschwerden, Muedigkeit und Verhaertungen an den Fuessen behandelt. Murray haette aussdem eine Pilzinfektion an MJs Fuessen behandelt. Murray sagt aus, dass er MJ mit Lamisil behandelt und dass er vorher ein komplettes Blutbild haette erstellen lassen, um die Funktionalitaet der Leber zu ueberpruefen.

Chernoff fragt die Ermittler, ob vorlaeufige Toxikologieergebnisse erhaeltlich waeren und die Ermittler erwidern, dass ihnen keine bewusst seien. Chernoff fragt Murray, ob er von weiteren Medikamenten gewusst haette, die MJ eventuell einnehmen wuerde. Murray sagt aus, dass er gehoert haette, dass MJ Dr. Arnold Klein aufsuchen wuerde. Murray gibt, 3 Wochen zuvor gehoert zu haben, wie MJ Jason Pfeiffer angerufen haette und um einen kurzfristigen Termin bei Dr. Klein gebeten haette und ob Pfeiffer ihn "dazwischen schieben" koenne. Murray gibt an, Medikamentenbehaelter gesehen haette mit dem Namen Dr. Metzer. Murray sagt aus, dass MJ ihm alle Aerzte aufgezaehlt haette, die er aufgesucht haette.

Ermittler befragen Murray zu verschiedenen Medikamenten, ob er sie verschrieben haette und aus welchem Grunde. Murray erklaert Flomax und dass MJ Schwierigkeiten gehabt hatte, zu urinieren. Murray ist ueberrascht, von MJs Augentropfen zu hoeren. Murray sagt aus, dass MJs Sehkraft sehr schwach gewesen sei und dass er gedacht haette, dass MJ [ohne Hilfsgeraete wie Brille oder Kontaktlinse) so wie blind sei. Murray haette fuer MJ einen Termin bei einem Augenarzt ausgemacht, aber dass MJ diesen nicht wahrgenommen haette- aus diesem Grunde sei er ueberrascht gewesen, von den Augentropfen zu hoeren.

Murrays sagt aus, dass ihm MJs Produktionsteam gesagt haette, dass MJs schlechteste Tage diejenigen seien, nachdem er Dr. Klein aufgesucht haette und dass er 24 Stunden Erholungszeit braeuchte nach jedem Besuch. Die Ermittler erwaehnen, das Marihuana gefunden worden waere, dass MJ solche Substanzen abgestritten haette. Murray sei ueberrascht gewesen, dass MJ solche Substanzen nutzen wuerde. Die Ermittler sagen, dass das Marihuana alt und verrottet gewesen waere. Die Ermittler befragen Murray zu leeren Zigarettenpackungen die gefunden worden waeren. Murray sagt aus, dass er nicht wuesste, ob MJ geraucht haette. Ermittler fragen Murray, ob MJ seinen eigenen Koffer gepackt haette, was Murray bejaht. Murray erwaehnt, dass MJ sich uebermaessig eingesprueht haette mit Parfuems, was laut Murray das Ueberdecken von eventuellem Geruch bedeutet haben koenne.

Die Ermittler fragen wieviele Spritzen Murray benutzt haette. Laut Murray 2. Murray sagt aus, die Spritzen wiederwendet zu haben mit Nadeln und dass er Medikamente mit Kochsalzloesung gemischt zu haben. Die Ermittler fragen Murray, was er mit diesen Spritzen gemacht haette, worauf Murray erwidert, dass er sie in seine Tasche gelegt haette, die im Regal gewesen sei. Auf Nachfrage der Ermittler, wo die Spritzen seien, antwortet Murray, dass sie im Haus im Ankleidezimmer waeren. Die Ermittler fragen, welcher Schrank in welchem Zimmer und Murray beschreibt das Zimmer und den Schrank. Murray sagt aus, dass MJ ihm den Schrank gezeigt haette und ihn angewiesen haette, seine Ausruestung dort zu deponieren.

Die Ermittler bitten Murray um seine Autoschluessel, damit das Auto nicht aufgebrochen werden muesse und damit beschaedigt wuerde.

Am Ende der Aufnahme fragen die Ermittler Murray, ob er MJ jemals Demerol verabreicht haette, was Murray verneint. Kripobeamter Smith sagt, dass kein Demerol gefunden worden waere und Ermittler Martinez sagt, dass er nicht wuesste, wie das Thema aufgekommen waere.

 
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Murray Prozess, Tag 10, 11. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Morgens

Detective Smith LAPD Aussage - Fortsetzung

Direktverhoer durch Walgren - Fortsetzung


Smith sagt, das erste Mal, dass Propofol erwaehnt wurde, war in der Befragung des LAPD
2 Tage nach MJ's Tod, und davor hatte Murray nur erwaehnt, dass er ein Beruhigungs-
mittel gegeben hatte.

Smith sagt, er war im UCLA und war auch bei der Autopsie, aber sein Wissen zu der Zeit
war eingeschraenkt.

Smith sagt, dass es bei der Befragung Murray's in Bezug auf welche Fragen gestellt wurden,
kaum Einschraenkungen gab, und dass sie Murray erlaubten, frei zu sprechen. Smith sagt,
dass Murray die Telefonate, die er am 25. Juni getaetigt oder erhalten hatte, nicht er-
waehnt hat, Smith wusste zu dem Zeitpunkt auch nicht von Sade Anding.

Smith sagt, dass Murray ueberrascht darauf reagierte, dass das LAPD zum Zeitpunkt der
Befragung Murray's Taschen noch nicht gefunden hatte.

Smith sagt, am 26. Juni 2009 wurden Visitenkarten von Murray und David J. Adams im
Carolwood-Haus gefunden. Smith sagt, die Visitenkarten wurden von LAPD-Detectives in
MJ's Master-Badezimmer gefunden. Smith sagt, sie fanden ausserdem Latanoprost, eine
Hautsalbe, und 3 Flaeschchen mit Augentropfen im Master-Schlafzimmer, verschrieben
von Arnold Klein. Smith sagt, sie haben eine grosse Plastiktasche mit dem Aufdruck
"Applied Pharmacy" im Badezimmer gefunden, darin befand sich Benoquin, verschrieben
von Dr. Murray.

Smith sagt, dass einige Durchsuchungsbefehle ausgestellt wurden, der erste am 29. Juni
2009 fuer das Carolwood-Haus und dem Abschlepp-Platz, wo sich Murray's BMW befand.
Smith sagt, es wurde ein Vertrag in der Tuerablage des Autos gefunden, und ein paar
Visitenkarten. Smith sagt, es wurden keine Propofol-Ampullen im Auto gefunden.

Smith sagt, der naechste Durchsuchungsbefehl ist vom 22. Juli 2009 fuer Murray's Ordi-
nation und einem Lager in Houston, aber sie haben keine Propofol-Ampullen gefunden.

Smith sagt, der naechste Durchsuchungsbefehl wurde am 28. Juli 2009 ausgestellt, er
war fuer Murray's Ordination in Las Vegas, Haus und Lager wurden durchsucht, aber
keine Propofol-Ampullen gefunden.

Smith sagt, der naechste Durchsuchungsbefehl ist vom 11. August fuer Applied Pharmacy
in Las Vegas, Besitzer Tim Lopez. Smith sagt, dabei fand das LAPD heraus, dass Propofol
an eine Wohnung in Santa Monica, Kalifornien, die Nicole Alvarez gehoert, geschickt
worden war. Smith sagt, dass dann ein Durchsuchungsbefehl fuer Nicole Alvarez' Wohnung
ausgestellt wurde, und zwar am 13. August 2009. Smith sagt, dort wurden keine Propofol-
Ampullen gefunden.

Kreuzverhoer durch Chernoff

Smith sagt, dass es Versuche des LAPD gegeben hat, Murray telefonisch zu kontaktieren,
aber dass er persoenlich diese Anrufe nicht getaetigt hat, und dass die Detectives,
die die Anrufe gemacht hatten, sagten, sie landeten direkt auf der Mobilbox.

Smith sagt, er wusste, dass Jermaine Jackson eine Pressekonferenz zu Michael's Tod
geben wollte, aber er wusste nicht, ob diese tatsaechlich stattgefunden hat.

Smith sagt, dass anfangs er und Detective Orlando Martinez an dem Fall arbeiteten,
aber dass Detective Porsche derjenige war, der versucht hat, Murray zu kontaktieren.

Smith sagt, am 27. Juni 2009 sollte das Treffen zwischen Murray und dem LAPD um 14:00 Uhr
stattfinden, aber es wurde von den Detectives auf 16:00 Uhr verschoben.

Smith sagt, er hat mit Michael Amir, Faheem Muhammad, Alberto Alvarez, Larry Tolbert,
Nanny Roslyn Muhammad, Kai Chase, MJ's Familienmitgliedern, ein paar Haushaelterinnen
und Larry Muhammad am 25. Juni 2009 gesprochen. Smith sagt, dass Chernoff/Murray keine
Einschraenkungen gegeben haetten, worueber sie nicht sprechen wollten und dass es keine
zeitliche Beschraenkung gab waehrend dem ersten Treffen mit dem LAPD.

Smith sagt, er hat sich am 31. August 2009 mit Michael Amir Williams getroffen, und
dass er sich vage daran erinnert, dass er kurz den Raum verlassen hatte, um mit
seinem Anwalt zu sprechen. Smith sagt, weder hat Murray den Raum verlassen, noch gab
es Einschraenkungen in der Befragung durch das LAPD am 27. Juni 2009.

Smith beschreibt seinen Werdegang (1 1/2 Jahre in der Abteilung fuer Kapitalverbrechen,
davor 10 Jahre in einer anderen Abteilung, 24 Jahre fuer die Polizei, 14 Jahre fuer
Homicide). Smith sagt, dass er eifrig Notizen macht, und dass er Notizen gemacht hat
ueber etliche Personen und Beweisstuecke in MJ's Fall, weil er ueber die Wichtigkeit
dieser Notizen Bescheid weiss. Smith sagt, dass er immer wieder hinein- und hinausging
aus dem Zimmer, waehrend Fleak am 29. Juni 2009 dort durchsucht hat. Smith sagt, waehrend
Fleak Dinge ausgeraeumt hat, hat er keine Notizen darueber gemacht, was sie woher hatte,
sondern erst, als alle Dinge ausgebreitet worden waren, um sie zu fotografieren.

Smith sagt, am 29. Juni 2009 hat er nicht erwaehnt, dass eine Propofol-Ampulle in
einem IV-Beutel gefunden worden war. Smith sagt, dass er sehr genau war mit Milligramm,
Chargennummern, etc., leeren IV-Beuteln, leeren Pillenflaeschchen. Smith sagt, am 29.
Juni fand er Murray's Taschen genau dort, wo Murray gesagt hatte.

Smith sagt, es wurden Lorazepam-Flaeschchen im Master-Badezimmer gefunden, aber er war
nicht derjenige, der sie gefunden hat. Smith sagt, die Visitenkarten wurden im Bereich mit
den Waschbecken gefunden wurden, und dass ihm Detective Sanchez gesagt hatte, wo sie ge-
funden wurden.

Smith sagt, er hat mit Dr. David Adams in Las Vegas gesprochen.

Smith sagt, dass er im UCLA mit Alberto Alvarez gesprochen hat. Smith sagt, dass
Alvarez ihm erzaehlt hat, er wurde ins Schlafzimmer gerufen und dass Alvarez gesagt
worden war, MJ haette eine negative Reaktion gehabt. Smith sagt, dass Alvarez nie CPR
erwaehnt hat am 31. August, oder dass die Propofol-Flasche im IV-Beutel war. Smith sagt,
dass Faheem Muhammad am 25. Juni mit der Polizei gesprochen hat, aber dass er nichts
darueber gesagt hatte, dass Murray zum Carolwood-Haus zurueck wollte an dem Tag, noch
hat Michael Amir Williams das gesagt vor dem 31. August 2009.

Smith sagt, es gab noch ein Interview mit Alberto Alvarez nach dem 31. August, aber er
kann sich nicht erinnern, wann. Smith sagt, dass er Fingerabdruecke von Alvarez ver-
langt hat, er bekam sie, und sie wurden analysiert.

Smith sagt, das SID kam und hat Ueberwachungsvideos heruntergeladen, es gab keine Kameras
bei der Eingangstuer, aber eine war am Eingangstor, und eine auf der Rueckseite des
Hauses. Smith sagt, die Entscheidung darueber, was heruntergeladen wurde, war gemeinsam
getroffen worden, aber Detective Martinez machte den Download. Smith sagt, dass sie
nach dem 25. Juni 2009 keine weiteren Downloads gemacht haben. Smith sagt, obwohl das
Carolwood-Haus geschlossen war und Sicherheitsleute dort waren, war Leuten erlaubt, in
das Haus zu gehen am 26., 27. und 28. Juni 2009. Smith sagt, er weiss nicht, ob darueber
Buch gefuehrt worden ist, wer zwischen dem 25. und 29. Juni 2009 im Haus war.

Smith hat nie mit der neuen Security im Carolwood-Haus gesprochen, um eine Liste der
Leute zu bekommen, die vom 27. bis 29. Juni im Haus waren. Smith sagt, Marihuana wurde
von Familienmitgliedern in MJ's Kabinett in einem Koffer gefunden.

Smith hat bei Verlassen des Hauses gefragt, ob das Haus versiegelt werden wuerde, ihm
wurde gesagt "nein".

Smith sagt, dass Murray Detective Porsche gesagt hatte, er wollte die Todesurkunde
nicht unterschreiben, weil eine Autopsie gemacht werden muesste.

Smith sagt, er hat mit anderen Aerzten ausser Adams und Murray gesprochen.

Smith sagt, Murray hat ihm seine Autoschluessel gegeben, damit sie das Auto durch-
suchen konnten.

Smith sagt, dass er nicht persoenlich bei der Durchsuchung von Murray's Ordination in
Houston dabei war. Smith sagt, in Las Vegas hat er bei Murray zu Hause sein Handy ge-
funden, Computerfestplatten und Papiere in seiner Ordination.

Smith sagt, er kann sich nicht erinnern, ob er Patrick Muhammad befragt hat. Issac
Muhammad hat er befragt, auch einen Derek Cleveland, das waren alles Sicherheitsleute
vom Carolwood-Haus.

Smith sagt, MJ's Tod wurde am 27. August 2009 zum Totschlag erklaert. Smith sagt,
dass es eine Diskussion darueber gab und ein Lieutenant vom LAPD sagte zu Ed Winter
von der Gerichtsmedizin, er solle aufhoeren, andere Aerzte ausser Murray zu ueber-
pruefen.

Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren

Smith sagt, ein Lieutenant vom LAPD kontaktierte Winter, der bereits Arnold Klein
kontaktiert hatte, was zu einer Unstimmigkeit zwischen den beiden fuehrte. Smith sagt,
dass die DEA die Aufgabe hatte, andere Aerzte zu untersuchen, und dass das LAPD sich
auf die Untersuchung des Totschlags konzentrieren sollte.

Smith sagt, als Murray ihm sagte, er gab MJ Milch, fragte Smith, warme oder kalte
Milch. Smith sagt, er hatte keine Ahnung, dass "Milch" Propofol bedeutet.

Smith sagt, dass am 25. Juni 2009 nur ein IV-Beutel gefunden worden war. Smith sagt,
er war nicht anwesend, als die Propofol-Ampulle in dem IV-Beutel gefunden wurde, aber
er war anwesend, als alles auf einem Tisch ausgelegt wurde.

Smith sagt ueber die Videokameras, die erste zeigte den Bereich des Tores von draussen,
die zweite auf eine Garage unter dem Haus, aber die funktionierte nicht, eine dritte und
vierte waren hinten am Haus und zeigten Richtung Pool und Hinterhof, die fuenfte zeigte
auf die rechte Haelfte ausserhalb des Hauses, und eine zeigte auf das Tor von innen.
Smith sagt, dass keine Kamera irgendwelche anderen Eingaenge zeigte, sie waren haupt-
saechlich fuer die Ueberwachung ausserhalb des Hauses.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Chernoff

Smith sagt, als er ein leeres Lorazepam-Flaeschchen in einem leeren IV-Beutel fand,
hat er darauf die Chargennummer unterstrichen. Smith sagt, dass er nicht notiert hatte,
dass die Propofol-Ampulle im IV-Beutel war, ebenso hat er das nicht ueber das Lorazepam-
Flaeschchen notiert.

Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren

Smith sagt nochmals, dass er die Propofol-Ampulle nicht in dem IV-Beutel gesehen hat,
und das ist der Grund, warum er das nicht dokumentiert hat.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Chernoff

Smith sagt, dass die DEA Mickey Fine Pharmacy pruefen wollte und dass Arnold Klein
in Zusammenhang steht mit Mickey Fine Pharmacy.


Dr. Christopher Rogers Aussage (LA County Coroner's Office - Gerichtsmedizin)

Direktverhoer durch Walgren


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Rogers sagt, dass er ein stellvertretender Leichenbeschauer fuer das LA County ist,
er macht Autopsien, um die Todesursache festzustellen, er macht das sein 1988. Seine
derzeitige Position ist Leiter der Forensischen Medizin.

Rogers sagt, er war bei mehreren Tausend Autopsien in seiner Karriere dabei. Rogers
sagt, er hat den Autopsie-Bericht fuer Michael Jackson am 26. Juni 2009 gemacht. An
dem Tag konnte er keine bestimmte Todesursache feststellen, anatomisch war nichts
offensichtlich als Todesursache.

Rogers sagt, MJ war gesuender als die Durchschnittsperson seines Alters. Rogers sagt,
es gab nebensaechliche Ergebnisse, MJ hatte eine vergroesserte Prostata, was das Urinieren
erschwerte, deshalb hat er Urin aufgestaut, er hatte Vitiligo, er hatte ausserdem
einen Polyp im Darm. Rogers sagt, das Nervensystem zeigte eine milde, diffuse Schwellung,
die Untersuchung der Lunge zeigte eine chronische Entzuendung und Narben, Roentgenauf-
nahmen zeigten eine zusaetzliche Rippe und ein bisschen Arthritis. Die Untersuchung
des Gebisses zeigte, dass Wurzelbehandlungen und Implantate gemacht worden waren.
Rogers sagt, dass sie auch einen Narkosefacharzt konsultiert hatten.

Rogers sagt, dass die Verbrennung oben am Kopf einen Bereich mit Depigmentierung
zeigte und vernarbt war, Rogers wusste von der Verletzung. Rogers sagt, MJ war 5'9"
(175 cm) und hat 136 Pfund (ca. 62 kg) gewogen, der BMI war im normalen Bereich, er
war jedoch duenn.

MJ's Autopsie-Foto wird im Gericht gezeigt. Rogers sagt, das ist Michael Jackson.
Rogers sagt, dass das Autopsie-Foto das Datum 25. 8. 2009 zeigt, und das Datum ist falsch.

Rogers sagt, MJ hatte keine Herzkrankheit und es wurden keine Abnormalitaeten in seinem
Herzen gefunden. Rogers sagt, die Herzkranzgefaesse waren frei, es ist normal fuer die
meisten Leute, zumindest etwas Atherosklerose in den Herzkranzgefaessen zu haben, aber
MJ hatte das nicht, was bedeutet, er hatte kein Fett oder Cholesterin in seinen
Arterien.

Rogers sagt, er meinte, es gab keine natuerliche Krankheit, die den Tod verursacht
hatte. Rogers sagt, das MJ's Speiseroehre intakt war und es war keine weisse milchige
Substanz in seiner Speiseroehre.

Rogers sagt, dass der Mageninhalt untersucht wurde, er fand 70 Gramm dunkler Fluessig-
keit, aber es waren keine Tabletten oder Pillen enthalten. Rogers sagt, dass er da-
nach speziell gesucht hatte, um die Todesursache fest zu stellen.

Rogers sagt, er hat den Mund und die oberen Atemwege untersucht (Mund hinunter in
die Luftroehre) und kein koerperfremdes Material gefunden.

Rogers sagt, dass er eine toxikologische Untersuchung erbeten hatte, um ihm beim
Finden er Todesursache zu helfen. Rogers sagt, dass er andere Fachaerzte kontaktiert
hatte, um ihm beim Finden der Todesursache zu helfen. Rogers sagt, er hat Murray's
Befragung durch das LAPD gelesen, um ihm beim Finden der Todesursache zu helfen und
fragte nach den Behandlungsunterlagen von Murray, aber war nicht in der Lage, jemals
diese Unterlagen zu bekommen.

Rogers sagt, er war dann in der Lage, die Todesursache zu bestimmen, und die Art war
Totschlag. Rogers sagt, das basierte auf:
1) Murray's Aussage bei der Polizei, dass er Propofol und Benzodiazepine gegeben
hatte.
2) Es ist nicht angebracht, Propofol fuer Schlafstoerungen zu geben, das Risiko ueber-
steigt den Nutzen, und zusaetzlich gab es in der Umgebung im Haus, in der es gegeben
wurde, keinen EKG-Monitor, keinen Monitor fuer die genaue Dosierung, kein Equipment, um
MJ entsprechend wiederzubeleben, keinen Endotrachealtubus, keine Medikamente, um die
Durchblutung zu verbessern.
3) Die Umstaende sprechen nicht fuer eine Selbst-Administration von Propofol, weil
Murray sagte, er gab MJ nur 25 mg, ging ins Badezimmer, kam von dort zurueck und fand
Michael, der nicht mehr atmete. Rogers sagt, man muesste annehmen, MJ haette sich,
obwohl er unter Einfluss von Propofol und anderen Beruhigungsmitteln stand, selbst
Propofol injizieren muessen, das scheint weniger annehmbar als dass Murray ihm von Zeit
zu Zeit Propofol gegeben hatte.

Rogers sagt, da sie kein Equipment fuer genaue Dosierung gefunden hatten, meint er, es
waere einfach fuer den Arzt gewesen, ihm zuviel Propofol zu geben, anstatt anzunehmen,
MJ haette sich das Propofol selbst injiziert.

Rogers sagt, die Todesursache war akute Propofol-Vergiftung in Verbindung mit der
Wirkung von Benzodiazepinen. Rogers sagt, dass Lorazepam und Midazolam hatten Einfluss
auf MJ's Tod hatten, diese koennten die Atemdepression verschlimmert haben und verursachen,
dass man zu atmen aufhoert. Rogers sagt, dadurch kann dann das Herz aufhoeren zu
schlagen.

Rogers sagt, dass ein Diagramm von MJ's Koerper waehrend der Autopsie gezeichnet wurde,
darauf wurden diverse Einstichstellen markiert, die waehrend der Wiederbelebungsversuche
gemacht wurden. Rogers sagt, sie waren an MJ's rechtem Arm, linkem Arm, Hals und direkt
unter dem linken Knie (wo Murray den IV platziert hatte, kein Einstich, der waehrend der
Wiederbelebungsversuche entstanden ist). Rogers sagt, dass er die leere Propofol-Ampulle,
die in MJ's Schlafzimmer gefunden worden war, untersuchte. Er stellte fest, dass es
ungewoehlich war, dass der Stopper in der Mitte eine geradlinige Oeffnung hatte, es
waren keine Einstiche mit einer Nadel zu sehen. Rogers sagt, die geradlinige Oeffnung
geht von Seite zu Seite in der Mitte des Gummi-Stoppers der leeren Propofol-Ampulle,
was bedeutet, sie ist nicht durch eine Spritzennadel entstanden. Rogers sagt, diese
geradlinige Oeffnung koennte mit einem Spike gemacht worden sein.

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Last edited:
Murray Prozess, Day 10, 11. Oktober 2011

Nachmittags


Fortsetzung von Dr. Rogers Aussage


Fortsetzung Direktverhör durch Walgren

Walgren fragt, ob Rogers während der Mittagspause das Autopsiebild geprüft hat und falls ja, ob das Bild korrekt auf den 25. Juni datiert sei. Rogers bejaht diese Frage.

Walgren erinnert daran, dass sie vor der Mittagspause über einen Spike gesprochen haben. Walgren zeigt einen Spike und bittet Rogers, diesen zu identifizieren.

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Im März 2011 überprüfte Rogers einige Beweisstücke. Rogers indentifizierte das, was Fleak als eine Nadel am IV Katheter mit einer noch vorhandenen Nadel bezeichnet habe. Es erschien ungenutzt. Rogers untersuchte auch die Spritze vom Nachttisch. Nach Aussage von Rogers schien es nicht zu passen.

Kreuzverhör durch Flanagan

Die Verteidigung fragt, ob Rogers seine Aussage, den Bericht des Leichenbeschauers, seine Notizen und die Berichte der Sachverständigen geprüft hat, um seine Erinnerung vor der heutigen Anhörung aufzufrischen. Rogers sagt, dass er diese Dinge genauso geprüft hat, wie einen anderen Autopsiebericht sowie die toxikologischen Ergebnisse. Flanagan fragt, ob er den Bericht von Dr. Shafer durchgesehen habe, der ein Anästhesist an der Columbia Universität sei. Rogers hat diesen Bericht ebenfalls geprüft. Flanagan fragt, ob er die toxikologischen Ergebnisse von den beauftragten Laboren bezüglich des Magens und des Urins geprüft habe. Rogers hat diese nicht gesehen.
Flanagan fragt, ob die Midazolam, Diazapem und Lidokain Ergebnisse mit dem übereinstimmen, was Murray den Polizisten erzählt habe. Rogers antwortet ja. Flanagan fragt, ob es korrekt sei, dass das, was Murray über Lorazepam in seinem Interview gesagt habe, nicht mit den toxikologischen Ergebnissen zusammenpasse und erwähnt auch, dass Propofol schwer zu bestimmen sei, da es schnell ‚metaboliziert‘ (m. Sauerstoff verbindet). Rogers sagt, das entspreche der Wahrheit und sie wissen auch nicht, wieviel und wie schnell Murray MJ Propofol gegeben habe.


Flanagan fragt, ob sie nicht sicher sein können, wer es verabreicht habe. Rogers sagt. Ja.

Flanagan fragt, warum ein IV Beutel gespikt werden würde. Rogers sagt, es werde genutzt, um es kontinuierlich zum Aufrechterhalten der Beruhigung zu verabreichen. Flanagan fragt, ob ein Spike auch dabei helfen würde, die Propofolflasche schneller zu entleeren, als es mit einer Spritze herauszubekommen. Flanagan fragt, ob, wenn man Propofol mit Saline mischen möchte, ein Spike es schneller machen würde, um es in den Salinebeutel zu gießen.

Flanagan erwähnt einen Weg, einen Propofoltropf zu geben, während man mit Salzlösung mischt. Flanagan erwähnt erneut, dass das Entleeren der Propofolflasche mit einem Spike effektiver sein würde, als eine Spritze zu nutzen, um es heraus zubekommen.

Flanagan fragt, falls eine Prpofol – Kochzalz – Mischung genutzt worden sei, man einen IV (Infusionsbeutel) erwarten würde, der Popofol enthält. Rogers sagt, dass kein Propofol in dem Beutel gefunden worden sei. Flanagan fragt, ob es einen Beweis dafür gibt, ob Propofol in dem Y-Verbindungsstück, der Spritze und der Röhre unterhalb des Y-Verbindungsstückes gewesen sei. Rogers antwortet ja. Der Teil oberhalb des Y-Verbindungsstückes wies kein Propofol auf.

Flanagan erwähnt die Verfallszeit von Propofol von 6 Stunden. Falls es nicht genutzt worden sei, müsse es entsorgt werden. Flanagan sagt, dass es keinen Sinn mache, dass wenn jemand nur 5 ml Propofol nutzen möchte, dies aus seiner 100 ml Propofolflasche zu entnehmen, wenn man 95 ml wegschütten müsse.
Flanagan fragt nach Lidocain und Rogers erklärt, wofür es genutzt werde.

Flanagan fragt danach, ob Propofol langsam verabreicht werden müsse und nicht schnell. Flanagan fragt, was die Blutwerte aufweisen würden, falls einer Person 25 mg Propofol verabreicht wurden. Rogers weiß es nicht. Flanagan fragt, wieviel Schlaf eine solche Propofoldosis bringen würde. Rogers sagt 5 Minuten und die Dosis würde keine Auswirkung nach 5 – 10 Minuten haben.

Flanagan fragt danach, was passieren würde, falls 25 mg schnell injiziert werden würde. Rogers sagt, dass man lokal eine hohe Konzentration haben würde und, dass dies ein höheres Risiko für Herzinfarkte bedeuten würde. Flanagan geht zur Information – das Propofol langsam verabreicht warden müsse – über. Flanagan fragt, ob es bei jemandem, dem langsam Propofol verabreicht werden würde, negative Auswirkungen wie das Aussetzen der Atmung geben könne. Rogers sagt ja.

Flanagan fragt, ob – falls eine langsame Injektion gegeben worden sei – und der Patient für 10 – 20 Minuten beobachtet worden sei und falls es nach dieser Zeitspanne zu Komplikationen kommen würde, nicht durch Propofol verursacht worden sei. Walgren erhebt Einspruch, weil es nicht die anderen Benzos einbezieht. Flanagan ändert seine hypothetische Frage dahingehen, dass falls eine Person länger als 5 Minuten schlafen würde, ob dies nicht durch Propofol hervorgerufen worden sein könne, sondern dass er schlafen könne, weil er müde sei. Rogers stimmt zu.


Therapeutische Propofollevel. Rogers sagt, dass dies von dem beabsichtigten Nutzungsziel abhänge. MJ hatte 2,6 mg Propofol in seinem Femoral (Oberschenkel) Blut. Flanagan fragt, ob in Hinsicht auf Verteilungen nach dem Tod diese Höhe problematisch sein könne. Flanagan geht zu Artikeln über, um zu zeigen, dass Lorazepan sich nicht verteile und befragt Rogers nach den Lorazepan Egebnissen. Rogers sagt, dass diese sehr nahe seien und dass diese zeigen können oder auch nicht zeigen können, dass dort keine Verteilung sei.

Tabletten im Magen. Diese würden sich nicht im Körper verteilen, bis sie sich nicht aufgelöst haben. Flanagan schwenkt zu den Mageninhalten über. Er enthielt eine schwarze Flüssigkeit. Flanagan fragt, ob Fruchtsaft im Magen gewesen sein könne und fragt, ob sie jemals den Mageninhalt identifiziert haben. Rogers sagt, dass sie dies nicht getan haben. Flanagan fragt, ob sie irgendwelche Tabletten oder Kapseln gesehen haben. Rogers sagt, das haben sie nicht. Flanagan sagt, dass diese sich aufgelöst haben könnten und sie nicht sagen könnten, ob eine Person Tabletten genommen habe, wenn man den Mageninhalt untersucht. Toxikologische Untersuchungen wären erforderlich, um dies zu bestimmen. Flanagan fragt, falls toxikologische Ergebnisse Lorazepam nachweisen würden, ob dies Lorazepam Konsum bedeuten würde. Flanagan zeigt die Lorazepam toxikologischen Ergebnisse im Magen. Flanagan erwähnt, dass die Lorazepamkonzentration vier Mal höher seien, als die Werte im Femoralblut. Flanagan erwähnt diese Höhe entspreche 1/43 einer Tablette. Dies zeige aber nicht, wie viele Tabletten ursprünglich genommen worden seien, da sich die Tabletten mit der Zeit auflösen.


Der Lorazepamlevel im Blut führte zu keiner ‘roten Flagge’, da er nicht zu hoch war. Flanagan zeigt 2 Lorazepam Tablettendosen, die in MJ’s Haus gefunden worden waren. Beide beinhalteten 30 Tabletten (Gesamt 60), eine Flasche ist leer – die andere enthielt noch 9,5 Tabletten.

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Flanagan erwähnt, dass Rogers denke, dass Benzodiazepines eine Auswirkung auf den Tod gehabt haben könnten. Midazolam und Diazepam, die im Blut nachgewiesen worden waren, waren niedrig und irrelevant. Flanagan fragt, welche Konzentration eine Lorazepam Tablette hervorrufen würde. Rogers sagt, es sollte ein therapeutischer Level sein. Flanagan zitiert Baselts Buch, dass aussage, 1 Tablette .018 innerhalb von 2 Stunden. Flanagan versucht zu fragen, ob 1,69 Konzentration im Blut bedeuten würde, dass dies 9 – 10 Tabletten erfordern würde. Einspruch.
Flanagan ergeht sich in hypothetische Szenarien. Rogers kann die Fragen nicht verstehen. Kurz hintereinander eine Menge Einsprüche und Richterunterbrechungen.

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Nachmittagspause

Flanagan erwähnt die Halbwertszeit von Lorazepam (9 – 16 Stunden) und biologische Verfügbarkeiten . Dies geht über das Gutachten von Rogers hinaus.

Flanagal fragt, welche Propofol Dosis tödlich sein würde. Rogers sagt 1 – 17 mg per ml. Flanagan fragt, ob eine Person mit einem 2,6 Propofolkonzentration Schmerzen verspüren würde. Rogers sagt. Ja.
Flanagan fragt erneut nach dem Lorazepam Level von 1,69 und auf wie viele Tabletten dies hinweisen würde. Verworfen, da unzutreffend hypothetisch. Nach einigen Hypothesen bekommt Flanagan Rogers dazu zu sagen, dass sei vergleichbar mit 9 Tabletten.


Flanagan erwähnt, dass Magen und Urin nicht auf Lorazepam getestet worden seien. Flanagan spricht über Beispiele bezüglich des Urins. Falls Urinproben während der Autopsie eine höhere Lorazepam Konzentration aufweisen, als der Urin vor Ort, wiese die Konzentration im Blut höhere Lorazpamwerte auf, als das Blut um 7:30 Uhr. Rogers sagt, dass er dies nicht beantworten könne, da es zu viele Variable gebe. Flanagan gibt das Szenario von 2 mg Lorazepam um 2 und 5 Uhr (morgens) und dann 8 Tabletten, die um 10 Uhr morgens genommen worden seien. Würde die Lorazepamkonzentration im Urin während der Autopsie höher sein, als der Urin vor Ort. Rogers antwortet ja.

Flanagan geht zu der Schlussfolgerung auf Totschlag über. Rogers erwähnt 4 Faktoren, die zu dieser Schlussfolgerung geführt haben.




  1. Faktor Propofol und Benzodiazepines wurde durch eine andere Person verabreicht. Flanagan stellt erneut Fragen nach Lorazepam, die über das Gutachten von Rogers hinausgehen.
  2. Faktor – die Nicht-Krankenhaus Umgebung. Flanagan fragt danach, ob chronische Schlaflosigkeit nicht durch Propofol behandelt werden könne. Rogers sagt, dies sei nicht der generelle Weg, dies zu behandeln. Flanagan erwähnt, dass Schlaflosigkeit verschiedene Stärken habe und ob Propofol nicht genutzt werden könne. Dies geht über das Gutachten von Rogers hinaus.
  3. Faktor – Fürsorgestandard (Behandlungsprotokoll). Rogers arbeitete diese Bestimmung mit der Hilfe eines Anästhesisten aus.
  4. Faktor – Die Umstände unterstützen nicht die Selbstverabreichung. Rogers führt das aus, was für ihn am wahrscheinlichsten erscheint . Nach Rogers erscheint es naheliegend anzunehmen, dass Murray sich verkalkuliert habe und zu viel Propofol gegeben habe. Er findet es weniger denkbar zu glauben, dass Michael aufgewacht sei und während er noch unter dem Einfluss von Beruhigungsmitteln gestanden habe, zu bewerkstelligen, sich selbst Propofol zu geben, was ihn getötet habe und all dies soll innerhalb von 2 Minuten geschehen sein.

Flanagan spricht über die Positionierung der Infusion. Die IV befand sich unterhalb seines linken Knies und hatte eine Länge von 6 inches (9,24 cm / 1 inche = 2,54 cm) bis zur Y-Verbindung. Flanagan fragt, ob eine Person die Region um deren Knie erreichen kann. Rogers bejaht. Flanagan fragt danach, ob irgendjemand eine Bolus Injektion geben kann und ob dies zum Herzstillstand führen kann.

Flanagan fragt danach, falls irgendjemand anders als MJ die Injektion gegeben hätte, ob dieser sehen würde, falls dort ein Problem sei. Rogers sagt, man hofft, dass sie es tun.


Redirektverhör durch Walgren

Walgren geht zurück auf etwas, was vorher erwähnt wurde und fragt, ob es wahr se, dass eine Person, die mit geöffneten Augen aufgefunden worden sei, dies daraufhin deuten würde, dass diese Person schnell gestorben sei. Rogers sagt, dies sei nicht wahr. Personen können langsam sterben und noch die Augen geöffnet haben.


Der Sauerstofftank ist am 13. Juli 2009 analysiert worden. Er war leer.

Walgren sagt, dass die meisten Fragen der Verteidigung – pharmazeutisch seien: was geschieht mit Medikamenten, wenn sie eingenommen werden (in den Körper eintreten). Rogers ist kein Sachverständiger auf diesem Gebiet. Rogers ist ein Experte, um die Todesursache zu bestimmen. Er ist kein Sachverständiger in Bezug auf Propfol oder Lorazepam.

Walgren erwähnt die tödliche Konzentration von 1 – 17 mg Propofol und fragt, ob kleinere Mengen, als man in MJ gefunden habe, zum Tode führen können. Rogers bejaht.
Walgren geht über zu den Lorazepam Flaschen. Sie wurden beide durch Murray verschrieben. Eine gefüllt am 28. April 2009. Diese war für 30 Tabletten bestimmt – 9,5 waren übrig. Die zweite wurde am 2. April 2009 gefüllt. Sie war für 30 Tabletten bestimmt und ist jetzt leer.

Walgren erwähnt die Hypothesen, die Flanagan aufgestellt hat. Er sagt zu Rogers, dieser solle annehmen, Murray habe in seinem Interview die Wahrheit gesagt und er habe MJ Valium und dann 2 Injektionen mit Midozolam und Lorazepam gegeben und dann Propofol. Falls er in diesem Szenario seinen Patienten alleine ließe, so dass dieser in der Lage wäre Lorazepam Tabletten zu schlucken und dort seien keine Überwachungsgeräte, kein Beatmungsgerät etc. Rogers sagt dies sei weiterhin Todschlag. Walgren führt das gleiche Szenario aus, mit dem Unterschied, dass Propofol anstatt von Lorazepam selbst verabreicht worden sei. Rogers würde es immer noch als Todschlag einstufen.

Kreuzverhör durch Flanagan


Flanagan fragt nach dem Sauerstofftank und möchte wissen, ob das Ventil geöffnet oder geschlossen gewesen sei. Rogers weiß es nicht. Flanagan fragt, wie lange es dauern würde, das dieser sich entleeren würde. Rogers sagt, dies sei davon abhängig, wie weit das Ventil geöffnet sei. Flanagan fragt, ob, wenn man therapeutische Level annimmt, er in 2 Wochen entleert sein könne. Rogers sagt wahrscheinlich.

Flanagan erwähnt Rogers Antworten darüber, dass er keine Kenntnisse über Lorazepam habe und fragt, ob er nicht Kenntnisse darüber benötige, um Entscheidungen in diesem Falle in Hinsicht auf die Todesursache zu treffen. Rogers sagt, dass er nicht wisse, wie diese Konzentrationen zu Stande kommen, aber sie seien die Todesursache.

[…]

Flanagan bittet Rogers anzunehmen, dass Murray in dem Interview die Wahrheit gesagt habe. Flanagan erwähnt, dass die Midazolam und Diazepam Mengen passen, aber die Propofol und Lorazepam Konzentrationen sehr viel höher seien.

Walgren Redirekt

Walgren fragt, warum er einen Anästhesisten herangezogen habe. Rogers sagt, da es ein komplexes Problem gewesen sei. Der Doktor, den er heranzog, sagte ihm, dass die Level mit einer Vollnarkose übereinstimmen würden (vergleichbar wären).

Flanagan recross

Flanagan erwähnt erneut schnell ausgeführte Injektionen und fragt, ob schnelle Injektionen negative Auswirkungen auf Atmung und Herzgefäße haben würden.
 
Last edited:
Murrayprozess Verhandlungstag 11, 12. Oktober 2011

Aussage des Dr. Alon Steinberg, Kardiologe

(uebersetzt von Irina Hale fuer MJJC unter Nutzung einer MJJC Zusammenfassung, darf kopiert werden mit Angabe dieser Webseite als Quelle)



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Vernahme des Dr. Alon Steinberg durch Staatsanwalt Walgren

Dr. Steinberg ist seit 13 Jahren praktizierender Kardiologe mit Zulassung der Aerztekammer. Er sei kein Narkosefacharzt, Pharmakologe oder Suchtmediziner.

Dr. Steinberg haette Murrays Werdegang begutachtet. Murray sei am 25. Juni 2009 nicht zugelassen gewesen als Facharzt fuer Kardiologie. [lediglich Zulassung als Allgemeinmediziner- Anmerkung des Uebersetzers]
Dr. Steinberg fuehrt aus, dass die Zulassung als Facharzt eines umfangreiches Examens beduerfe, das sich ueber 2 Tage erstrecken wuerde. 90% aller Kandidaten, die das Examen ablegten, wuerden es bestehen.

Dr. Steinberg ist medizinischer Gutachter fuer die Aerztekammer des US-Staats Kalifornien. Als Guachter obliegt ihm die Pflicht, die Arbeit anderer Aerzte auf die Einhaltung von Versorgungsstandards zu ueberpruefen. Es gaebe 3 Kategorien der Verletzung des Versorgungsstandards:
keine Abweichung vom Versorgungsstandard, einfache Abweichung vom Versoegungstandard und die extreme Abweichung vom Versorgungsstandard. Eine extreme Abweichung vom Versorgungsstandard waere ausserdem als grobe Fahrlaessigkeit definiert.

Dr. Steinberg haette ein Gutachten fuer diesen Prozess erstellt. Er haette bereits acht Gutachten dieser Art in der Vergangenheit erstellt. In vier Faellen haette er keine Abweichung vom Versorgungsstandard festellen koennen; in den verbleibenden vier Faellen haette er einfache Abweichungen vom Versorgungsstandard festgestellt. Dieser Prozess sei das erste Mal, dass er, Dr. Steinberg, eine solch extreme Abweichung vom Versorgungsstandard festgestellt haette.

Kardiologen nutzen Sedierung in zahlreichen Eingriffen, unter anderem wuerde manchmal Propofol eingesetzt werden. Kardiologen seien Spezialisten in leichter und moderater Sedierung, waehrend derer der Patient in der Lage ist, sich zu verstaendigen und auf Beruehrung reagiert. Tiefe Sedierung laege dann vor, wenn Patienten nur noch auf Schmerz, oder wiederholte Stimulierung reagieren wuerden. Vollnarkose laege dann vor, wenn der Patient keinerlei Schmerz verspueren wuerde. Kardiologen seien nicht ausgebildet in tiefer Sedierung. Wenn tiefe Sedierung notwendig sei, wuerde ein Anaesthesist hinzugezogen, wass der einzige Zeitpunkt sei, zu dem Propofol zur Anwendung kaeme.

Wenn leichte und moderate Sedierung gewuenscht waeren, wuerden Benzodiazepine eingesetzt. Wenn Tiefensedierung noetig ist, laege die Verpflichtung vor, Propofol von einem Anaesthesisten geben zu lassen.

Dr. Steinberg haette ein Gutachten fuer diesen Prozess erstellt und haette sein Gutachten auf Murray's Aussage mit der Polizei basiert. Dr. Steinberg haette Murray an seiner eigenen Aussage gemessen.

Dr. Stein gibt an, sechs extreme Abweichungen vom Versorgungsstandard vorgefunden zu haben.

1: Es haette keine medizinische Indikation fuer Propofol vorgelaegen. Dr. Steinberg fuehrt aus, dass eine keine schriftliche Einverstaendiserklaerung vorgelegen haette. Der Patient haette ueber Risiken und Nutzen einer solchen Behandlung informiert werden muessen. Dr. Steinberg haette nie von Propofol zur Behandlung von Schlafstoerungen gehoert. Dr. Steinberg erlaeutert, dass Propofol zur Behandlung von Schlafstoerungen grob fahrlaessig sei und eine extreme Abweichung vom Versorgungsstandard darstellen wuerde.

2: Propofol sei in persoenlichen Wohnraum verabreicht worden ohne die notwendige Ausruestung und ohne das notwendige Personal.

Staatsanwalt Walgren, welche Form von Ausruestung noetig sei. Dr. Stein gibt an, dass ein Pulsoximeter mit Alarm noetig waere, aber dass Murrays Pulsoximeter keinen Alarm gehabt haette. Dr. Steinberg sagt aus, dass es Murrays Pflicht gewesen waere, MJ jede Sekunde lang zu beobachten. Desweiteren haette Murray eine automatisierte Blutdruckmanschette zur Blutdruckmessung alle fuenf Minuten benoetigt. Murray haette eine manuell zu bediendende Blutdruckmanschette besessen und haette diese nicht genutzt. Ausserdem sei ein EKG Uberwachungsgeraet noetig, um den Herzrhythmus zu ueberwachen. Ebenso sei Sauerstoff mit Nasenroehren oder Maske unabdingbar, genauso wie ein Sauger, fuer den Fall des Erbrechens, um ein Aspirieren in die Lunge zu verhindern. Weitere notwendige Ausruestung seien ein Ambu-Beatmungsbeutel, den Murray zwar besessen, aber nicht genutzt haette; stattdessen haette er Mund-zu-Mund-Beatmung vorgenommen. Es haette keine Moeglichkeit, um um medizinische Verstaerkung/Hilfe zu bitten. Eine harte Unterlage fuer den Patienten sei wichtig, falls Reanimation notig wuerde. Ersatzbatterien seien notwendig, im Falle eines Stromausfalls. Weiteres unabdingbare Ausruestung sei ein Endotrachialtubus fuer die Atemwege, was die Anwesenheit von dafuer ausgebildetem Personal noetig macht. Ebenso sei ein Defibrillator noetig.

Eine beachtliche Anzahlt weiterer Medikamente sei noetig. Diese waeren: Flumazenil, Narcan, Lidocain, Betablocker, Atropin, Dopamin, Epinephrin, Prednison und Dextrose.

Dr. Steinberg fuehrt weiterhin aus, dass bei Sedierung man Assistenten benoetigen wuerde, die sowohl in LSM (Lebensrettende Sofortmassnahmen), als auch ACLS (erweiterte lebensrettende Sofortmassnahmen) ausgebildet seien.

3: Unzureichende Vorbereitung auf eine eventuelle Notfallsituation. Man muessen die Medikamente, Ausruestung und Verstaerkung bereit haben. Man muesse in der Lage sein, diese Medikamente und Ausruestung im Notfall einsetzen zu koennen.

4: Unzureichende Versorgung. MJ haette aufgehoert zu atmen und das Murray nicht medizinischen Leitlinien gefolgt waere.

In MJs Fall haette es sich um einen Atemstillstand gehandelt. er habe aufgehoert zu atmen und die Sauerstoffsaettigung waere abgefallen. Daraufhin wuerde das Herz schneller schlagen, um den Restsauerstoff im Koerper zu verteilen. Laut Murrays Aussage sei dies der Zustand gewesen, in dem er MJ aufgefunden haette. Wenn nicht eingegriffen wuerde, wuerde das Herz immer schwaecher werden durch den Sauerstoffmangel und aufhoeren zu kontrahieren- aber dass das Herz noch elektrische Aktivitaet aufweisen wuerden. (PEA- pulslose elektrische Aktivitaet). Nach der der pulslosen elektrischen Aktivitaet kaeme die Asystolie.

Dr. Steinberg gibt an, dass sofort der Notarzt haette verstaendigt werden muesse, man versucht haben muessen, MJ zu wecken/wachruetteln, dass der Ambu-Beatmungsbeutel genutzt werden muessen und dass das Flumazenil haette verabreicht werden muessen. Dr. Steinberg sagt aus, dass es unverzeihlich sei, dass Murray die Herzdruckmassage begonnen haette. Es haette sich um einen Atemstillstand gehandelt und nicht um einen Herzstillstand und dass sowohl Blutdruck, als auch Puls bestanden haetten. Murray haette auf keinen Fall eine Herzdruckmassage beginnen sollen.

Murrays Herzdruckmassage sei unzureichend gewesen, da MJ sich auf einem Bett befunden haette. Die Herzdruckmassage habe auf einem harten Untergrund wie dem Fussboden stattzufinden auf sei mit 2 Haenden auszufuehren. Dr. Steinberg sagt aus dass es ohne Probleme moeglich gewesen waere, MJ auf den Fussboden zu verlegen.

5: Murray haette versaeumt, um Hilfe zu rufen und sofort eine Ambulanz anzufordern. Murray muesste gewusst haben, dass er nicht im Besitz der notwendigen Medikamente und Ausruestung gewesen sei und dass er um Verstaerkung haette rufen muessen. Stattdessen haette er Michael Amir Williams angerufen, was zu beachtlichen Verzoegerungen gefuehrt haette. Sanitaeter seien nur 4 Minuten entfernt gewesen. Falls Murray den Notruf verstaendigt haette, waere Hilfe sehr viel schneller eingetroffen.

Mit jeder verstreichender Minute, in der der Notruf nicht angerufen wuerde, verringern sich die Ueberlebenschancen des Patienten mit enormen Risiko von dauerhaften Hirnschaeden im Ueberlebensfall.
Staatsanwalt Walgren: "Jede Minute zaehlt."

Dr. Steinberg haette es ausserdem als sehr seltsam eingeschaetzt, dass Murray einen Assistenten anstelle des Notarztes angerufen haette. Murray als Arzt haette verstehen muessen dass er Hilfe beduerfe und haette den Notarzt verstaendigen muessen.

6: Versaeumnis, angemessene medizinische Akten zu erstellen und die Behandlung zu dokumentieren. Patientenakten seien aus verschiedenen Gruenden wichtig. Krankenversicherungen wuerden sie benoetigen, ein weiterer Grund seien Rechtsstreits und Gerichtsverfahren. Der wichtigste Grund zum Fuehren von Patientenakten sei jedoch die Gesundheit des Patienten. Murray habe nicht einziges Detail dokumentiert. Er haette nicht gefragt, zu welcher Uhrzeit MJ etwas zu sich genommen haette, er haette keine Vitalparameter und keine Untersuchung dokumentiert. Es haette keine schriftliche Einwilligung nach erfolgter Aufklaerung vorgelegen. Er haette weder die verabreichten Medikamente notiert, noch die Reaktionen auf die Medikamente. Murray sei verwirrt gewesen und sei nicht in der Lage gewesen, MJ Behandlung, oder die verabreichten Medikamente zu benennen auf Frage der Sanitaeter und der Notaerztin im Krankenhaus.
Staatsanwalt Walgren fragt, ob sich dabei um Umehrlichkeit anstelle von Verwirrtheit handeln koennte.

Dr. Steinberg fuehrte aus dass es sich hierbei um extreme Abweichungen vom Versorgungsstandard handeln wuerde und dass ohne diese Abweichungen vom Versorgungsstandard MJ noch am Leben sein wuerde.

Staatsanwalt Walgren fragt (basierend auf Murrays Aussage) ob der Atemstillstand vorraussehbar gewesen waere bei Gabe von Benzodiazepinen und nur 25mg Propofol, was Dr. Steinberg bejaht.

Staatsanwalt Walgreen stellt die Hypothese auf, dass alles so abgelaufen waere, wie von Murray beschrieben und theorisiert dass MJ in der Lage gewesen waere, Lorazepamtabletten oder Propofol eingenommen haette- und fragt, ob selbst in dieser Theorie alles bisherige still Anwendung finden wuerde, was Dr. Steinberg bejaht. Dr. Steinberg sagt aus, dass der Patient zu keiner Zeit sich selbst ueberlassen werden duerfe und ueberwacht werden muesse. Falls MJ zur Selbstmedikation uebergegangen waere, wuerde das lediglich besagen, dass Murray ihn sich sich selbst ueberlassen haette und dass dies niemals haette geschehen duerfen. Dr. Steinberg vergleicht das Alleinelassen eines Patienten unter Propofoleinfluss mit einem Baby, dass auf einer Kuechenarbeitsplatte zum Schlafen abgelegt wuerde. Das Baby haette aufwachen koennen und von der Arbeitsplatte fallen koennen.

Dr. Steinberg erwaehnt ausserdem dass Medikamente nicht in Reichweite von MJ haetten sein duerfen. Dr. Steinberg erklaert dass in Krankenhaeusern alle Medikamente unter Verschluss seien und dass es ein absehbares Risiko sei, Medikamente nicht unter Verschluss zu halten,
da Patienten zur Selbstmedikation uebergehen koennten und das falsche Medikament einnehmen koennten.

Verhandlungspause


Kreuzverhoer des Dr. Alon Steinberg durch die Verteidigung/Flanagan

Dr. Steinberg waere zum gegenwaertigen Zeitpunkt nicht autorisiert, Propofol zu verabreichen. Als er New York praktiziert haette, waere er autorisiert gewesen, Propofol zu verabreichen. In seiner gegenwaertigen Position haette er nicht die Befugnis, Propofol zu verabreichen und haette es seit sieben Jahren nicht verabreicht. Als er in NY praktiziert haette, habe er sich souveran genug gefuehlt, es zu verabreichen, da er ausgebildet gewesen waere, die Luftwege zu schuetzen.

Flanagan fragt, ob moderate oder Tiefensedierung einen Unterschied machen wuerde in der benoetigten Ausruestung. Dr. Steinberg verneint dies, die benoetigte Ausruestung wuerde gleich bleiben.

Flanagan fragt ob Dr. Steinberg der Ansicht waere, dass Murrays Aussage gegenueber der Polizei gruendlich und komplett waere. Dr. Steinberg gibt an, dass er davon ausginge, dass dies der Fall waere.

Flanagan fragt Dr. Steinberg warum er sicher sei, dass Murray nicht das Einverstaendnis des Patienten gehabt haette. Dr. Steinberg sagt, es hatte kein Einverstaendnis des Patienten gegeben. Flanagan fragt, ob das Einverstaendnis muendlich erreicht worden waere- Dr. Steinberg sagt aus, dass dies haette schriftlich sein muessen. "Wenn das Einverstaendnis nicht schriftlich vorliegt, wuerde es nicht erteilt."
Dr. Steinberg sagt aus, dass er noch nie von einer muendlichen Einverstaendniserklaerung gehoert haette. Flanagan fragt, ob irgendein schriftliches Dokument irgendetwas mit MJs Tod zutun haette. Dr. Steinberg antwortet dass es moeglich sein koennte, dass MJ nie sein Einverstaendnis gegeben haette, waere er ueber Risiken und Vorteile aufgeklaert worden.

Dr. Steinberg sagt aus, dass es unmoeglich sei zu wissen, ob MJ informiert gewesen waere, aber dass er davon ausginge, dass er nicht aufgeklaert worden waere, dass ihm ein starkes, gefaehrliches Medikament verabreicht wuerde, ohne dass er ueberwacht wuerde. Dr. Steinberg mutmasst, dass MJ dazu nicht sein Einverstaendnis gegeben haette.

Flanagan fragt, ob Dr. Steinberg etwas wueste ueber MJs Neigungen zu Medikamenten und erwaehnt Demerol und Dr. Arnold Klein. Flagan spekuliert dass MJ suechtig gewesen sei, haette er dann sein Einverstaendnis gegeben? Dr. Steinberg antwortet, dass er es in dem Fall erst recht nicht verabreicht haette.

Es gebe noch andere Aerzte, die Propofol verabreichen wuerden: Zahnaerzte, Gastroenterologen, Pneumologen und Fachaerzte fuer Notfallmedizin. Deren Aerztekammern wuerden jedoch Richtlinien fuer die Propofolverabreichung aufzeigen und die Aerzte seien dafuer ausgebildet. Die Aerztekammern diktieren zudem die gleiche Ausruestung die von Dr. Steinberg ausgefuehrt worden waere. Ein Daemmerschlaf/leichte Sedierung ['conscious sedation'] wuerde keinen Unterschied machen in der benoetigten Ausruestung.

Flanagan stellt die Frage, was MJs Todesursache sei. Dr. Steinberg antwortet es haette sich um einen Atemstillstand gehandelt, da es noch einen Puls gegeben haette, was bedeutet dass das Herz noch geschlagen haette und noch ein Blutdruck existiert haette. Murray haette ausgesagt, dass es noch Blutdruck und Puls gegeben haette und dass die pulslose elektrische Aktivitaet spaeter eingetreten waere.

Dr. Steinberg sagt aus dass laut Murray ausgesagt haette, dass er MJ gegen Mittag aufgefunden haette und dass die Sanitater um 12:26 Uhr eingetroffen waeren. Es waeren mindestens 12 Minuten verschenkt worden, bis der Notarzt angefordert worden waere.

Flanagan fragt, welchen Effekt 2mg Lorazepam habe wuerde auf einen Patienten. Dr. Steinberg sagt aus, dass er kein Experte sei, dass er es oral zur Beruhigung verabreicht haette, aber dass er es nie intravenoes verabreicht haette, er wuerde es oral eine Stunde vor dem Eingriff verabreichen. Flanagan hat weitere Fragen zu Lorazepam und Midazolam.
Einsprueche.
Einsprueche stattgegeben. Fragen seien ausserhalb seines Wissenstands.

Flanagan wechselt das Thema und kommt auf Propofol zu sprechen und gibt an dass MJ und Murray in den letzten drei Naechten Propofol diskutiert haetten und dass Murray MJ mitgeteilt haette, dass Propofol nicht gesund waere und ihn davon entwoehnen wolle.

Dr. Steinberg sagt aus, dass Murray anfaenglich 25mg gegeben haette und eine intravenoese Infusion begonnen haette. Flagan streitet ab, dass es eine intravenoese Infusion mit Propofol gegeben haette. Dr. Steinberg haette dem Polizeiinterview entnommen, dass nach der Anfangsdosis von 25mg es eine Tropfinfusion gegeben habe. Dr. Steinberg zitiert zahlreiche Beispiele aus dem Polizeiinterview in dem Murray eine intravenoese Infusion benennt und sagt aus, dass es logisch sei, dass es eine Tropfeninfusion gegeben haette, da 25mg MJ nicht zu laengerem Schlaf bringen wuerden.

Flanagan besteht darauf, dass es keine Tropfinfusion gegeben haette am 25., Dr. Steinberg beharrt, auf dem Gegenteil- beide zitieren Murrays LAPD Aussage. Sie einigen sich darauf, dass dies unklar waere, aber Dr. Steinberg sagt aus, dass die keinen Sinn ergeben wuerde und es sei logisch, dass Murray eine Tropfinfusion genutzt haette. Es sei logisch, dass MJ aufgewacht waere und dass keinen Grund geben wuerde fuer Murray, seine Methoden der Verabreichung zu aendern.

Flanagan konstatiert dass 25mg keine hohe Dosis waere und dass dies in vier bis sieben Minuten Schlaf fuer MJ resultieren wuerde.
Dr. Steinberg sieht das genauso. Dr. Steinberg sag aus dass es ihn beunruhigen wuerde, falls MJ immernoch schlafen wuerde, falls er nicht an eine Tropfinfusion angeschlossen sei. Die Richtlinien zur Propofolverabreichung schreiben vor, dass ein Patient beobachtet werden muesse nach Propofolgabe. Laut Dr. Steinberg sei es nicht ausreichend MJ visuell zu beobachten, um zu wissen, ob er lediglich leicht, oder tief sediert waere- man muesse Patienten fortwaehrend ueberwachen, um ihre Reaktion auf Stimulierung abzuschaetzen. Dr. Steinberg gibt an, dass Murray MJ haette aufwecken muessen und dass die Tatsache, dass MJ nach 10 Minuten ohne Tropfinfusion immernoch schlafen wuerde, alarmierend sei. Laut Dr. Steinberg sei dies ein Zeichen, dass etwas nicht Ordnung waere.

Flanagan erwaehnt eine taiwanesiche Studie die Propofol in refraktaerer chronischer primaerer Insomnie untersucht haette. Dr. Steinberg antwortet dass diese Studie im Jahr 2010 erstellt worden waere und dass zu dem Zeitpunkt, an dem Murray Propofol verabreicht haette (2009), keinerlei medizinisches Wissen zu Propofol und Schlafzwecken existiert haette. Laut Studie waere Propofol zwei Stunden an 5 Naechten verabreicht worden- nicht 8 Stunden lang jede Nacht fuer 2 komplette Monate. Laut Studie waere das Experiment ein Erfolg gewesen, aber Propofol sei immernoch kein Schlafmittel, das ganze sei experimentell und die Daten seien noch nicht abschliessend und ausreichend. Propofol als Schlafmittel muesse noch gruendlich erforscht und getestet werden. Murray sei der erste Arzt gewesen von dem gehoert haette, der Propofol als Schlafmittel bei Schlaflosigkeit verabreicht haette.

Flanagan fragt wie Dr. Steinberg wuesste dass der Ambu-Beatmungsbeutel nicht benutzt worden waere. Dr. Steinberg gibt an, dass dies ersichtlich waere, da Murray die Mund-zu-Mund-Beatmung begonnen haette. Flagan fragt, woher Dr. Steinberg wissen, dass Murray die Blutdruckmanschette nicht genutzt haette- Dr. Steinberg antwortet dass dies offensichtlich sei, da die Manschette nicht an MJ gewesen sei, dies gelte auch fuer das Pulsoximeter, dass nicht an MJ befestigt gewesen waere.

Dr. Steinberg sagt aus, dass er nicht wisse, was zwischen 11 und 12 Uhr geschehen waere, wie lange Murray MJ beobachtet haette und wann Murray ins Badezimmer gegangen waere. Flanagan fragt, ob er eine Ahnung haette, wann der eigentliche Tod eingetreten waere. Dr. Steinberg antwortet, dass MJ um 12:26 Uhr offiziell fuer tot erklaert worden waere, aber dass er wahrscheinlich schon geraume Zeit vorher klinisch tot gewesen sei.

Dr. Steinberg sagt aus, dass man MJs Leben haette retten koennen (basierend auf Murrays eigenen Aussagen). Murray haette ausgesagt, MJ fuer nur 2 Minuten alleine gelassen zu haben. Man haette MJs Leben retten koennen, wenn der Ambu-Beatmungsbeutel benutzt worden, wenn man versucht haette, MJ zu wecken, wenn das Gegenmittel rechtzeitig verabreicht waere und der Notarzt rechtzeitig verstaendigt worden waere.

Flanagan bittet Dr. Stein hypothetisch anzunehmen, dass Murray das Zimmer laenger als 2 Minuten verlassen haette. Dr. Steinberg ist nicht willig, dies anzunehmen, da er seine Aussagen auf Murrays eigenen Aussagen basiert haette. Flanagan erwaehnt die Telefonanrufe, Dr. Steinberg ist nicht willig, diese zu kommentieren. Dr. Steinberg sagt aus, dass fuer klar ist, dass Murray auf keinen Fall haette telefonieren duerfen und fall wirklich nur 25mg verabreicht worden waeren, MJ aufgewacht waere. Dr. Steinberg sagt aus, dass dies ihm sagt, dass MJ an eine Tropfinfusion angeschlossen gewesen sei muesse.

Flanagan will von Dr. Steinberg in Erfahrung bringen, ob es moeglich gewesen sei, MJs Leben zu retten und anzunehmen dass Murray laenger als 2 Minuten den Raum verlassen- ob dies moeglich sei. Dr. Steinberg antwortet, man haette MJs Leben retten koennen da er laut Murray einen Puls, einen Blutdruck und ein schlagendes Herz gehabt haette- und dass man MJs Leben mit der richtigen Ausruestung haette retten koennen. Man haette MJ Sauerstoff zufuehren koennen. Laut Steinberg sei MJs Herz in besserem Zustand gewesen als nur pulslose elektrische Aktivitaet als Murray in das Schlafzimmer zurueckgekehrt worden waere, da MJ einen Puls gehabt haette. Flanagan will von Dr. Steinberg in Erfahrung bringen, wie dieser wissen wolle, dass MJ einen Puls gehabt haette. Dr. Steinberg sagt aus, dass die dies Murrays eigene Aussage gewesen sei. Flanagan fragt, MJs Herz pulslose elektrische Aktivitaet aufgewiesen haben koennte- laut Dr. Steinberg gaebe es keinen Puls bei pulsloser elektrische Aktivitaet des Herzens.

Flanagan will wissen, was Murray haette tun sollen. Dr. Steinberg fuehrt aus, dass der Notruf nur 2 Sekunden seiner Zeit in Anspruch genommen haette. Laut Dr. Steinberg wuerden die Richtlinien einem Arzt erlauben, 2 Minuten zu benoetigen, um die Situation einzuschaetzen. Flanagan fragt, ob es eine Abweichung vom Versorgungsstandard sei, wenn Murray sich um 12:05 Uhr in das Erdgeschoss begeben haette (nach 5 Minuten), um um Hilfe zu bitten. Dr. Steinberg erwidert, dass Muraay nicht die benoetigte Ausruestung gehabt haette und sofort den Notarzt haette rufen muessen.

Verteidigung und Staatsanwalt sprechen mit Richter ausserhalb der Hoerweite der Geschworenen

Flanagan will auf Kai Chaise zu sprechen kommen. Dr. Steinberg gibt an, dass Murray Chase nicht gebeten haette, den Notarzt zu verstaendigen. Flanagan will wissen, ob es etwas aendern wuerde, falls Murray nach Ablauf von 5 Minuten den Notarzt angerufen haette. Laut Dr. Steinberg sei dies still eine Abweichung vom Versorgungsstandard.

Flanagan fragt Dr. Steinberg, ob dieser mit Murray gesprochen haette, um ein Gutachten zu erstellen. Dr. Steinberg verneint dies und dass er auch nicht darum gebeten haette, mit Murray zu sprechen- er haette sich auf Murrays 2 Stundenaussage gestuetzt.

Flanagan fragt, was Murray in den 2 Minuten haette tun muessen. Laut Dr. Steinberg haette er den Notarzt verstaendigen muessen, die Kopflage aendern muessen, um die Luftwege zugaenglich zu machen, MJ mit dem Ambu-Beatmungsbeutel beatmen muessen und haette Flumazenil verabreichen muessen. Der Notarzt haette zuallererst verstaendigt wereden muessen. Murray haette MJs beatmen muessen.

Flanagan fragt, ob es falsch von Murray gewesen waere, jemanden darum zu bitten, den Notruf zu waehlen. Dr. Steinberg sagt aus, dass niemand anders zugegen gewesen waere und dass Murray haette den Notruf waehlen mussen. Laut Dr. Steinberg haette Murray in der Zeit, in der er MJs Personenschutz anrief, den Notruf verstaendigen koennen. Murray haette ein Handy gehabt. Laut Dr. Steinberg haette es nur 2 Sekunden gebraucht, um zu sagen "Ich bin ein Arzt, es gibt hier einen Kreislaufzusammenbruch, bitten kommen Sie sofort zum Carolwood Drive Nummer 100". Danach haette er die Lautsprechertaste druecken koennen und haette weiterhin seiner Taetigkeit nachgehen koennen.

Flanagan fragt Dr. Steinberg, ob ihm bewusst sei, dass Sanitaeter ausgesagt hatten, dass MJs sich kalt angefuehlt hatte. Dr. Steinberg bejaht dies, aber dass Murray ausgesagt haette, dass MJ sich warm angefuehlt haette. Laut Dr. Steinberg koenne der Koerper sich innerhalb von 26 Minuten anfuehlen, wenn es keinen Blutdruck gaebe.

Flanagan fragt Dr. Steinberg, ob kein Zweifel daran bestuende, dass MJ noch am Leben sein koennte, falls man sofort den Notruf verstaendigt hatte. Dr. Steinberg sagt aus, dass es keinen Zweifel daran gaebe, dass man sein Leben haette retten koennen. Murray haette ausgesagt, dass es keinen Puls mehr gegeben haette, nachdem er Michael Amir Williams um 12:12 Uhr angerufen haette. Wenn die Sanitaeter gegen 12:05 Uhr oder 12:10 Uhr eingetroffen, haette man MJs Leben retten koennen.

Flanagan gibt an, dass Murray sich in einer Notfallsituation befunden haette und dass seine Einschaetzungen zur Zeit falsch sein koennten. Laut Dr. Steinberg gaebe es klare Beweise, dass es Verzoegerungen gegeben haette beim Verstaendigen des Notarztes, als Murray ins Erdgeschoss gegangen waere, Michael Amir Williams angerufen- anstatt des Notrufs.

Flanagan fragt ob Dr. Steinberg angesichts dieser Fakten glaube, dass Murray fuer MJs Tod verantwortlich sei. Dr. Steinberg bejaht dies.

Flanagan fragt ob Murray MJ auf den Fussboden haette fallen lassen trotz der Infusion. Dr. Steinberg sagt aus, dass er die Propofolinfusion haette stoppen sollen und dann vorsichtig mit dem Zugang haette sein koennen, um MJ auf den Fussboden zu verlegen.

Flanagan fragt, ob es in Ordnung gehen wuerde, statt eines Saugers, den Patienten auf die Seite zu drehen und den Mund mit einem Finger zu saeubern. Dr. Steinberg antwortet dass ein Sauger notwendig sei.

Flanagan fragt ob ein Arzt immernoch alles dokumentieren muesse, selbst wenn er nur einen einzigen Patienten haette. Dr. Steinberg sagt aus, dass diese Verpflichtung immer noch bestuende, da Murray offensichtlich keinerlei Vorstellung gehabt haette, was er verabreicht haette, als er von Sanitaetern und im UCLA Krankenhaus danach befragt worden sei.

Flanagan erwaehnt dass es nicht das Nicht-Fuehren von Patientenakten gewesen sei, dass MJ umgebracht haette. Dr. Steinberg erwidert dass dies nicht seinen Tod verursacht haette, aber die Abwesenheit von akkuraten Patientenakten eine Abweichung vom Versorgungsstandard sei.

Verhandlungspause
 
Last edited:
Murray Prozess, Tag 11, 12. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Nachmittags

Dr. Alon Steinberg Aussage - Fortsetzung


Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren

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Steinberg sagt, Murray hat nicht so gehandelt als waere er ACLS-zertifiziert (Anm. ACLS steht
fuer "Advanced Cardiovascular Life Support" - "Erweiterte Maßnahmen der Reanimation").

Steinberg sagt, er hat Propofol in New York verwendet, aber es war in einem Spital.

Steinberg sagt, Gastroenterologen, Zahnaerzte und Aerzte in der Notaufnahme, die Propofol
benuetzen, erhalten entsprechende Schulung, mit geschultem Personal und entsprechendem
Ueberwachungs-Equipment, das notwendig ist.

Steinberg sagt, dass der Artikel ueber die Propofol-Studie in Taiwan, die im Jahr 2010
publiziert wurde, eine experimentelle Studie war. Den Patienten wurde Propofol in einem
Spital gegeben, mit dem entsprechenden Equipment, das Experiment war von ihrer Ethik-
kommission genehmigt. Steinberg sagt, schriftliche "informierte Zustimmung" wurde von den
Patienten eingeholt. Steinberg sagt, die Patienten haben 8 Stunden gefastet, bevor ihnen
Propofol gegeben wurde, und das Propofol wurde von einem Narkosefacharzt gegeben. Steinberg
sagt, die Patienten wurden staendig ueberwacht und die Patienten waren an Pulsoximeter an-
geschlossen. Steinberg sagt, das Propofol wurde ueber eine Infusionspumpe verabreicht, ein
"normaler" Drip wurde nicht benuetzt. Steinberg sagt, dass keine anderen Benzos benuetzt
wurden. Steinberg sagt, die Autoren der Studie sagen speziell, dass die Studie ein Experi-
ment war. Steinberg stimmt Walgren zu, als dieser sagt, die Studie diktiert keinen Pflege-
standard. Steinberg sagt, Murray hat im Wesentlichen ein Experiment durchgefuehrt.

Walgren fragt, wenn er annehmen soll, Murray haette nur 25 mg gegeben und es gab keinen
Drip, wuerde er dieselben Schluesse ziehen? Steinberg sagt "ja", dass es Abweichungen vom
Pflegestandard gegeben hat wie eine Umgebung ohne Ueberwachung, ohne entsprechendem Equip-
ment, seine Reaktion war unpassend, das Fehlen der medizischen Aufzeichnungen war unpassend
und dass es eine vorhersehbare Prognose war, dass es zu einer Atemdepression kommen wuerde.

Steinberg sagt, Murray spielte eine direkte und kausale Rolle in MJ's Tod.

Kreuzverhoer durch Flanagan

Steinberg sagt, die Schlafstudie zeigt, dass Propofol bei Schlafstoerungen hilft.

Steinberg sagt, in seiner Analyse fuer die kalifornische Aerztekammer hat er festgestellt,
dass Murray bei MJ vom Pflegestandard abgewichen ist.

Steinberg sagt, das Fehlen einer Ersatz-Batterie hat nicht zum Tod MJ's beigetragen, es
haben jedoch 5 von 6 Abweichungen zu MJ's Tod gefuehrt.

Steinberg sagt, er hat Murray's Befragung durch das LAPD glesen und Murray gab MJ Propofol
fuer 40 bis 50 Tage, ohne Zwischenfall. Flanagan fragt, ob Steinberg bestimmte Annahmen
verwendet hat. Steinberg sagt, "nein", Murray hat Propofol gegeben, das ist also keine An-
nahme, MJ wurde nicht ueberwacht, das ist auch keine Annahme, er war nicht auf einen Notfall
vorbereitet, das war keine Annahme, Murray's eigene Worte ueber den Atemstillstand hat er
nicht erfunden, die sind also keine Annahme, seine Verzoegerung des Anrufs bei 911 ist auch
keine Annahme, sondern ein Fakt.

Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren

Steinberg sagt, selbst mit der Theorie der Verteidigung, dass MJ das Propofol selbst inji-
ziert hat und sich damit versehentlich selbst getoetet hat, waere Murray direkt verantwort-
lich fuer MJ's Tod.

(Anm. Die Uebersetzung ist in Teilen nicht woertlich, weil es im englischen Original einige Unklarheiten gab, ich habe es mir auf youtube nochmals angeschaut)




Murray Prozess, Tag 11, 12. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Dr. Nader Kamangar Experte fuer Schlafmedizin (NK) Aussage

Direktverhoer durch Walgren


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NK sagt, er ist Lungenfacharzt, Facharzt fuer Schlafmedizin und Intensivmedizin im UCLA.
NK sagt, er ist zertifizierter Facharzt in 4 Bereichen - interne Medizin, Lungenheilkunde,
Intensivmedizin und Schlafmedizin.

NK sagt, er ist ein medizinischer Gutachter fuer das kalifornische Medical Board (Aerzte-
kammer), und dass er Murray's Behandlung von MJ fuer das Medical Board beurteilt hat. NK
sagt, er ist im Gebrauch von Propofol geschult. NK sagt, Propofol wird fuer das Einsetzen
eines Endotrachealtubus benuetzt und fuer Leute, die an einer Atemmaschine haengen. NK
sagt, Propofol ist das Medikament, das dafuer gewoehnlich benuetzt wird.

NK sagt, er hat mehrere Abweichungen vom Pflegestandard in der Behandlung fuer MJ durch
Murray gefunden:

1. Propofol wurde in einer inakzeptablen Umgebung gegeben: Dieses Medikament fuer tiefe
Sedierung zu Hause zu verwenden ist undenkbar und eine ungeheuerliche Verletzung des
Pflegestandards.

2. ACLS-Zertifizierung: Die Person, die Propofol gibt, muss geschult sein in ACLS
(http://de.wikipedia.org/wiki/Advanced_Cardiac_Life_Support) und der Handhabung der
Luftwege. Es besteht das Risiko von Hypoventilation (Abnahme der Rate der Atmung),
Atemstillstand und Behinderung der Atemwege.

3. Notwendigkeit von Assistenz: Murray brauchte eine zweite Person (eine Kranken-
schwester/einen Krankenpfleger) fuer die Beobachtung, jemand, der die komplete und
voellige Aufmerksamkeit MJ gewidmet haette, besonders, wenn Murray den Raum verlassen
wollte - das ist eine Selbstverstaendlichkeit. Das ist eine Verletzung des Hippokra-
tischen Eides - den Patienten im Stich lassen.

4. Vorbereitung: Es ist zwingend erforderlich, auf unvorhergesehene Umstaende vorbe-
reitet zu sein. Dinge koennen sich sehr schnell aendern. Ein Patient mag gut aussehen,
und in der naechsten Minute gibt es ein Problem. Murray haette einen Absaugkatheter
gebraucht, weil Patienten sich in ihre Luftwege uebergeben koennen und damit die Atem-
wege blockieren, was zum Tod fuehren kann. Ein "Crash Cart" muss vorhanden sein (Medi-
kamente, die man bei der Hand haben muss: Adrenalin, Ephedrin, Medikation, um den
Herzschlag zu korrigieren, etc.), ein Pulsoximeter, Defibrillator, automatische
Infusionspumpe (fuer genaues Dosieren von Propofol), all das sogar fuer Leute, die
intubiert sind.

NK sagt, all diese Faktoren sind eine extreme Abweichung vom Pflegestandard und sind
gleichbedeutend mit grober Fahrlaessigkeit.

NK sagt, dass er noch nie gesehen hat, dass jemand zu Hause auf diese Art Propofol
gegeben hat und dass er nicht erwarten wuerde, so etwas zu sehen.

5. Charts/medizinische Aufzeichnungen: Krankengeschichte, Reaktionen auf Medikamente.
Der Blutdruck kann z. B. normal aussehen, aber nicht normal sein fuer einen bestimmten
Patienten, und dass die Aenderung im Blutdruck ein Zeichen fuer ein Problem sein kann.

6. MJ wurde allein gelassen, was nicht akzeptabel ist, besonders weil Murray nicht das
richtige Equipment hatte.

7. Verwendung von Benzodiazepinen: Lorazepam und Midazolam mit Propofol zu verwenden
kann groessere Effekte haben: groessere Gefahr von Atemdepression, Abfall der Herz-
taetigkeit (oft eine Folge von Atemdepression), Abfall von Blutdruck und Herzstill-
stand kann direkt passieren, oder aufgrund eines niedrigen Sauerstoff-Levels.

8. Dehydration: Blutzirkulation ist nicht gut, wenn man dehydriert ist, verursacht
niedrigen Blutdruck. Benzos und Propofol wuerden den Blutdruck auch senken. Murray
haette weder Benzos, noch Propofol geben sollen, wenn der Patient dehydriert ist.

9. Zum 911-Anruf: 911 haette sofort gerufen werden sollen.

10. Unsachgemaesses CPR: Murray sagte, da war ein Puls, also hat das Herz geschlagen,
somit war das Problem die Atmung, nicht das Herz. Murray haette sich um die Atemwege
kuemmern sollen, indem er eine Ambu-Bag ueber MJ's Mund platziert. Murray's CPR war
ineffektiv - es war nicht auf einer harten Unterlage und es war mit einer Hand. Richtige
CPR erlaubt etwa 20 % der normalen Blutzirkulation.

NK sagt, wenn man annimmt, Murray hat MJ zu Mittag gefunden und ruft Williams um
12:12 Uhr, die Wichtigkeit dieser 12 Minuten ist die Durchblutung der lebenswichtigen
Organe, besonders des Gehirns. NK sagt, dass manche Menschen anfaelliger sind fuer
den Mangel von Sauerstoff. NK sagt, dass es generell 3 - 4 Minuten dauert, bis Gehirn-
zellen beginnen, abzusterben. NK sagt, diese Zeit ist wirklich wichtig. NK sagt, weil
911 um 12:20 Uhr angerufen wurde, mit dem Vergehen dieser 20 Minuten erreicht es den
Punkt, wo es irreversibel ist.

NK sagt, Murray hat die Sanitaeter und die Aerzte im Spital betrogen, weil er ihnen
nicht die richtige Information gegeben hat, was eine Abweichung vom Pflegestandard ist.

NK sagt, dass Murray die Schlafstoerungen nicht genau evaluiert hat. NK sagt, dass
Schlafstoerungen viele Gruende haben koennen, deshalb ist es wichtig, eine detailierte
Geschichte zu haben. NK sagt, Murray haette sekundaere Probleme (psychologische Probleme,
Drogenmissbrauch, andere Erkrankungen, chronische Angstzustaende, Depression, etc.) aus-
schliessen muessen.

NK sagt, Schlafstoerungen sind dadurch definiert, keinen erholsamen Schlaf ueber 4
Wochen oder mehr zu haben. NK sagt, wenn alle sekundaeren Probleme ausgeschlossen sind,
kann man primaere Schlafstoerungen annehmen.

NK sagt, um Schlafstoerungen zu diagnostizieren und zu behandeln, braucht man eine
detailierte Schlaf-Geschichte. Wann gehen sie zu Bett, wann schlafen sie ein, wann
wachen sie auf, etc., Untersuchung auf Schlafapnoe. In einigen Faellen muss man eine
Schlafstudie machen.

NK sagt, eine detailierte pharmazeutische Geschichte wird gebraucht, beides, ver-
schriebene Medikamente und rezeptfreie (gibt als Beispiel Mittel gegen Migraene, die
Koffein enthalten, was Schlafstoerungen verursachen kann), illegale Drogen.

NK sagt, dass eine detailierte koerperliche Untersuchung gemacht wird, einige Erkrankungen
koennen Schlafstoerungen verursachen, z. B. Asthma, Herzinsuffizienz, Diabetes, Blasen-
probleme, vergroesserte Prostata, Schilddruesenprobleme, etc.

NK sagt, eine Blutuntersuchung wird gemacht, um bestimmte Erkrankungen auszuschliessen:
z. B. Diabetes, Nierenprobleme, Restless Legs, etc.

NK sagt, ein guter Bluttest wuerde den Gebrauch von Narkotika anzeigen, wenn der Arzt
den Patienten danach fragt. NK sagt, wenn der Patient diese Information nicht gibt,
kann ein Arzt es ablehnen, den Patienten zu behandeln.

NK sagt, wenn alles oben genannte getan worden ist, kann der Arzt die Grunderkrankung,
die die Schlafstoerungen verursacht, behandeln.

NK sagt, in diesem Fall hatte Murray keine detailierte Geschichte. Zusaetzlich hat
Murray nicht untersucht, was die Wurzel des Problems fuer MJ's Schlafstoerungen war,
bevor er ihn behandelt hat.

NK sagt, Murray haette gesagt, dass er gesehen hat, dass andere Aerzte MJ behandelt
haben, er haette gesagt, er hat Einstiche von Infusionen gesehen. NK sagt, wenn Murray
diese Information nicht von MJ bekommen konnte, haette er die Behandlung verweigern
sollen, es verweigern sollen, weitere Medikamente zu geben. Murray hat das nicht getan,
und das war unethisch.

NK sagt, dass Murray die Evaluation der Schlafstoerungen umgangen hat, ebenso die
detailierte Vorgeschichte, was eine Abweichung vom Pflegestandard ist.

NK sagt, es war offensichtlich, dass es wahrscheinlich sekundaere Gruende fuer MJ's
Schlafstoerungen gab (Drogen/Medikamentenmissbrauch oder Angstzustaende oder Depression)
und dass diese Vorerkrankungen behandelt werden haetten sollen.

NK erklaert Schlafhygienetechniken, die bei Schlafstoerungen helfen koennen (das Schlaf-
zimmer nur zum Schlafen benuetzen, und andere Dinge).

NK spricht ueber Schlafeinschraenkungen, dass der Arzt dem Patienten sagen soll, er
solle spaeter ins Bett gehen und seine Zeit im Bett einschraenken.

NK sagt, dass Entspannungstechniken zur Behandlung von Schlafstoerungen eingesetzt
werden koennen.

NK sagt, all das kann gewoehnlich besser funktionieren, um Schlafstoerungen zu be-
handeln, als der pharmakologische Ansatz, aber der pharmakologische Ansatz kann auch be-
nuetzt werden.

NK sagt, dass Murray keinen der genannten Ansaetze bei MJ verwendet hat, dass Murray
direkt zum pharmakologischen Ansatz gegangen ist.

NK sagt, dieser Ansatz waere: 3 Medikationen, die nicht Benzos sind, sollten zuerst be-
nuetzt werden, weil sie nicht suchterzeugend sind. NK sagt, ein neueres Medikament ist
Melatonin, etwas, das nicht suchterzeugend ist.

NK fuehrt 4 verschiedene Benzos an, die man fuer Schlafstoerungen anwendet. NK sagt,
dass auch andere benuetzt werden, aber ihr Hauptziel ist es, die Vorerkrankung zu be-
handeln (Angstzustaende). Sie werden in Tablettenform gegeben.

Midazolam: nicht geeignet fuer die laengerfristige Anwendung bei primaeren Schlafstoerungen
Valium: nicht geeignet fuer die laengerfristige Anwendung bei primaeren Schlafstoerungen
Lorazepam: kann kurzfristig angewendet werden in Tablettenform. Sehr suchterzeugend
nach 3 bis 4 Wochen, wird verwendet, um Vorerkrankungen zu behandeln, nicht fuer primaere
Schlafstoerungen.

NK sagt, dass die Verwendung von Midazolam und Lorazepam fuer die Behandlung von Schlaf-
stoerungen eine extreme Abweichung vom Pflegestandard bedeuten, besonders in IV-Form.

NK sagt, dass es unfassbar ist Propofol zur Behandlung von Schlafstoerungen zu ver-
wenden, unabhaengig von der Umgebung (Spital/zu Hause). NK sagt, dass es unbegreiflich ist,
unfassbar und beunruhigend. NK sagt, dass es ausserhalb des Pflegestandards ist, besonders,
wenn die Vorerkrankungen, die zu den Schlafstoerungen fuehren, nicht behandelt worden sind.

NK sagt, sogar wenn MJ Lorazepam und Propofol selbst genommen hat, war Murray der kausale
Faktor in MJ's Tod, besonders, wenn MJ Probleme mit Medikamentenmissbrauch hatte. NK sagt,
dass Lorazepam und Propofol nicht verfuegbar fuer MJ haetten sein duerfen.

NK sagt, dass das Risiko von Komplikationen mit der Atmung besteht, besonders, wenn MJ
dehydriert war, und dass sich ein kompetenter Arzt ueber das Risiko im Klaren gewesen
waere.
 
Last edited:
Murray Prozess, Tag 12, 13. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Morgens

Dr. Nader Kamangar (NK) Aussage - Fortsetzung

Kreuzverhoer durch Flanagan


nader.jpg


Murray hat MJ mit Propofol behandelt, ueber 2 Monate, ohne Probleme. 3 Tage vor MJ's Tod
hat Murray versucht, die Behandlung zu aendern. NK sagt, er hat das in Murray's Polizei-
interview gelesen.

Flanagan fragt, ob er jemals einen Patienten erlebt hat, der sich gegen seine Empfehlungen
gestraeubt hat. NK sagt, er wuerde so jemanden zu einem anderen Spezialisten schicken,
wenn es nicht sein Spezialbereich ist, wie z. B. psychologische Probleme. NK sagt, er
wuerde seine Einschraenkungen erkennen.

NK sagt, Patienten haben das Recht, eine Therapie zu verweigern, solange sie eine infor-
mierte Entscheidung treffen.

Flanagan fragt, was passiert, wenn sich ein Patient voellig verweigert und auf eine
bestimmte Art behandelt haben will, was er tun wuerde. NK sagt, er wuerde die Behandlung
verweigern und versuchen, das Problem zu verstehen und warum der Patient es will und
wuerde ihm eventuell einen anderen Spezialisten empfehlen.

Flanagan fragt, ob Murray diese Gespraeche mit MJ gefuehrt haette. NK weiss das nicht,
weil es keine medizinische Akte gibt.

NK sagt, wenn ein Patient um eine unpassende Behandlung bittet, muss man dem an die
Wurzel gehen. Man sollte versuchen zu verstehen, warum sie die passende Behandlung ver-
weigern und versuchen, die passende Behandlung fuer den Patienten zu bekommen. Er wuerde
sicherstellen, dass sie die richtige Behandlung bekommen und sagt, er wuerde dem Pateinten
keine Behandlung geben, die er fuer unpassend haelt.

Flanagan sagt, Murray gab Propofol fuer 2 Monate und dass MJ keine Probleme hatte. NK sagt,
er kann das nicht benantworten, weil er MJ's Gemuetsverfassung und Situation nicht kennt.

NK sagt, in der Evaluation ueber den Grad der Abweichung vom Pflegestandard kommt es nicht
auf das Endresultat an. Er hat MJ's Tod nicht in Betracht gezogen. Flanagan sagt, ein Arzt
kann schlechte Medizin praktizieren, aber das Resultat muss nicht schlecht sein. NK sagt,
das macht es nicht ok. Auch, wenn eine Behandlung nicht den Tod verursacht, kann sie
grob fahrlaessig sein.

Flanagan fragt, ob NK sagen kann, was am 25. Juni passiert ist. NK sagt, MJ hat eine
sehr unpassende Therapie im Haus bekommen, mit einem unpassenden Cocktail an Medikamenten,
mit unpassendem Equipment, an einem dehydrierten Patienten und einer Verzoegerung des 911-
Anrufs. NK sagt, das war ein Desaster, das in MJ's Tod resultierte.

Flanagan fragt, was war der unpassende Cocktail: Valium und Midazolam und Lorazepam und
25 mg Propofol. Flanagan fragt, ob dieser Cocktail MJ's Tod verursachen konnte.

NK sagt, absolut, besonders die Kombination von Propofol und Lorazepam, bei einem
dehydrierten Patienten, dessen Vitalwerte nicht bekannt waren (Blutdruck, Herzrate, etc.).
NK nennt das den "perfekten Sturm", der MJ getoetet hat.

Flanagan sagt, NK weiss nicht, ob Murray diese Information hatte oder nicht. NK sagt,
Murray hat nichts aufgezeichnet, hatte keine Akte, es gab nichts, um die Trends und Ver-
aenderungen festzustellen. Flanagan sagt, keine Akte zu haben heisst nicht, dass Murray
die Vitalwerte nicht kannte. NK sagt, keine Dokumentation zu haben heisst, dass Murray
diese Information nicht hatte. NK sagt, man kann einen Patienten nicht nur aus der Er-
innerung behandeln. NK sagt, das ist ein Rezept fuer Desaster.

NK gibt das Beispiel, mit einem einzigen Patienten viele Stunden zu verbringen. NK sagt,
man macht Notizen. NK sagt, man muss immer wieder in die Charts schauen, um ein besseres
Bild zu haben. Es ist zwingend erforderlich, Charts zu haben. NK sagt, ohne diese kann
man keine Trends und Veraenderungen sehen.

Flanagan fragt, ob NK glaubt, dass es unmoeglich war fuer Murray sich zu erinnern, was er
getan hat. NK sagt, Aufzeichnungen zu machen ist der Pflegestandard, besonders wenn man
so ein starkes Medikament wie Propofol gibt.

Flanagan sagt, keine Aufzeichnung zu fuehren, z. B. die 2 mg Lorazepam nicht aufzu-
schreiben, hat MJ nicht umgebracht. NK sagt, er redet ueber Vitalwerte, es geht nicht nur
darum, die Medikamente aufzuschreiben. NK sagt, es ist eine Kombination vieler Faktoren,
die zu MJ's Tod gefuehrt haben und sagt, das Fehlen von Aufzeichnungen ist ein Fakt, der
beigetragen hat.

NK sagt, MJ's Tod war direkt verursacht durch Propofol und Lorazepam. NK sagt, Lorazepam
hat die Nebenwirkungen von Propofol verstaerkt. NK sagt, das kann eine toedliche Kombi-
nation sein, wenn der Patient nicht beobachtet wird.

Flanagan fragt nach den Levels der Medikamente, NK sagt, das gibt er an einen Pharma-
kologen ab.

Flanagan fragt, ob NK die Krankengeschichte von Arnold Klein gesehen hat und gesehen
hat, dass er MJ 6500 mg Demerol mit Midazolam ueber 3 Monate gegeben hat. Flanagan
fragt, ob MJ ein Problem mit Demerol hatte. NK sagt, er kann diese Frage nicht beant-
worten.

Flanagan fragt, ob 200 mg Demerol eine hohe Dosis ist. NK sagt, es ist eine signifikante
Dosis und sagt, er meidet es, Demerol zu geben, weil es aufgedreht machen kann, nervoes,
und weil es Stimulation erzeugt. Flanagan fragt, ob Demerol Schlafstoerungen verursachen
kann. NK sagt, das ist korrekt.

Flanagan fragt, ob MJ Schlafstoerungen hatte. NK sagt, er hatte ganz klar Schlaf-
stoerungen, Flanagan fragt, ob NK festgestellt hat, was fuer eine Art Schlafstoerungen
er hatte. NK sagt, Aerzte haben keine Anstrengung unternommen, das festzustellen. NK
sagt, es gab Hinweise auf die Gruende fuer MJ's Schlafstoerungen, wie Leistungsangst
und Probleme mit bestimmten Medikamenten (Demerol).

Flanagan fragt, ob MJ refraktorische Schlafstoerungen hatte. NK sagt, er kann das nicht
sagen.

Flanagan fragt, ob er Murray's Krankengeschichte von 2006 - 2009 gelesen hat. NK sagt,
Murray gab MJ Schlafmittel, obwohl er wusste, ihm wurden Schlafmittel auch von anderen
Aerzten verschrieben. Flanagan sagt, mehrere Aerzte haben Schlafmittel verschrieben.

Flanagan fragt, ob NK jemals einen Patienten hatte, der nicht offen war ueber seine
Krankengeschichte. NK sagt, er versucht, Information zu bekommen vom Patienten und von
anderen Aerzten und Spitaelern. Flanagan fragt, ob Patienten eine Befreiung unterschrei-
ben muessen, sonst koennen sie die Krankenakten nicht bekommen. NK sagt, das ist richtig.
NK sagt, wenn sie die Informationen nicht vom Patienten bekommen koennten, wuerde sie
Leute fragen, die mit dem Patienten leben und sie wuerden ein Schlaftagebuch verwenden.
NK sagt, ohne diese Informationen wuerde man dem Patienten kein Ambien geben. NK sagt,
wenn ein Arzt Ambien ohne Untersuchung gibt, waere das eine ernste Abweichung. NK sagt,
der Arzt muss trotzdem die Ursache feststellen und Informationen sammeln.

Flanagan erwaehnt koerperliche Untersuchung und fragt, ob eine vergroesserte Prostata
zu Schlafstoerungen fuehren kann. NK sagt, Probleme mit dem Urinieren koennen einen
Patienten wach halten. Flanagan fragt, ob sie die Arme auf Einstiche untersuchen wuerden.
NK sagt, das waere Teil der koerperlichen Untersuchung. Flanagan fragt, ob er fest-
stellen kann, ob eine Person intramuskulär Demerol nimmt. NK sagt, bei manchen Menschen
kann man das sehen, bei anderen nicht.

Nk sagt, Murray haette feststellen koennen, ob MJ Demerol bekommen hat durch MJ's Ver-
halten, undeutliche Sprache, und von Leuten, die die Veraenderung im Verhalten gesehen
haben, wie z. B. Bodyguards. NK sagt, Murray haette mit den Sicherheitsleuten reden
koennen, dem Assistenten, und Murray haette den Patienten konfrontieren koennen.

Flanagan fragt, ob es Studien gibt ueber Propofol zur Behandlung von Schlafstoerungen.
NK sagt, diese sind nur experimentell und das ist auf keinen Fall der Pflegestandard. Sie
gehen ueber die Studie aus Taiwan. Diese ist von November 2010. Patienten sind ausgiebig
evaluiert worden, informierte Zustimmung wurde eingeholt, und sie haben fuer 8 Stunden
gefastet. Die Studie wurde in einer Umgebung mit hoher Beobachtung durchgefuehrt,
Propofol wurde mit einer IV-Pumpe gegeben. 64 Patienten haben Propofol bekommen. Die
Patienten sind besser eingeschlafen und hatten weniger Schlafunterbrechungen. Bei den
Patienten gab es keine Komplikationen, weil sie streng beobachtet wurden. Es ist ein
sehr vorlaeufiges Experiment mit guten Resultaten. Es gibt keine klinische Eignung und
der Arzt, der die Studie durchgefuehrt hat, sagte, dass weitere Studien notwendig sind.

Flanagan fragt, warum ist es unbegreiflich, Propofol fuer Schlafstoerungen zu benuetzen.
NK sagt, es war eine Studie in einer Umgebung mit strenger Beobachtung. NK sagt, es ist
unbegreiflich und inakzeptabel Propofol zu geben, besonders ohne Beobachtung zu Hause.

Flanagan fragt, ob 25 mg Propfol eine sehr niedrige Dosis ist. NK sagt "ja". Flanagan
sagt, man wuerde bei so einer niedrigen Dosis keine Probleme erwarten. NK sagt, das
haengt vom Patienten ab. Wie z. B. ob der Patient dehydriert ist (niedriger Blutdruck),
andere Medikamente bekommen hat (wie z. B. Lorazepam), etc., es kann zu einem Problem
kommen, das zu Atemdepression fuehrt.

Flanagan fragt nach Lorazepam. NK sagt, es ist von der FDA nicht fuer primaere Schlaf-
stoerungen zugelassen, besonders in IV-Form. Lorazepam in Tablettenform kann verwendet
werden, wenn der Grund fuer die Schlaflosigkeit Angstzustaende sind, fuer eine sehr
kurze Zeit von 3 bis 4 Wochen. NK sagt, die orale Form ist bestimmt fuer eine kurze Zeit,
weil es Abhaengigkeit erzeugen kann und Infusion ist unangebracht, weil dafuer Beobach-
tung notwendig ist. Auch mit Beobachtung ist es nicht von der FDA genehmigt.

Flanagan fragt, ob Lorazepam angebracht war fuer Angstzustaende wegen This Is It. NK
sagt, es haette psychologische oder psychiatrische Hilfe geben sollen und sagt, er haette
es in diesem Fall nicht benuetzt, sondern versucht, das dahinterliegende Problem zu
loesen.

Vormittagspause

NK sagt, Ativan/Lorazepam kann fuer kurze Zeit verwendet werden fuer sekundaere Schlaf-
stoerungen im Zusammenhang mit Angstzustaenden, obwohl es von der FDA nicht genehmigt
ist. NK sagt, dass jedes dieser Medikamente nur fuer sekundaere Schlafstoerungen be-
nuetzt werden soll, nicht fuer primaere Schlafstoerungen.

NK sagt, Murray gab an, er hatte einen Beutel mit Kochsalzloesung per IV gegeben, aber
weil er keine Aufzeichnungen gefuehrt hat, gibt es keine Moeglichkeit zu wissen, wie-
viel Kochsalzloesung MJ per Infusion gegeben wurde.

NK sagt, dass MJ Urin produziert hat, basierend auf Murray's Polizeibefragung.

NK sagt, dass 25 mg jemanden fuer 6 - 10 Minuten sedieren wuerden ohne andere Medi-
kamente, ohne weiteren Effekt. NK sagt, er wuerde erwarten, dass die Person eine
Steigerung des Bewusstseins hat, und dass die Person nach 6 - 10 Minuten aufwachen
wuerde. NK sagt, er wuerde nicht erwarten, dass der Patient nach dieser Zeit noch
schlaeft, sogar, wenn er extrem muede waere. NK sagt, dass es die Pflicht des Arztes
ist, festzustellen, ob der Patient schlaeft (wenn moeglich) und ihn aufzuwecken, und
festzustellen, ob er auf Stimuli reagiert.

NK sagt, auch wenn ein Arzt Fehlen von Urteilsvermoegen zeigt und Propofol benuetzt
wie Murray bei MJ, obliegt es dem Arzt, den Patienten ununterbrochen zu beobachten.

NK sagt, nur durch visuelle Beobachtung ist es nicht moeglich, festzustellen, ob sich
der Patient in einem natuerlichen Schlaf befindet oder ob er noch sediert ist. NK sagt,
dass Propofol fuer Daemmerschlaf in einer Umgebung mit dem geeigneten Equipment benuetzt
werden kann.

NK sagt, in seinem ersten Bericht hat er geschrieben, dass MJ massive Mengen an
Propofol bekommen hat. NK sagt, er glaubt, dass MJ eine unkontrollierte Infusion mit
Propofol gegeben worden war, nach der anfaenglichen Injektion von Propofol.

NK sagt, er glaubt, dass MJ zuerst einen Atemstillstand erlitt, was einen Herzstill-
stand verursacht hat.

NK sagt, dass Murray zuerst 911 rufen haette sollen, besonders, weil er nicht die
notwendigen Werkzeuge hatte. NK sagt, er haette feststellen sollen, ob MJ atmet,
seinen Puls, sich um die Atemwege kuemmern und den Kiefer zurueck kippen, um festzu-
stellen, ob es eine Blockade gibt. NK sagt, er weiss, es gab kein funktionierendes
Festnetztelefon im Carolwood-Haus. NK sagt, er weiss, dass der 911-Anruf 2 Minuten
43 Sekunden gedauert hat und dass die Sanitaeter in weniger als 6 Minuten dort waren.

NK sagt, sogar wenn MJ sich selbst exzessive Mengen an Lorazepam und eine Spritze
Propofol gegeben haette, waere Murray immer noch verantwortlich fuer MJ's Tod.

Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren

NK sagt, er wuerde sofort 911 anrufen, das ist die moralische und professionelle
Pflicht, aber es ist auch grundlegender gesunder Menschenverstand.

NK sagt, dass Walgren ihm Klein's medizinische Akten gegeben hatte. NK sagt, dass
Murray in seinem Polizei-Interview mehrere Male gesagt hatte, er wusste, dass MJ
bei Dr. Klein in Behandlung war.

NK sagt, dass die Propofol-Studie in China in einem Spital gemacht wurde, unter
strenger Beobachtung, mit einer sehr genauen Infusion, es war ein Experiment und braucht
weitere Studien, um positiv sagen zu koennen, Propofol kann fuer Schlafstoerungen be-
nuetzt werden.

NK sagt, ein fundamentaler Grundsatz in der Arzt-Patienten-Beziehung ist es, den
Patienten an erste Stelle zu stellen. NK sagt, das bedeutet, zu wissen, wann man "nein"
zu einem Patienten sagen muss, wenn man annimmt, MJ hat nach Propofol gefragt, dann
hat der Arzt die professionelle, ethische und moralische Pflicht, nein zu sagen.

NK sagt, er macht die endgueltige Entscheidung in Bezug auf die angemessene Behandlung
des Patienten, nicht der Patient.

NK sagt, dass Murray's Polizeibefragung seine Unfaehigkeit zeigt, genaue Informationen
ueber Sauerstoffsaettigung zu geben, obwohl Murray angab, das Sauerstofflevel war in
den hohen 90ern und dann sagt, die Sauerstoffstaettigung war 90.

NK sagt, dass ein Arzt grob fahrlaessig handeln koennte und der Patient ueberlebt, je-
doch in MJ's Fall war Murray grob fahrlaessig in mehreren Bereichen und das ist es,
was MJ's Tod verursacht hat.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Flanagan

NK sagt, Murray haette gesagt, er hat sofort mit CPR begonnen, aber er haette 911 an-
rufen sollen. NK sagt, er weiss, dass Murray gesagt hatte, er waere einen Teil der
Stiegen hinuntergegangen, aber niemand konnte dasselbe leisten wie die Sanitaeter, das
haette also zuerst gemacht werden muessen (911 anrufen).

NK sagt, ob Murray gesagt haette, er sagte der Koechin, die Sicherheitsleute zu rufen -
NK ist sich nicht sicher, ob er von diesem Faktum wusste.

Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren


NK sagt nochmals, dass Murray 911 sofort anrufen haette sollen.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Flanagan

NK sagt, wenn jemand am Gang waere (Anm. im Gericht) und er waere allein in einem Raum
mit einer Person, die bewusstlos ist, wuerde er zum Gang hinaus rufen, wenn er nicht sofort
Antwort bekommt, ist es seine Pflicht als Arzt 911 anzurufen.


Dr. Steven Shafer (SS), Experte fuer Anaesthesiologie, Aussage

Direktverhoer durch Walgren


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SS sagt, er ist Professor fuer Anaesthesiologie an der Columbia University, Lehrbeauf-
tragter in Stanford und UCSF. SS sagt, dass er seit 2007 in Columbia arbeitet, in
Stanford seit 1987, ordentlicher Professor seit 2000. SS sagt, er unterrichtet eine
Klasse in Pharmakometrie an der UCSF.

Pharmakometrie beschaeftigt sich mit mathematischen Modellen in Bezug auf Medikamenten-
konzentration im Koerper, um festzustellen, was ein Medikament im Koerper tut, was
hilft, die Dosis eines Medikaments festzulegen und was effiktiv ist und was nicht.

SS sagt, Pharmakometrie ist eine wachsende Disziplin, und dass sie die Beipackzettel
fuer jedes Medikament festlegt, es ist die die Kern-Zustaendigkeit jeder pharmazeutischen
Firma, die Kern-Zustaendigkeit der FDA, und ist ein Service fuer Aerzte dazu, wie sie Medi-
kamente sicher anwenden koennen und die Giftigkeit reduzieren.

SS sagt, die 3 Schulen, an denen er Professor ist, sind unter den top medizinischen
Schulen in den USA.

SS sagt, er ist der Chef-Editor fuer das Magazin "Anesthesiology and Analgesia", das
Manuskripte (Studien) publiziert im Zusammenhang mit Anaesthesiologie. Unter den 70
Board-Mitgliedern, die unter Shafer sitzen, ist der Zeuge fuer die Verteidigung, Dr. Paul
White, erklaert SS. SS sagt, dass die Rate der Manuskripte, die genehmigt werden, ca.
21 % betraegt, also etwa 4 von 5 werden abgelehngt. SS sagt, durch diese Position bei
dem Magazin kommt er in Kontakt mit ungewoehnlichen Faellen, von denen er nicht dachte,
dass er je darueber lesen wuerde.

SS sagt, im Jahr 1987 hatte die FDA Probleme, eine richtige Dosis fuer Midazolam fest-
zulegen, deshalb war die FDA sehr genau mit den Dosis-Angaben fuer die Infusion von
Propofol. SS sagt, er machte die Infusionsraten-Analyse und die Anfangsdosis fuer
Propofol fuer AstraZeneca.

SS sagt, im Speziellen hat der die Dosis-Reduktion fuer aeltere Patienten analysiert,
und dass fast alle Beipackzettel zur Dosierung von SS 1991 gemacht wurden.

SS sagt, wenn Medikamente in den Handel kommen, gibt es den chemischen Namen, in diesem Fall
Propofol. SS sagt, der Verkaufsname ist Diprivan, und dass sich das leicht unterscheidet
von Propofol, weil eine leicht andere Fettloesung (Emulsion) zu Propofol zugegeben wird.

SS sagt, "MAC Sedation" heisst, Narkosebehandlung unter Beobachtung, die Behandlung,
die ein Patient erwartet, mit einer kontrollierten Dosis und Beobachtung (mit Equipment).
SS sagt, Titrieren heisst, die Dosis zu erhoehen oder zu reduzieren, entsprechend dem
Patienten.

SS sagt, "pharma" heisst Droge, "Kinetik" heisst Bewegung, Pharmakokinetik heisst somit
Drogen/Medikamente in Bewegung. SS erklaert, wenn ein Medikament gegeben wird, laufen
mehrere Prozesse ab, mehrere Bewegungen. Erstens, wenn das Medikament in den Patienten
kommt, wird es verduennt. Zweitens, der Blutstrom traegt das Medikament ueberall in den
Koerper, zum Gehirn, und es wird zur Leber getragen und dort abgebaut. SS sagt, dass die
Leber die Droge "aufisst", dann gehen Teile ins Blut, in die Galle und dann in den Darm.
SS sagt, die Teile aus dem Blut gehen auch in die Nieren und die Nieren entfernen das
Medikament dann.

SS sagt, er ist ein Experte fuer Pharmakokinetik, besonders fuer Propofol. SS sagt,
er hat die Software entwickelt, die letzten Endes die Dosierung in den Beipackzetteln
fuer Propofol festgelegt hat.


Gericht endet verfrueht wegen Terminproblemen. Es gibt auch keine Sitzung am Freitag,
den 14. Oktober. Am Montag, den 17. Oktober geht der Prozess weiter.

Anm. Es gab im englischen Original bei Dr. Shafer's Aussage einige Unklarheiten, deshalb
ist die Uebersetzung kleiner Teile nicht woertlich. Ausserdem wurde im englischen Original
anfangs auch "Pharmakokinetik" benuetzt, anfangs spricht er aber ueber Pharmakometrie, was
er auch unterrichtet. Pharmakokinetik ist Teil von Pharmakometrie.
 
Last edited:
Die Sitzung am Montag, den 17. Oktober 2011 wurde wegen eines Todesfalles in Dr. Shafer's Familie verschoben. Im Moment ist unklar, wann der Prozess weitergehen wird. Das Gericht sagt, dass die Wiederaufnahme bekannt gegeben wird, wenn mehr Information vorliegt (uebersetzt von Milka fuer MJJC).
 
Last edited:
Am Dienstag, den 18. Oktober wird es auch keine Sitzung geben aufgrund eines neuen Tests von Michael's Mageninhalt. Staatsanwalt Walgren hat Richter Pastor gesagt, dass die Gerichtsmedizin nochmals die Lorazepam-Level getestet und herausgefunden hat, dass sie niedriger sind als die der Analyse, die die Verteidigung gemacht hat. Walgren sagt, die wahre Menge des Medikaments Lorazepam in Michael's Magen ist "unvereinbar mit oraler Einnahme" (uebersetzt von Milka fuer MJJC).
 
Last edited:
Murray Prozess, Tag 13, 19. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Morgens

Dr. Steven Shafer, Experte fuer Anaesthesiologie, Aussage - Fortsetzung

Direktverhoer durch Walgren - Fortsetzung


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Walgren geht nochmals ueber Dr. Shafer's Referenzen und zeigt dazu ein Magazin, bei dem er
Chef-Editor ist, und mehrere Forschungsartikel, die Dr. Shafer geschrieben hat. Die Artikel
untersuchen die Unterschiede in Bezug auf Geschlecht und Alter. Dr. Shafer hat auch Lora-
zepam, Midazolam und Lidocain erforscht. Walgren sagt, dass er nach diesen Dingen fragen
wird.

Walgren erwaehnt Unterschiede zwischen Intensiv-Sedierung und Sedierung in Zusammenhang
mit einem Eingriff (MAC). Dr. Shafer sagt, Intensiv-Sedierung ist fuer laengere Zeit, MAC ist
kuerzer.

Dr. Shafer sagt, all die Arbeit, die er fuer diesen Fall gemacht hat, macht er gratis.
Er sagt, er hat nie Geld verlangt fuer Aussagen, weil er denkt, es ist unangebracht und
unethisch von einem medizinischen Unglueck zu profitieren. Shafer sagt, er will auch nicht,
dass seine Integritaet in Frage gestellt wird. Shafer sagt ausserdem, er will auch das
generelle Vertrauen der Oeffentlichkeit in Narkose und Aerzte wiederherstellen. Dr. Shafer
sagt, dass er taeglich von Patienten gefragt wird - "Werden Sie mir das Medikament geben,
das Michael Jackson umgebracht hat?". Er sagt, er hofft, dass er mit seiner Aussage die
unnoetige Angst mildern kann.

Vormittagspause

Dr. Shafer hat einige medizinische Gegenstaende zur Demonstration mitgebracht. Er beginnt
damit, IV-Beutel mit Kochsalzloesung und dessen Anschluesse zu erklaeren. Dann erklaert
er, was ein IV ist. Infusion (Drip) heisst, das Medikament wird langsam "eingetropft".
Shafer erklaert, Propofol ist in einer Glasampulle mit einem Aluminium-Siegel und einem
Gummi-Stopper. Um das Medikament herauszubekommen, muss man durch den Gummi-Stopper
stechen, mit einer Nadel oder einem grossen Spike. Walgren bittet Shafer zu demonstrieren,
wie man Propofol aus der Ampulle bekommt.

Shafer demonstriert, wie man Propofol mit einer Nadel/Spritze aus der Ampulle bekommt.
Shafer sagt, um das Propofol herauszubekommen, muss man das Propofol in der Ampulle mit
Luft ersetzen, damit das Propofol in die Nadel geht.

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Walgren bittet Dr. Shafer, die 100-ml-Ampulle Propofol vom Tatort zu untersuchen. Shafer
sagt, sie hat ein Loch von einem Spike, nicht von einer Nadel.

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Dr. Shafer hat fuer den Fall ein Video gemacht, um zu demonstrieren, was notwendig ist
fuer eine Sedierung, sogar fuer 25 mg Propofol. Das Video wird gespielt: "Ein Ueberblick
ueber die sichere Gabe von Sedierung".

Der Arzt bereitet zuerst den Raum vor, ueberprueft das Equipment. Das Video zeigt mehrere
Vorrichtungen fuer die Handhabung der Luftwege wie einen Schlauch fuer den Hals, einen
Schlauch fuer die Nase, Equipment fuer Intubation, eine Atemmaske. Der Arzt organisiert
diese Dinge.

Dann ueberprueft der Arzt das Equipment fuer Sauerstoff. Der Arzt ueberprueft, ob die
Sauerstoff-Zufuhr funktioniert, ueberprueft die Nasenkanuele, ueberprueft am Kapnometer, ob
die Nasenkanuele das Kohlendioxid misst. Der Arzt ueberprueft den Narkose-Atem-Kreis. Das
ist das Equipment, das benuetzt wird, wenn der Patient aufhoert zu atmen und der Arzt
Sauerstoff in die Lungen pumpen muss. Der Arzt ueberprueft dann den Reservesauerstoff.
Das wird benuetzt, wenn der Atem-Kreis fehlschlaegt.

Der Arzt ueberprueft dann die Absaug-Vorrichtung. Das ist wichtig, denn wenn Mageninhalt
oder Gallenfluessigkeit durch Uebergeben in die Lunge geraet, wuerde das die Lunge zer-
stoeren. Deshalb wird Patienten gesagt, nichts zu essen oder zu trinken vor einer Narkose.
Wenn sich der Patient uebergibt oder Mageninhalt in den Mund geraet, muss der Arzt das
sehr schnell mit dem Absaug-Geraet reinigen, bevor es in die Lunge kommt und diese zer-
stoert.

Der naechste Schritt ist es, die Infusionspumpe einzustellen. Es dauert einige Minuten,
diese einzustellen. Im Video benuetzen sie eine Spritzenpumpe. Der Arzt zieht zuerst
das Propofol in die Spritze. Wie Dr. Shafer demonstriert hat, ist das nicht einfach. Man
muss Luft in die Spritze ziehen und mehrere Zuege machen, um die Spritze zu fuellen. Dr.
Shafer sagt, dass ein enger Schlauch mit der Infusionspumpe benuetzt werden muss, weil ein
weiterer Schlauch problematisch sein koennte. Dann programmiert der Arzt die Pumpe, gibt
das Gewicht des Patienten ein, den Medikamentennamen, die Infusionsrate. Der Arzt ueber-
prueft die Eingaben nochmals.

Der naechste Schritt ist es, den Patienten zu evaluieren. Der Narkosefacharzt ist dafuer
verantwortlich, den Patienten zu kennen. Er macht eine koerperliche Untersuchung, die
Atemwege, hoert sich die Lunge an, ueberprueft das Herz. Das wird immer gemacht fuer jeden
Patienten, fuer jeden Eingriff. Keine Ausnahmen.

Der Arzt bekommt auch die "informierte Zustimmung" des Patienten. Der Arzt informiert den
Patienten ueber die Risiken und was bei dem Eingriff passiert, fragt den Patienten, ob er
irgendwelche Fragen hat, dann unterschreibt der Patient das Formular ueber die "informierte
Zustimmung". Dr. Shafer sagt, muendliche Zustimmung ist nicht bindend und deshalb nicht
anerkannt.

Einige Schritte werden nicht im Video gezeigt, und zwar die folgenden: Patient wird auf
den Tisch gelegt, Equipment wie eine Blutdruckmanschette, Pulsoximeter, EKG werden dem
Patienten angelegt. Sauerstoff wird angelegt, intravenoeser Katheder wird angelegt. Danach
pausiert der Arzt, um alles nochmals zu ueberpruefen. Der Arzt macht noch eine letzte Ueber-
pruefung, bevor er das Propofol injiziert.

Die Infusionspumpe mit Propofol wird gestartet. Der Narkosefacharzt ist nah beim Patienten,
beobachtet den Patienten. Der Arzt macht Notizen zu den Vitalwerten. Der Chart ist not-
wendig, um den Patienten und die Muster nachzuvollziehen. Es ist die Verantwortung des
Arztes gegenueber dem Patienten.

Im naechsten Teil des Videos werden Beispiele gezeigt, was schief gehen kann.

Das erste Beispiel ist, wenn der Blutdruck faellt. Dr. Shafer sagt, das ist sehr haeufig
und man sieht das jeden Tag. Propofol senkt den Blutdruck, besonders, wenn der Patient de-
hydriert ist. Der Arzt gibt Ephedrin durch den IV. Generell hebt das den Blutdruck auf
ein normales Level.

Das zweite Beispiel ist Kohlendioxid. Der Monitor zeigt, dass das Kohlendioxid gestoppt
hat. Das heisst, der Patient atmet nicht aus und die Atemwege sind blockiert. Der Arzt
hebt sofort das Kinn und macht einen "Kiefer-Handgriff". Dr. Shafer sagt, das ist auch
Routine. Shafer sagt, der haeufigste Grund ist, dass die Zunge die Atemwege blockiert,
und wenn man das Kinn hebt und den "Kiefer-Handgriff" vornimmt, bewegt das die Zunge.

Das dritte Beispiel ist Atemstillstand. Das passiert, wenn der Patient nicht einmal mehr
versucht zu atmen. In diesem Fall muss man das fuer den Patienten uebernehmen und Luft
in die Lunge pumpen. Der Arzt entfernt die Nasenkanuele, platziert die Maske ueber den
Mund und die Nase des Patienten und drueckt den Beutel, um Sauerstoff in die Lunge zu
pumpen.

Das vierte Beispiel ist Aspiration (nicht im Video gezeigt) - wenn der Patient sich ueber-
gibt und/oder Mageninhalt in den Mund gelangt. Der Patient wird auf die Seite gelegt und
vor dem naechsten Atemzug muss alles abgesaugt werden.

Das fuenfte Beispiel ist Herzstillstand. Das Herz hoert auf zu schlagen und der Patient
hoert auf zu atmen. Der Arzt ueberprueft binnen 2 - 3 Sekunden, ob der Monitor das richtig
anzeigt. Dann ruft der Arzt um Hilfe. Das erste, was man macht, ist, immer nach Hilfe zu
rufen. Eine Person beginnt mit CPR, eine Person beatmet den Patienten und eine Person
gibt Medikamente zur Wiederbelebung. All das wird gemacht, um den Patienten lang genug am
Leben zu erhalten, damit man das Problem, das den Herzstillstand verursacht hat, reparieren
kann. Diese Anstrengungen werden weitergefueht, bis der Patient wiederbelebt ist oder bis
er fuer tot erklaert wird.

Mittagspause
 
Last edited:
Murray Prozess, Tag 13, 19. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Nachmittags

Dr. Steven Shafer, Experte fuer Anaesthesiologie, Aussage - Fortsetzung

Direktverhoer durch Walgren - Fortsetzung


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Dr. Shafer sagt, dass die Sicherheitsmassnahmen und Anforderungen fuer alle Aerzte gelten,
die Sedierung machen, fuer jede Art von IV-Sedativa. Einige Krankenschwestern sind auch
in Sedierung geschult. Die Richtlinien gelten auch fuer sie.

Walgren fragt, wenn Murray nur 25 mg geben wollte, wuerden diese Richtlinien auch gelten.
Shafer sagt ja und sagt weiters, der Patient (MJ) hat andere IV-Sedativa bekommen, hatte
eine profunde Unfaehigkeit zu schlafen, war erschoepft und dehydriert. Und ihm wurden
seit einiger Zeit Sedativa gegeben und er koennte Ansaetze von Abhaengigkeit oder Entzug
gehabt haben.

Walgren fragt, ob es es moeglich ist, zu sagen, ich werde nur eine kleine Dosis geben,
deshalb brauche ich diese Richtlinien nicht. Dr. Shafer sagt, das ist eine Falle. Auch
fuer eine kleine Sedierung ist es eine Gratwanderung, man koennte mehr geben muessen.
Man weiss nicht, wie der Patient reagieren wird. Shafer sagt, es gibt nicht so etwas wie
eine "kleine Sedierung" und die schlimmsten Desaster passieren, wenn Leute den kuerzesten
Weg nehmen.

Die Fakten in diesem Fall deuten darauf hin, dass praktisch keine Sicherheitsmassnahmen
fuer Sedierung vorhanden waren, als MJ Propofol gegeben wurde.

Walgren bittet Shafer zu erklaeren, wie Patienten unterschiedlich auf dieselbe Dosis
reagieren. Shafer sagt, einige Patienten brauchen die halbe uebliche Dosis, andere
brauchen die doppelte uebliche Dosis. Shafer sagt, 25 mg ist das Limit, bei dem ein
Patient zu atmen aufhoeren koennte. Shafer sagt, man kann nicht davon ausgehen, dass
dies ein durchschnittlicher Patient ist. Shafer sagt, man nimmt immer an, dass der
Patient am Rande der Sensibilitaet ist und bereitet sich auf den schlimmsten Fall vor.

Shafer hat einen Bericht ueber diesen Fall am 15. April 2011 geschrieben. In seinem Bericht
hat er einige Ausdruecke benuetzt:
Kleine Verletzung: nicht konsistent mit dem Pflegestandard, aber man wuerde nicht er-
warten, dass es dem Patienten Schaden zufuegt, ausser, es gibt andere Verletzungen.
Ernste Verletzung: Wird dem Patienten Schaden zufuegen, in Kombination mit anderen Ver-
letzungen.
Ungeheuerliche Verletzung: Diese sollten niemals durch einen kompetenten Arzt passieren.
Eine ungeheuerliche Verletzung kann allein katastrophal fuer den Patienten enden. Kompe-
tente Aerzte wissen, dass ein schlechtes Ergebnis eine grosse Moeglichkeit ist.
Skrupellose Verletzung: Es ist ausserhalb des Pflegestandards. Es ist sowohl eine ethische
und moralische Verletzung, als auch eine medizinische Verletzung.

Walgren geht ueber Shafer's Bericht und 17 ungeheuerliche Verletzungen, die er gefunden hat:

Fehlen von wesentlichem Atemwegs-Equipment - ungeheuerliche Verletzung. MJ starb, weil er
zu atmen aufgehoert hat, was man erwarten muss, wenn man Sedativa gibt. Das muss vorhanden
sein, ohne Wenn und Aber.

Walgren fragt Dr. Shafer, wenn man annimmt, dass Murray nur fuer 2 Minuten den Raum ver-
lassen hat und Murray haette das Equipment gehabt, haette Michael gerettet werden koennen?
Dr. Shafer sagt ja und dass Michael wahrscheinlich blockierte Atemwege hatte und ein ein-
faches Anheben des Kinns haette genuegt, um MJ zu retten. Shafer sagt, Murray haette ge-
sagt, dass er die Ambu-Bag nicht benuetzt hat. Shafer sagt, Mund-zu-Mund-Beatmung ist
weniger effektiv und gibt "gebrauchte" Luft.

Fehlen von fortgeschrittenem Atemwegs-Equipment. Das ist Equipment wie eine Kehlkopfmaske
oder ein Kehlkopfspiegel und ein Endotrachealtubus. Shafer hatte das zuerst als eine
ernste Abweichung beschrieben, aber seine Meinung dann geaendert, es ist eine ungeheuer-
liche Abweichung wegen der Umgebung (zu Hause). Murray hatte keine Hilfe.

Shafer sagt, seiner Meinung nach hat Murray erwartet, 100-ml-Ampullen zu geben. Murray
hatte mindestens 130 100-ml-Ampullen gekauft. Shafer glaubt, dies wuerde mindestens einer
pro Nacht entsprechen. Shafer sagt, das ist eine aussergewoehnlich grosse Menge fuer einen
Patienten. Von April bis 25. Juni - das sind 80 Naechte, 1937 mg pro Nacht. Walgren fragt,
wie er zu diesem Schluss kommt. Shafer sagt, Propofol ist eine Umgebung, in der sich
schnell Bakterien entwickeln. Sobald eine Ampulle mit einer Nadel geoeffnet worden ist,
muss es innerhalb von 6 Stunden aufgebraucht werden. Shafer sagt, das weist darauf hin,
dass Murray plante, 100 ml zu verwenden, haette er das nicht geplant, haette er kleinere
Ampullen gekauft.

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Fehlen der Absaug-Vorrichtung, ungeheuerliche Abweichung. Shafer erinnert die Jury, dass
Mageninhalt und/oder, wenn sich der Patient uebergibt, abgesaugt werden muss, damit
es nicht in die Lungen geraet. Shafer sagt, es gibt keine Hinweise darauf, dass MJ ge-
sagt wurde, 8 Stunden vor der Gabe von Propofol nichts zu essen. Dadurch bestand fuer
MJ ein sehr erhoehtes Risiko. Deshalb haette es Absaug-Equipment geben muessen.

Fehlen der Infusionspumpe, ungeheuerliche Abweichung. Es gab keine Infusionspumpe. Ohne
diese kann die Rate nicht genau kontrolliert werden und das Risiko einer Ueberdosis ist
sehr hoch. Shafer sagt, seiner Meinung nach hat das wahrscheinlich zu MJ's Tod beigetragen.

Walgren fragt, wie jemand den Drip ohne Infusionspumpe kontrollieren kann. Shafer sagt,
mit einer Rollenklemme. Das ist ein Plastikrad, das den Schlauch klemmt, um die Menge
zu verringern. Shafer sagt, es ist extrem unpraezise und dass es das einzige war, das
Murray hatte, als er Propofol gab.

Fehlen eines Pulsoximeters, ungeheuerliche Abweichung. Das Pulsoximeter, das Murray
benuetzt hat, war vollkommen unangebracht. Es ist nicht dafuer gedacht, fuer ununter-
brochene Beobachtung verwendet zu werden, weil es keinen Alarm hat. Shafer sagt, auf
Monitoren im Spital koennen sie den Monitor sehen und hoeren einen Ton. Aerzte hoeren,
wenn der Ton sich aendert, was sie darauf hinweist, dass es ein Problem gibt. In MJ's
Fall war die einzige Moeglichkeit, das zu beobachten, seine Hand zu nehmen und ununter-
brochen darauf zu schauen. Haette es richtiges Equipment gegeben, waere da ein Monitor
gewesen, der die Vitalwerte gezeigt haette, die man auch aus Entfernung gesehen haette,
und es haette einen Alarm gegeben, was MJ's Leben haette retten koennen.

Fehlen einer Blutdruckmanschette, ungeheuerliche Abweichung. Propofol senkt bei allen
Leuten den Blutdruck. Aerzte wuerden das mit zusaetzlicher Kochsalzloesung oder weniger
Propofol behandeln. MJ war dehydriert, das Risiko fuer eine uebertriebene Reaktion war
hoeher. Wenn der Blutdruck faellt, schliesst der Koerper den Blutfluss in die Arme und
Beine und konzentriert sich darauf, das Herz und das Gehirn mit Blut zu versorgen. Das
Medikament wird potenter. Dr. Shafer sagt, die manuelle Blutdruckmanschette, die Murray
in seiner Tasche im Kasten hatte, war nutzlos.

Fehlen von EKG, ungeheuerliche Abweichung. EKG erlaubt, die Herzrate zu sehen, den Herz-
rhythmus. Das ist Routine-Beobachtung. In diesem Fall konnte Murray nicht wissen, was fuer
eine Therapie er anwenden muss, wenn MJ einen Herzstillstand hat.

Fehlen von Kapnographie, ungeheuerliche Abweichung. Dr. Shafer dachte anfangs, das waere
keine Abweichung, weil auch andere Spezialisten das nicht benuetzen. Allerdings war es
in MJ's Umgebung ein Desaster. Haette Murray das gehabt, haette er sofort gewusst, dass
MJ zu atmen aufgehoert hat.

Fehlen von Notfallmedikamenten, ernste Abweichung. Dr. Shafer glaubt nicht, dass das
Fehlen von Notfallmedikamenten zu MJ's Tod beigetragen hat. Shafer sagt, wenn MJ niedrigen
Blutdruck hatte, da ja keine Operation stattgefunden hat, haette MJ aufgeweckt werden
koennen und Gabe von Fluessigkeit und Stoppen von Propofol waeren genug gewesen.

Fehlen von Charts, sowohl ungeheuerliche Abweichung, als auch unetisch. Shafer sagt, ein
Arzt braucht Charts, um abschaetzen zu koennen, was passiert und fuer die Veraenderungen.
Shafer sagt, der Patient - oder wenn der Patient nicht ueberlebt, dann die Familie - haben
das Recht zu wissen, was passiert ist und was der Arzt gemacht hat.

Dr. Shafer gibt ein Beispiel und er sieht offensichtlich aufgebracht aus. Dr. Shafer sagt,
er weiss, wie er sich fuehlen wuerden, wenn sein Vater, Bruder oder Sohn 80 Tage in einem
Spital waere und dann stirbt und die Aerzte wuerden ihm sagen, sie wissen nicht, was
passiert ist, weil sie keine Berichte haben. Dr. Shafer sagt, es ist unglaublich, dass
es nach 80 Tagen Behandlung nicht einen einzigen Bericht ueber die Behandlung gibt. Dr.
Shafer sagt, keine Charts zu fuehren ist ausserdem illegal in Kalifornien. Dr. Shafer sagt,
dass der Arzt eine Akte fuehren muss, auch, wenn der Patient das nicht will, und Diskretion
ist keine Entschuldigung.

Shafer sagt, Murray hat in seiner Polizeibefragung gesagt, MJ koennte auf Propofol ab-
haengig gewesen sein und das waere ein Grund fuer eine Ueberweisung, aber er konnte keine
Ueberweisung machen, weil er keine Akte gefuehrt hat.

Die Verpflichtung, Information ueber den Patienten zu bekommen. Shafer sagt, es ist die
Verantwortung des Arztes, alles ueber seinen Patienten zu wissen, um ihnen helfen zu koennen.
Shafer sagt, Murray erwaehnt, dass er IV-Einstiche gesehen hat, aber hat das nicht weiter
verfolgt und nicht gefragt, was da vorgeht. Walgren sagt, was, wenn der Patient sagt, das
geht Sie nichts an - Shafer sagt, er wuerde dann sagen, "dann kann ich nicht Ihr Arzt
sein".

Dr. Shafer sagt, die einzige koerperliche Untersuchung wurde bei Michael Monate frueher
gemacht. Shafer sagt, Murray hat erwaehnt, dass Michael dehydriert war, aber er hat nicht
einfach den Blutdruck ueberprueft. Shafer sagt, es gibt keine Krankengeschichte, nicht
einmal eine einfache Aufzeichnung ueber Vitalwerte. Shafer nennt das eine ernste Abwei-
chung und dass kein Arzt sowas macht.

Fehlen der Aufrechterhaltung von Patient-Arzt-Beziehung, ungeheuerliche Abweichung. In
dieser Beziehung wuerde der Arzt den Patienten an erste Stelle stellen. Es heisst nicht,
das zu tun, was der Patient verlangt, es heisst, das Beste fuer den Patienten zu tun.
Wenn der Patient nach etwas Dummen oder Gefaehrlichem fragt, sollte der Arzt nein sagen.
Dr. Shafer beschreibt die Beziehung zwischen Murray und MJ als eine Angestellter-Arbeit-
geber-Beziehung. Der Patient sagte, was er wollte, Murray sagte ja. Shafer vergleicht
Murray mit einer Haushaelterin, die macht, was ihr gesagt wird. Das ist es, was ein An-
gestellter macht. Shafer sagt, Murray hat nicht sein medizinisches Urteilsvermoegen ange-
wendet und er hat nicht in MJ's bestem Interesse gehandelt. Murray hat sein medizinisches
Urteilsvermoegen komplett aufgegeben. Shafer sagt, das allererste Mal, als MJ um Propofol
gebeten hat, haette Murray MJ zu einem Schlaf-Experten schicken muessen.

Fehlen von "informierter Zustimmung", ungeheuerlich und gewissenlos. Eine informierte
Zustimmung haette die Erklaerung inkludiert, dass Propofol keine Behandlung fuer Schlaf-
stoerungen ist, es haette das Risiko von Tod erklaert und alternative Behandlungsmoeglich-
keiten. Dr. Shafer sagt, es gibt keinen Beweis, dass MJ wusste, dass er sein Leben aufs
Spiel setzte. Shafer erwaehnt nochmals, dass die informierte Zustimmung schriftlich er-
folgen muss. MJ wurde sein Recht verweigert, eine informierte Zustimmung zu treffen.

Notwendigkeit, den mentalen Zustand staendig zu beoboachten, ungeheuerlich und gewissenlos.
Dr. Shafer sagt, dass Aerzte beim Patienten bleiben muessen und Murray hat seinen Patienten
im Stich gelassen. Shafer vergleicht das Geben von Sedierung mit dem Fahren eines Wohn-
mobils. Shafer sagt, man kann das Lenkrad auf einer Autobahn nicht verlassen, um sich zu
erleichtern. Wenn man das macht, waere das ein Desaster. Dr. Shafer sagt, in den 25
Jahren, in denen er Arzt ist, ist er nie aus dem Raum gegangen.

Ununterbrochene Kontrolle und Beobachtung, ungeheuerliche Verletzung. Murray hat MJ
alleingelassen und er war am Telefon. Shafer sagt, man kann nicht "multitasken", beson-
ders, wenn man kein Equipment zur Beobachtung hat. Dr. Shafer sagt, ein Patient, der
grade dabei ist, zu sterben, sieht nicht sehr anders aus als ein Patient, der okay ist.
Dr. Shafer sagt, aus der Entfernung kann man nicht feststellen, dass eine Person nicht
atmet. Shafer sagt, er glaubt, Murray koennte im Raum gewesen sein und hat nicht mitbe-
kommen, dass MJ zu atmen aufgehoert hat.

Shafer sagt, Wiederbelebung waere einfach gewesen, alles, was noetig gewesen waere, waere
gewesen, das Propofol zu stoppen und MJ zum Atmen zu bringen. Shafer erinnert nochmals,
dass es haeufig ist, dass Patienten unter Narkose zu atmen aufhoeren und dass das er-
wartet wird. Shafer sagt, haette Murray ihn beobachtet, haette er nur das Kinn heben
muessen und ihn beatmen.

Nachmittagspause

Fehlen von ununterbrochener Dokumentation, ungeheuerliche und gewissenlose Verletzung.
Shafer sagt, Dokumentation ist Teil der Behandlung. Shafer sagt, haette Murray die Be-
richte gehabt, haette er gesehen, dass die Sauerstoffsaettigung gesunken war oder dass
sich der Herzrhythmus veraendert hat.

911 nicht rechtzeitig anrufen, ungeheuerliche Verletzung. Shafer sagt, in dieser Umge-
bung konnte Michael nicht ohne Assistenz wiederbelebt werden. Shafer sagt, 911 anzurufen
hatte die hoechste Prioritaet wegen des Fehlens von Hilfe und Equipment. Shafer sagt,
wenn 911 zu rufen nicht moeglich war, haette Propofol gar nicht gegeben werden duerfen.

Shafer sagt, wenn man annimmt, Murray hat um 12:00 Uhr festgestellt, dass es ein Problem
gab, versteht er nicht, warum Murray Williams eine Sprachnachricht hinterlassen hat und
wie es 20 Minuten dauern konnte, bis 911 gerufen wurde. Shafer nennt das unfassbar und
voellig und absolut unentschuldbar.

Shafer sagt, wenn Murray den Raum nur fuer 2 Minuten verlassen hatte und die Sanitaeter
sofort gerufen haette, waere MJ mit einer Gehirnschaedigung am Leben. Haette Murray
nach 2 Minuten festgestellt, dass MJ in Schwierigkeiten war und haette er Atemwegs-
Equipment gehabt, waere MJ am Leben und unverletzt.

Walgren fragt, wie effektiv CPR mit einer Hand auf einem Bett ist. Shafer sagt, der
Patient sinkt in das Bett, und es ist ineffektiv. Sogar, wenn Murray seine Hand hinter
MJ's Ruecken hatte, ist es ineffektiv, weil man sein Koerpergewicht braucht, um effektives
CPR durchzufuehren. Shafer sagt, man braucht 2 Haende, eine Hand ist nicht genug. Shafer
sagt, Murray haette zuerst 911 anrufen koennen und MJ dann auf den Boden legen koennen.
Shafer sagt auch, basierend auf Murray's Polizeibefragung, das Problem war nicht, dass
das Herz aufgehoert hatte zu schlagen. MJ hat aufgehoert zu atmen. Murray sagte, da war
ein Puls. Wenn es einen Puls gegeben hat, haette er Sauerstoff in die Lunge bekommen
muessen. Es gab keinen Grund fuer CPR, wenn es einen Puls gegeben hat. Shafer sagt, ein
Laie wuerde Mund-zu-Mund-Beatmung machen, weil er keine andere Moeglichkeit hat. Bei einem
Arzt zeigt es, dass er nicht das notwendige Equipment hat.

Shafer sagt, er versteht nicht, warum Murray MJ's Beine angehoben hat. Shafer nennt das
eine Zeitverschwendung. Shafer sagt, die Beine anheben wird gemacht, wenn man glaubt, dass
nicht genug Blut ins Herz geht, aber das war nicht MJ's Problem. Er hat zu atmen aufgehoert.
Shafer sagt, das zeigt, Murray hatte keine Ahnung, was zu tun war.

Walgren fragt, was Flumazenil ist. Shafer erklaert, es ist ein Medikament, das den
Effekt von Lorazepam und Midazolam umkehrt. Dr. Shafer sagt, er moechte wissen, warum
Murray es gegeben hat. Shafer sagt, es passt nicht zusammen mit der Gabe von nur 2 Dosen
zu 2 mg mehrere Stunden vorher. Dr. Shafer sagt, er glaubt, Murray wusste, dass da viel
mehr Lorazepam war.

Dr. Shafer spricht ueber die Irrefuehrung der Sanitaeter und der Aerzte im UCLA und die
Nichterwaehnung von Propofol, ungeheuerliche und gewissenlose Verletzung. Dr. Shafer sagt,
das Leben eines Menschens stand auf dem Spiel, es ist unentschuldbar. Shafer sagt, er hat
es auch falsch dargestellt als einen Herzstillstand, den er beobachtet hat. Shafer sagt,
ein beobachteter Herzstillstand ist nicht ein Stillstand wegen dem Fehlen von Atmung, es
ist gewoehnlich etwas wie ein Herzinfarkt. Somit war die Therapie der Sanitaeter und der
Aerzte im UCLA nicht angemessen. Bei einem Herzstillstand hat man nur Sekunden, um die
Behandlung zu waehlen, den Sanitaetern und die Aerzten in der Notaufnahme wurden nicht
die richtigen Informationen gegeben. Shafer sagt, das Zurueckhalten von Information ist
eine Verletzung des Vertrauens des Patienten.

Walgren fragt, was Polypharmazie ist. Shafer erklaert, das bedeutet, viele Medikamente
gleichzeitig zu geben, und das ist eine ernste Verletzung. Shafer sagt, was Murray MJ
gegeben hat, machte keinen Sinn. Shafer sagt, Midazolam und Lorazepam sind sehr aehnliche
Medikamente und der einzige Unterschied ist, wie lange sie im Koerper bleiben. Shafer sagt,
er versteht nicht, warum Murray von Midazolam auf Lorazepam und zurueck gewechselt hat.
Shafer sagt, er glaubt, Murray hat die Medikamente, die er gegeben hat, nicht verstanden.

Walgren fragt, ob 25 mg Propofol eine sichere Dosis ist. Shafer sagt, in dieser Umgebung
gab es keine sichere Dosis. Midazolam und Lorazepam wurden gegeben. MJ hat Benzos waehrend
80 Naechten bekommen, er koennte abhaengig gewesen sein oder einen Entzug gehabt haben
von Benzos oder Propofol. Dr. Shafer sagt, er hat noch nie davon gehoert, dass einer Person
fuer 80 Naechte Propofol gegeben worden ist, und er weiss nicht, was in so einem Fall
passieren wuerde.

Walgren fragt nach der Studie aus Taiwan. Shafer sagt, es gibt ueber 13.000 medizinische
Artikel ueber Propofol, 2.500 Artikel ueber Propofol und Sedierung, und es gibt nur einen
Artikel ueber Propofol und Schlafstoerungen. Es ist diese Studie, die 2010 gemacht wurde.
Dr. Shafer sagt, er haette diese Studie nicht publiziert, weil die Dosis an Propofol, die
gegeben wurde, nicht genannt wird. Dr. Shafer sagt auch, dass die Gegebenheiten der Studie
hier nicht angewendet werden koennen. Diese Studie wurde in einem Spital von Narkosefach-
aerzten durchgefuehrt, die Patienten haben 8 Stunden gefastet, sie wurden beobachtet, eine
Infusionspumpe wurde benuetzt, Propofol wurde fuer 2 Stunden ueber 5 Tage waehrend 2
Wochen gegeben. Es gab keine andere Medikation. Die Patienten wurden im Pflegestandard
behandelt. Shafer sagt, der Artikel hebt Murray's Abweichungen vom Pflegestandard hervor.

Walgren fragt, auch, wenn MJ Lorazepam und/oder Propofol selbst genommen haette, waeren
diese 17 Abweichungen immer noch relevant und ob Shafer Murray noch immer als verantwort-
lich ansehen wuerde fuer MJ's Tod. Shafer antwortet "ja".

Walgren fragt nach der Arzt-Patienten-Beziehung. Shafer sagt, das geht Jahrhunderte zurueck.
Shafer sagt, dass Aerzte die Macht haben, Medikamente zu geben und Patienten aufzuschneiden,
etc., und zwar deshalb, weil ihnen das Vertrauen gegeben wird, das zu tun, weil angenommen
wird, sie setzen den Patienten an erste Stelle. Dr. Shafer liest den Hippokratischen Eid.
Shafer sagt, als Murray zustimmte, MJ Propofol zu geben, hat er Murray an erste Stelle ge-
setzt. Als Murray jede Nacht mit Propofol und Beuteln mit Kochsalzloesung erschienen ist,
hat er Murray an erste Stelle gesetzt. Als Murray Informationen vor den Sanitaetern und den
Aerzten in der Notaufnahme zurueckgehalten hat, hat er Murray an erste Stelle gesetzt.
 
Last edited:
Murray Prozess, Tag 14, 20. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Vormittags

Dr. Steven Shafer, Experte fuer Anaesthesiologie, Aussage - Fortsetzung

Direktverhoer durch Walgren - Fortsetzung


Walgren beginnt mit Propofol. Walgren fragte Shafer gegen Maerz 2011, ob er seine Meinung
fuer diesen Fall bereitstellen wuerde und gab Shafer Murray's Polizei-Befragung und den
Toxikologie-Bericht. Walgren gab Shafer auch einen Bericht von Dr. White. Dr. White hatte
geschrieben, dass MJ Propofol oral zu sich genommen haben koennte. Shafer sagt, er war da-
rueber enttaeuscht, weil orales Propofol nicht ueber die Leber hinauskommen kann. Shafer
sagt, beim ersten "Durchgang" wuerde die Leber das Propofol fast komplett entfernen.

zt9aph.jpg

(Dr. White ist im Bild zu sehen)

Shafer hat eine Praesentation vorbereitet, sie heisst "Propofol nicht oral bio-verfuegbar".

Bild 1 ist der Titel.

Bild 2 zeigt den Verdauungstrakt des menschlichen Koerpers. Shafer identifiziert die Organe.
Shafer sagt, orales Propofol wuerde in den Magen kommen, es wuerde ins Blut gehen und das
ganze Blut wuerde in die Leber gehen, und erst, nachdem es die Leber passiert hat, wuerde
es zurueck gehen in die Blutgefaesse.

2lkclzb.jpg


Bild 3 ist eine Nahaufnahme des Verdauungstraktes. Es zeigt all die Blutgefaesse, die vom
Verdauungstrakt in die Leber gehen. Shafer erklaert, was nach dem ersten Passieren der
Leber passiert. 99 % des Medikaments waere entfernt worden und es gibt keinen Grund, anzu-
nehmen, dass orales Propofol irgendeinen Effekt hat. Shafer hat in seinem Bericht ge-
schrieben, es gibt Null Moeglichkeit, dass MJ an oralem Propofol gestorben ist.

Bild 4 ist ein Artikel von 1985 von Dr. Glen (Arzt, der Propofol entwickelt hat - Shafer
sagt, er verdient es, der Vater von Propofol genannt zu werden) ueber Propofol. In dieser
Studie wurde Maeusen Propofol gegeben, sie fanden heraus, dass Infusion effektiv war,
aber sogar 20 Mal die IV-Dosis, gegeben oral, hatte keine Allgemeinanaesthesie produziert.

Bild 5 ist eine Studie an Ferkeln. Diese Studie zeigt, dass weniger als 1 % an Propofol
in Ferkeln bio-verfuegbar war. Das zeigt, dass Propofol von der Leber aus dem Koerper
gewaschen wird.

Bild 6 ist eine Studie von 1996, vorgenommen an Ratten. In dieser Studie fanden sie heraus,
dass 10 % an Propofol in Ratten verfuegbar waren. Shafer sagt, das ist, weil Ratten eine
andere Spezies sind. Es zeigt aber dennoch, dass der Grossteil an Propofol (90 %) aus dem
Koerper gewaschen wird.

Bild 7 zeigt ein US-Patent vom 23. Juni 2009. Diese Studie wurde an Ratten vorgenommen,
und die Bio-Verfuegbarkeit war weniger als 1 %.

Bild 8 zeigt ein US-Patent vom 17. November 2009. Eine weitere Studie vorgenommen an
Hunden und Affen, und die Bio-Verfuegbarkeit war weniger als 1 %. All diese Informationen
waren verfuegbar, als Dr. White und Dr. Shafer ihre Berichte geschrieben haben.

Der Rest der Bilder - Shafer hat dann eine Studie ueber die Bio-Verfuegbarkeit in Menschen
gemacht. Shafer sagt, es gab keine Publikationen mit Menschen als Testobjekte. Shafer
hat an einer Studie teilgenommen, die mit Freiwilligen in Chile gemacht wurde. 6 Studenten
haben freiwillig teilgenommen. Die ersten 3 tranken 20 ml/200 mg Propofol und die anderen
3 tranken 2 mal diese Dosis (400 mg). Sie haben den Puls gemessen, den Blutdruck und die
Sedierung wurde gemessen. Sie entnahmen ihnen regelmaessig Blut aus dem Arm und haben das
auf Propofol gemessen. Keiner der Freiwilligen war nach der oralen Einnahme von Propofol
sediert. Das Sauerstoff-Level ist nie gefallen, der Blutdruck ist nie gefallen. Die Studie
wurde letzte Woche auf einer Konferenz in Chicago praesentiert. Shafer hat auch einen
Award fuer sein Lebenswerk auf dieser Konferenz bekommen.

ev50mv.jpg


Das letzte Bild ist die Schlussfolgerung der Studie am Menschen, es gab keinen Effekt von
oralem Propofol beim Menschen.

Shafer sagt, er hat diese Studie wegen dieses Falls gemacht und weil die DEA Propofol zu
einer "kontrollierten Substanz" erklaeren wollte. Shafer glaubt, die DEA versucht, das zu
tun, weil sie glauben, MJ koennte es getrunken haben. Shafer sagt, er will zeigen, dass
Propofol nicht oral missbraucht werden kann.

Shafer sagt, er hat Walgren beim ersten Telefonat gesagt, oraler Effekt von Propofol ist
nicht moeglich, und spaeter hat er diese zusaetzlichen Studien herausgesucht und hat sogar
eine Studie am Menschen vorgenommen, um zu zeigen, dass es Null Moeglichkeit gab.

Walgren bringt eine weitere Praesentation. Diese ist ueber Lorazepam (langer Sidebar wegen
einem Einspruch von Chernoff).

Bild 1 ist der Titel

Bild 2 - Eine Studie, die von Shafer vorgenommen wurde. Er hat sich Lorazepam oder Mida-
zolam angeschaut. Sie haben es ueber einen Computer Patienten gegeben. Den Patienten wurde
regelmaessig Blut abgenommen, um die Konzentration zu studieren. Die Studie wurde in
Stanford gemacht und sie haben eine riesige Menge an Daten gesammelt.

Shafer sieht sich die Level der Toxikologie in MJ an und weiss, dass Murray gesagt hat,
er haette 2 Dosen mit 2 mg Lorazepam gegeben. Shafer hat Modelle durchlaufen lassen, um
zu sehen, ob diese Dosis das Lorazepam-Level, das in MJ's Blut gefunden wurde, verursachen
koennte. 2 Dosen mit 2 mg Lorazepam werden nicht vom Blut-Level unterstuetzt. Das Modell
zeigt, dass die Konzentration von 2 Dosen mit 2 mg um 2 Uhr morgens und um 5 Uhr morgens
etwa 10 % von dem entsprechen, was gefunden wurde. Shafer sagt, MJ wurde mehr Lorazepam
gegeben.

6s8lnd.jpg


Vormittagspause

Wenn die 2 Dosen mit 2 mg um 2 Uhr und um 5 Uhr morgens das einzige Lorazepam waeren, das
MJ gegeben wurde, sollte die Konzentration, die der Leichenbeschauer gefunden hat, 0,025
sein, nicht 0,169.

Shafer zeigt ein anderes Modell, um auf die 0,169 um 12 Uhr mittags zu kommen. Es zeigt
10 Dosen mit 4 mg Propofol zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens. Diese Zahl ist konsistent
mit den Ampullen, die in MJ's Haus gefunden wurden (10 ml-Ampullen mit 4 mg/ml Konzentration,
was 40 mg entspricht).

Shafer erklaert, der Metabolit von Lorazepam heisst Lorazepam-Glukuronide. Die Leber gibt
Zucker zu den Lorazepam-Molekuelen, damit die Nieren das Lorazepam verarbeiten koennen.
Dieser Prozess macht das Medikament inaktiv. Lorazepam-Glukuronide hat keinen Effekt. Das
Lorazepam hat einen Effekt, aber nicht sein Metabolit. Der Leichenbeschauer sieht sich die
Level von Lorazepam an, nicht die fuer den Metaboliten.

Walgren zeigt den Test, den die Verteidigung fuer Lorazepam gemacht hat. "Pacific Toxicology"
hat den Metabolit zurueck zu Lorazepam konvertiert und danach das Lorazepam analysiert.
Deshalb war ihr Resultat groesser, weil es beides inkludiert hat, das Medikament und den
Metaboliten. Ihr Ergebnis fuer Lorazepam und seinem Metaboliten war 0.634. "Pacific
Toxicology" hat nicht unterschieden zwischen Lorazepam und seinem Metaboliten.

Walgren fragt, wie Lorazepam im Magen gefunden werden kann. Shafer zeigt den Verdauungs-
trakt und erklaert den Prozess. Nach einer IV-Injektion geht das Medikament ins Blut.
Spaeter kommt es in die Leber und die Leber konvertiert es zum Metaboliten. 25 % des
Metaboliten geht in die Galle und dann laeuft die Galle in den Darm. An der Verbindung
zwischen dem Magen und dem Duenndarm wird etwas vom Metaboliten in den Magen zurueck
geschwappt. Shafer sagt, MJ hatte die Menge von 1/43 einer Lorazepam-Tablette im Magen,
und das meiste davon war der Metabolit, und die wahre Menge an Lorazepam war viel geringer.

Shafer sagt, das beweist, dass Michael Lorazepam in mindestens den 4 Stunden vor seinem
Tod nicht geschluckt hat (zwischen 8 Uhr morgens und 12 Uhr mittags). Also ist Flanagan's
hypothetisches Szenario, in dem MJ um 10 Uhr morgens Lorazepam-Tabletten geschluckt hat,
nicht moeglich.

Walgren und Shafer kommen zu Propofol. Walgren geht ueber mehrere Studien, die Shafer
ueber Propofol gemacht hat. Shafer verwendete Modelle, die Alter, Gewicht und Geschlecht
dieser Studien enthielten, um Modelle zu untersuchen ueber das Propofol, das in MJ gefunden
wurde.

Shafer sagt, Propofol agiert im Gehirn und es ist das Gehirn, das einen einschlafen laesst
oder das einen zu atmen aufhoeren laesst. Also ist es die Konzentration im Gehirn, auf die
es ankommt.

Der Zeuge der Verteidigung, Dr. White, hat an einer Studie teilgenommen, die zeigt, bei
welcher Konzentration an Propofol eine Person zu atmen aufhoert. Bei 2,3 mg/ml erwartet
man, dass die Haelfte der Patienten zu atmen aufhoeren wuerde. Der Bereich fuer Atemstill-
stand ist 1,3 mg bis 3,3 mg/ml. Bei 1,3 mg hoeren 5 % der Patienten zu atmen auf, bei
3,3 mg hoeren 95 % zu atmen auf.

Eine weitere Studie wurde an Schweinen vorgenommen, um die Verzoegerung zwischen dem
Atemstillstand und der Zeit, wenn die Blutzirkulation stoppt, festzustellen. Das Ergebnis
zeigt, es sind 9 Minuten zwischen dem Atemstillstand und dem Herzstillstand.

Shafer machte Simulationen fuer den Fall. Er nimmt an, die Zeit zwischen Atemstillstand
und Herzstillstand ist beim Menschen 10 Minuten, weil Menschen mehr Sauerstoff als Schweine
haben und weil MJ extra Sauerstoff bekommen hat. Die Propofol-Konzentration, die der Leichen-
beschauer in MJ's femoralem Blut gefunden hat, war 2,6, das ist die Konzentration von dem
Zeitpunkt, als die Blutzirkulation stoppte. Shafer probiert verschiedene Szenarios, um zu
dieser Zahl zu kommen. Die Konzentration von Propofol steigt schnell, faellt aber auch sehr
schnell. Das passiert durch die Leber und weil Propofol in anderes Gewebe geht.

Szenario 1: Nur 25 mg Propofol durch eine Bolusinjektion.

MJ waere unter der Grenze, bei der die Haelfte der Patienten zu atmen aufhoert (2.3), aber
ueber dem 5-%-Limit (1,3). Er haette zwischen 1 Minute und 2 1/2 Minuten nach der Injektion
zu atmen aufgehoert. Nach 3 Minuten wuerde man erwarten, dass er wieder zu atmen beginnt.
Also gibt es auch bei einer kleinen Dosis fuer kurze Zeit ein Risiko. Da MJ andere Medi-
kamente gegeben wurden, hatte er ein groesseres Risiko.

Shafer glaubt nicht, MJ ist das passiert. MJ haette fuer 2 Minuten einen Atemstillstand
gehabt und seine Blutzirkulation haette 10 Minuten angehalten, und das Propofol waere
metabolisiert worden. Somit waere die femorale Menge viel kleiner gewesen als die, die der
Leichenbeschauer gefunden hat. Shafer schliesst dieses Szenario aus.

2utq3at.jpg


Szenario 2: 50 mg Propofol Bolusinjektion (die halbe Spritze ist mit Propofol gefuellt,
die andere Haelfte mit Lidocain).

MJ haette wahrscheinlich nach 1 Minute bis zu 3 oder 4 Minuten nach der Gabe zu atmen auf-
gehoert (fuer 3 Minuten nicht zu atmen wuerde keine Gehirnschaedigung verursachen). Das
Herz wuerde fuer 10 Minuten weiterschlagen. Auch 50 mg Propofol wuerden nicht zu der Menge
fuehren, die im femoralen Blut gefunden wurde. Shafer schliesst auch dieses Szenario aus.

Szenario 3: 100 mg Propofol Bolusinjektion (die ganze Spritze ist mit Propofol gefuellt).

Der Patient wuerde nach 1 Minute zu atmen aufhoeren und das Herz wuerde nach 10 Minuten
zu schlagen aufhoeren. Das femorale Blut-Level waere unter dem gewesen, das der Leichen-
beschauer gefunden hat. Shafer schliesst dieses Szenario aus.

Es folgen mehrere Szenarien, in denen der Patient selbst injiziert.

Szenario 4: 6 Selbst-Injektionen von jeweils 50 mg ueber 90 Minuten.

Selbst-Injektion wuerde bedeuten, das Propofol in die Spritze zu ziehen und durch den
IV-Port zu injizieren. Es braucht Zeit und benoetigt Koordination. Wenn man gute Venen hat,
kann man es auch ohne IV injizieren (Anm. dies ist von mir eingefuegt, weil es in englischen
Original unklar war), aber basierend auf Murray's Polizei-Befragung hatte MJ schlechte Venen,
somit ist Selbstinjektion unwahrscheinlich und es waere ohne Lidocain extrem schmerzhaft.
50 mg haetten Michael einschlafen lassen fuer etwa 10 Minuten, und es waere etwas laenger
geworden mit jeder Injektion, es waere ein bisschen Propofol im Blut uebrig. Die Blutzirku-
lation wuerde nach 10 Minuten aufhoeren. Das femorale Blut-Level waere stark unter der Zahl,
die der Leichenbeschauer gefunden hat. Shafer schliesst dieses Szenario aus.

Szenario 5: 6 Selbst-Injektionen von jeweils 100 mg ueber 3 Stunden.

Das ist eine Narkose-Dosis. MJ haette zu atmen aufgehoert und die Blutzirkulation wuerde
nach 10 Minuten aufhoeren. Wieder waere das Blut-Level von Propofol stark unter dem, das
im femoralen Blut gemessen wurde. Shafer sagt, MJ waere wahrscheinlich nach der ersten
oder zweiten Injektion gestorben, aber der Leichenbeschauer haette ein niedrigeres femorales
Blut-Level an Propofol gefunden.

Mittagspause
 
Last edited:
Murray Prozess, Tag 14, 20. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Nachmittags

Dr. Steven Shafer, Experte fuer Anaesthesiologie, Aussage - Fortsetzung

Direktverhoer durch Walgren - Fortsetzung


Mehrere Injektionen gegeben von Murray - Szenarios

Szenario 6: 6 Injektionen mit je 50 mg

In diesem Szenario haette MJ mehrere Male zu atmen aufgehoert und in diesem Szenario waere
MJ nicht am Leben und das femorale Blut-Level wuerde erreicht. Shafer sagt, das macht aber
keinen Sinn, weil Murray wiederholt injizieren haette muessen und die Injektionen muessten
weitergehen, nachdem die Atmung und das Herz gestoppt hatten. Shafer schliesst dieses
Szenario aus.

day146.jpg


Szenario 7: 100-ml-Infusion, 1000 mg

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In diesem Modell wird die Infusion um 9 Uhr morgens gestartet und es gab eine Bolus-
injektion vor dem Drip. Wenn man einen Drip gibt, gibt es keinen grossen Unterschied
zwischen der Konzentration im Blut und im Gehirn. Die Level steigen anfangs schnell.
Spaeter wuerde die Leber beginnen, das Propofol zu metabolisieren, und die Level wuerden
langsam steigen. Wenn der Patient die Atemstillstands-Schwelle erreicht, wuerde die Atmung
langsamer werden und Kohlendioxid wuerde steigen. Haette es eine Kapnographie gegeben, dann
haette man gesehen, wie das Kohlendioxid ansteigt.

Um 10 Uhr vormittags wuerde MJ noch atmen, aber ohne Kapnographie sieht Murray nicht, dass
es ein Problem gibt. Zwischen 11:30 und 11:45 Uhr haette die Atmung gestoppt und es waere
kein Sauerstoff mehr in der Lunge. MJ starb gegen Mittag mit der Infusion noch immer lauf-
end. Das ist das einzige Szenario, das Shafer generieren konnte, das das femorale Level
produziert und das konsistent ist mit Murray's Schilderung, wie er Propofol gegeben hat.
Dieses Szenario passt zu allen Daten in dem Fall. Das ist es, was Shafer glaubt, dass
passiert ist.

Murray haette mit Kapnographie feststellen koennen, dass es ein Problem gibt, und mit
einem Pulsoximeter. Waere Murray bei MJ gewesen, haette er die langsame Atmung gesehen und
haette das Propofol stoppen koennen. Murray mag gedacht haben, dass alles okay ist und ist
dann aus dem Zimmer gegangen. Shafer sagt nochmals, dass Murray 130 100-ml-Ampullen ge-
kauft hat, und Shafer denkt, das bedeutet eine Ampulle pro Nacht.

Nachmittagspause

Walgren und Shafer beginnen damit, einen IV zur Demontration aufzubauen. Shafer hat die-
selben/aehnliche Utensilien gebracht, die Murray benuetzt oder gekauft hat. Shafer haengt
einen Beutel mit Kochsalzloesung an den IV-Staender. Er schliesst die Schlaeuche an den
Beutel an. Bei dem Infusions-Set gibt es einen Port fuer Injektion mit einem Gummi-Stopper,
in den man mit einer Nadel stechen kann, um Medikamente zu geben.

Shafer zeigt einen Katheder der Groesse 22 (dieselbe Groesse, die bei MJ verwendet wurde),
der Katheder bleibt in der Vene (die Nadel bleibt nicht in der Vene). Shafer schliesst den
Katheder an den Schlauch mit der Kochsalzloesung an und zeigt, dass die Fluessigkeit sehr
schnell durchfliesst. Der Beutel hat einen nicht beluefteten Schlauch, weil es bei Koch-
salzloesung keine Notwendigkeit fuer Belueftung gibt (der Beutel zieht sich einfach zu-
sammen).

Fuer Propofol braucht man einen beluefteten Schlauch. Murray hat solche Infusions-Sets bei
Sea Coast gekauft. Shafer zeigt das Infusions-Set mit Belueftung, das Murray gekauft hat.
Es hat oben eine Vorrichtung, die erlaubt, dass Luft hineinkommt. Dieser Schlauch ist dazu
gedacht, mit einer Infusionspumpe verwendet zu werden, aber es gab keine Infusionspumpe.

Ein Spike vom Propofol-Schlauch waere in die Ampulle gestochen worden, und das waere
konsistent mit dem Riss, den man an der 100-ml-Ampulle mit Propofol aus MJ's Haus gesehen
hat. Shafer steckt den Spike in die Propofol-Ampulle und haengt sie mit der Plastikvor-
richtung an der Ampulle an den Staender.

day148.jpg


Walgren zeigt, dass die 100-ml-Ampulle, die in MJ's Haus gefunden wurde, dieselbe Haenge-
vorrichtung hatte. Einspruch von der Verteidigung - Sidebar.

Nach dem Sidebar wird die folgende Stipulation ins Protokoll aufgenommen: Die Haengevor-
richtung wurde von Walgren zur Demonstration angehoben. Als die Ampulle gefunden wurde, war
diese noch an der Ampulle und unbenutzt.

Murray sagte in der Polizei-Befragung, dass er die Gabe von Kochsalzloesung gestoppt hat,
bevor er Propofol mit einer Spritze gegeben hat. Shafer zeigt die Gummiklemme und wie man
den Fluss mit der Klemme stoppen kann. Shafer demonstriert die Infusion von 25 mg Propofol
mit einer Spritze, wie Murray es in der Befragung geschildert hat. Das Propofol bleibt im
Schlauch, weil die Kochsalzloesung gestoppt wurde und das Propofol somit nicht gepuscht
wird. Somit ist Murray's Beschreibung, wie er es langsam ueber 3 bis 5 Minuten gegeben hat,
unmoeglich, wenn die Kochsalzloesung gestoppt ist. Man muss die Kochsalzloesung "entklammern",
damit das Propofol herauskommt.

Shafer demonstriert die Belueftung des Propofol-Schlauchs. Wenn er die Belueftung schliesst,
stoppt das Propofol, wenn er sie oeffnet, fliesst das Propofol durch den Schlauch. Shafer
schliesst dann den beluefteten Schlauch mit einer Nadel an den Y-Anschluss. Shafer sagt,
das ist ein extrem unsicherer Aufbau und alles basiert auf der Schwerkraft. Wenn ein Beutel
gehoben wird, gibt es in dem Beutel mehr Zug und es wuerde den anderen verlangsamen. Wenn
die Kochsalzloesung stoppt, beschleunigt sich das Propofol. Wenn man die Rate der Kochsalz-
loesung veraendert, veraendert das auch die Rate von Propofol. Deshalb ist dieses System
sehr gefaehrlich. Die einzige Moeglichkeit, die Geschwindigkeit zu kontrollieren, sind die
Klemmen.

Walgren fragt nach dem IV-Beutel mit dem Schnitt. Shafer sagt, vielleicht hat Murray nicht
gewusst, dass es an der Ampulle eine Haengevorrichtung gibt oder er wollte diese nicht
benuetzten. Shafer gibt die Propofol-Ampulle mit dem Spike in den aufgeschnittenen IV-Beutel,
um zu demonstrieren, dass das moeglich ist.

day149.jpg


Shafer sagt, dieses System erklaert, warum der lange Schlauch im Haus nicht positiv auf
Propofol getestet wurde, aber der kurze Schlauch war positiv. Es gab noch einen langen
Schlauch, der an die Propofol-Ampulle angeschlossen war.

Shafer lehrt die Propofol-Flasche schnell und entfernt den langen, beluefteten Schlauch,
der Propofol in sich hat. Er passt in eine Hand. Walgen fragt, ob der Schlauch in eine
(Hosen)tasche passen wuerde. Shafer sagt "ja".

Walgren macht eine Zusammenfassung von Shafer's Aussage: 17 ungeheuerliche Abweichungen
vom Pflegestandard, 4 davon sind auch unethisch, er hat ein Video gezeigt, wie man Propofol
sicher gibt, hat erklaert, die orale Einnahme von Propofol war unmoeglich, hat gezeigt, dass
MJ mehr als 4 mg Lorazepam bekommen hat, dass es unmoeglich ist, dass MJ um 10 Uhr vor-
mittags Lorazepam geschluckt hat, das Szenario zeigt einen IV-Drip, hat den IV-Aufbau
demonstriert und dass der Infusions-Schlauch in eine Hand und in eine (Hosen)tasche passt.

Walgren fragt, ob Murray der direkte Grund fuer MJ's Tod war, wenn MJ selbst gespritzt hat,
bzw. Propofol oder Lorazepam getrunken/geschluckt hat. Shafer sagt, ja, Murray war der-
jenige, der das Propofol gebracht hat, der den Patienten mit Zugang zu den Medikamenten
alleingelassen hat, und er war derjenige, der die Infusion gestartet hat. Shafer sagt,
Murray ist verantwortlich fuer jeden Tropfen Propofol und Lorazepam.

Walgren beendet das Direktverhoer von Shafer.

Wegen Terminproblemen beginnt die Sitzung am Freitag, den 21. Oktober, 2011 um 12:45 Uhr
PST.
 
Last edited:
Murray Prozess, Tag 15, 21. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Nachmittags

Dr. Steven Shafer, Experte fuer Anaesthesiologie, Aussage - Fortsetzung

Die Sitzung beginnt mit 221A - einer Stipulation. Der Begriff "Anhaenger-Griff" ("tab handle")
an Propofol-Ampulle wird definiert.

Direktverhoer durch Walgren - Fortsetzung

Walgren fragt, ob Shafer den 8 Seiten langen Toxikologie-Bericht gelesen hat. Shafer sagt
ja und dass er das wahre, pure Level der Medikamente zeigt, er inkludiert nicht die Meta-
boliten. Shafer evaluierte die Handlungsweisen, die der Leichenbeschauer benuetzt hat.

Shafer erwaehnt, dass er der Verteidigung seine Simulationen zur Verfuegung gestellt hat
und dass er freiwillig geholfen hat.

Walgren fragt, ob es etwas bedeutet, wenn an mit offenen Augen stirbt. Shafer sagt, es be-
deutet nicht langsamer oder schneller Tod.

Auf Frage von Walgren sagt Shafer, es gibt die Moeglichkeit, dass MJ aufgewacht ist und
die Infusionsleitung manipuliert hat, und das wuerde bedeuten, dass Murray MJ alleinge-
lassen hat. Shafer hat das auch in seinem Bericht geschrieben.

Walgren fragt, waere das passiert, wuerde das Shafer's Meinung ueber Murray aendern.
Shafer sagt, nein, und selbst wenn MJ aufgewacht ist und die Gummi-Klemme geoeffnet hat,
ist es dennoch Murray's Verantwortung und Murray war nicht anwesend und hat das passieren
lassen. Man wuerde das noch immer als "im Stich lassen" ansehen.

Kreuzverhoer durch Chernoff

Chernoff bespricht, was Shafer macht und seine Modelle. Shafer kann von der Konzentration
auf die Dosis schliessen. Shafer sagt, er weiss fuer gewoehnlich, welche Dosis gegeben wird.

Shafer sagt, weil Menschen verschieden sind, sind seine Modelle dafuer gemacht, Bandbreiten
anzugeben. Der Median ist repraesentativ fuer die Reaktion auf ein bestimmtes Medikament
bei der Haelfte der Menschen.

In diesem Fall hatte Shafer nur die Konzentration und er musste die Dosis von der Konzen-
tration kalkulieren.

Chernoff erwaehnt, dass nur eine IV-Leitung am Tatort gefunden wurde. Chernoff fragt, ob
Shafer's Theorie darueber, was passiert ist, eine dreiste Behauptung ist. Shafer antwortet,
er glaubt, es ist ein ehrliches Statement.

Chernoff fragt, ob es irgendeinen bestimmten Grund gibt, warum Shafer einen anderen IV-
Schlauch fuer den Beutel mit Kochsalzloesung gebracht hat (Anm. als im Haus gefunden wurde).
Shafer hat Sea Coast kontaktiert, um den exakt selben Schlauch zu bekommen, aber die Lie-
ferung haette 2 - 3 Wochen gedauert, also hat er den anderen Schlauch gekauft. Chernoff
zeigt Shafer den exakt selben Schlauch. Der IV-Schlauch, den Chernoff zeigt, ist schmutzig,
es ist etwas Braunes daran. Shafer fragt sich, ob das Blut ist, Chernoff sagt, es ist kein
Blut.

Chernoff fragt dann, warum Shafer einen beluefteten Schlauch fuer das Propofol gebracht hat.
Shafer sagt, dass man die Belueftung braucht, um das Propofol aus der Flasche zu bekommen.
Chernoff fragt, warum Shafer annimmt, dass Murray diesen Schlauch benuetzt hat. Shafer sagt,
die Berichte von SeaCoast zeigen, Murray hat diesen Schlauch bestellt und das zeigt, dass er
vor hatte, ihn zu benuetzen.

Chernoff fragt, wie Shafer wissen konnte, ob Murray ihn in MJ's Zimmer benuetzt hat. Shafer
sagt, weil er einen beluefteten Schlauch gebraucht hat. Shafer sagt, die Ampulle hatte einen
Riss von einem Spike, aber es war kein Loch einer Nadel in der Ampulle. Waere da ein Loch
einer Nadel gewesen, haette Murray einen anderen Schlauch benuetzen koennen. Shafer sagt,
weil die Ampulle nur einen Riss von einem Spike hatte, musste es einen beluefteten IV-
Schlauch geben. Shafer sagt, dies ist der einzige belueftete IV-Schlauch, den der in Murray's
Bestellungen gesehen hat, und er wollte diesen nach Kalifornien geliefert bekommen.

Chernoff sagt, vielleicht gab es diesen Schlauch gar nicht. Shafer antwortet, wie haette
er dann das Propofol aus der Ampulle gezogen? Chernoff sagt, dass das LAPD keinen be-
luefteten Schlauch gefunden hat. Shafer sagt, es ist leicht, diesen zu verstecken und
eine Person kann ihn leicht mitnehmen. Chernoff fragt, warum wuerde eine Person dann nicht
auch die Ampullen und Nadeln mitnehmen. Shafer sagt, dass man sich an den Nadeln verletzen
koennte und dass Ampullen voluminoes sind.

Chernoff versucht zu betonen, dass all dies Shafer's Meinung ist. Sie diskutieren hin und
her, was eine Meinung ist. Shafer sagt, was er sagt, basiert auf medizinischem Wissen und
einiges sind Fakten, einiges sind Meinungen. Shafer sagt, "es ist meine Meinung, dass man
die UCLA-Aerzte nicht anluegen sollte".

Chernoff erwaehnt, dass Murray eine 10cc-Spritze benuetzt hat, aber Shafer hatte eine
20cc-Spritze. Shafer sagt, die Groesse der Spritze ist irrelevant. Chernoff bespricht
nochmals, dass Shaffer einen anderen IV-Schlauch fuer den Beutel mit Kochsalzloesung be-
nuetzt hat, eine andere Propofol-Ampulle, die anders geformt war und eine groessere Spritze.
Shafer sagt "ja". Chernoff fragt nach dem Schnitt in dem IV-Beutel. Shafer sagt, es hat sein
Interesse geweckt und er hat 3 IV-Beutel fuer 150 Dollar gekauft und hat den Schnitt im Beu-
tel geschaetzt (Anm. die Groesse des Schnittes, nachdem er das Foto von dem Beutel mit dem
Schnitt vom Tatort untersucht hat).

Chernoff erwaehnt, dass Walgren Shafer am 31. Maerz angerufen hat und ihm dann Statements
und Berichte geschickt hat. Chernoff geht ueber Shafer's Bericht und dass er "koennte"
benuetzt hat, um zu beschreiben, was passiert ist. Shafer hat sich ausserdem auf Alberto
Alvarez' Statement bezogen und dass er eine Propofol-Ampulle in einem IV-Beutel gesehen
hat. Chernoff fragt, ob Shafer Alberto Alvarez jemals getroffen oder mit ihm gesprochen hat,
und ob er von der Annahme ausgeht, dass Alberto Alvarez die Wahrheit gesagt hat.

Chernoff sagt, dass die Haengevorrichtung an der 100-ml-Propofol-Ampulle vom Tatort nicht
benuetzt war. Shafer sagt, das ist irrelevant, und es wuerde keinen Unterschied machen, ob
die Ampulle in dem Beutel oder an den Stand gehaengt war. Chernoff fragt, ob es realistisch
ist, dass Murray all diese Schritte durchfuehren wuerde - den Beutel leeren, einen Schnitt
in den Beutel machen und die Propofol-Ampulle hineingeben, anstatt die Ampulle mit der
Haengevorrichtung aufzuhaengen. Shafer sagt, das ist realistisch.

Chernoff sagt, dass Murray fuer sein Leben vor Gericht steht, dann gibt es einen Sidebar.

Chernoff fragt nach dem Kunstfehler-Prozess, in dem Shafer vor 10 Jahren ausgesagt hat
und fragt, ob er den Arzt in dem Fall nicht gemocht hat. Shafer sagt, er hat den Arzt nicht
gemocht. Shafer sagt, er hat schon einmal ausgesagt, aber er beraet fuer Prozesse in etwa
2 Mal im Jahr.

Chernoff geht ueber Shafer's Lebenslauf. Als Shafer Medizinstudent an der Stanford Uni-
versitaet war, war Dr. White ein Assistenz-Professor fuer Anaesthesie. Shafer publizierte
Papiere mit Dr. White. Shafer schrieb die Software und hat mit mathematischen Modellen fuer
Dr. White's Studie aus dem Jahr 1988 geholfen.

Chernoff geht ueber den Beipackzettel fuer Propofol und fragt Shafer, was sein Beitrag dazu
war. Shafer unterstreicht und ringelt den Teil ein, den er gemacht hat.

Nachmittagspause

Chernoff geht ueber andere Studien/Artikel und Buecher, an denen Shafer gearbeitet hat.
Chernoff erwaehnt die Arbeiten, die Shafer und Dr. White gemeinsam gemacht haben. Shafer
und White kennen einander seit fast 30 Jahren und im Jahr 2009 hat Shafer White fuer einen
Award nominiert.

Chernoff erwaehnt Shafer's Aussage, dass er "enttaeuscht" war darueber, was White ueber
orale Einnahme von Propofol gesagt hat. Shafer sagt, er war enttaeuscht und das ist es,
was er empfunden hat. Chernoff fragt, ob Shafer weiss, dass dieser Prozess im Fernsehen ist
und international gezeigt wird. Walgren erhebt Einspruch. Chernoff fragt, ob Shafer die Um-
staende kennt, unter denen der Brief, den Dr. White an Flanagan geschickt hatte, entstanden
ist und dass er unter Eile entstanden ist wegen der Androhung einer Ordnungsstrafe. Ein-
spruch und Sidebar.

Chernoff spricht ueber das Propofol, das in MJ's Magen gefunden wurde. Shafer hat Walgren
die Studie mit den Ferkeln geschickt und ihm gesagt, es gibt keine Studie am Menschen.
Shafer hat dann einen chilenischen Professor kontaktiert, um eine Studie am Menschen durch-
zufuehren, aber Walgren hat nicht um diese Studie gebeten.

Chernoff sagt, die Verteidigung hat fuer eine Studie an Beaglen bezahlt und White hat die
Studie gemacht.

Chernoff fragt, wer fuer die chilenische Studie bezahlt hat. Shafer sagt, er hat 600
Dollar fuer das Propofol bezahlt, und die Studenten haben freiwillig (und gratis) teilge-
nommen. Die Studie wurde auch auf einer internationalen Konferenz praesentiert. Chernoff
fragt, warum er eine 2-monatige Studie machen wuerde, ein Papier darueber schreiben und es
auf einer Konferenz praesentieren, wenn ein Medizinstudent in ersten Jahr weiss, dass
Propofol oral nicht bio-verfuegbar ist. Shafer sagt, es ist besser, Daten vom Menschen zu
haben, weil es nicht unklar ist und es dann keine Fragen ueber Menschen geben wuerde.

Waehrend der Befragung erfahren wir, dass Shafer selbst 20 ml Propofol getrunken hat,
bevor er die Studie gemacht hat.

Chernoff fragt, ob Shafer wusste, dass White nicht sagen wuerde, MJ haette Propofol ge-
schluckt. Shafer sagt, das wusste er nicht und er weiss noch immer nicht, was Dr. White
sagen wird.

Chernoff zeigt die 40-mg-Lorazepam-Grafik. Shafer sagt, sie zeigt wiederholte Bolus-
injektionen (10 Stueck) alle 30 Minuten, von Mitternacht bis 5 Uhr morgens. Chernoff sagt,
in seinem Modell war die erste Spritze um Mitternacht, aber um Mitternacht war MJ noch bei
den Proben. Shafer bietet an, eine weitere Simulation zu machen.

Chernoff fragt, warum er die "reagiert auf schmerzhaften Stimulus"-Linie in seiner Grafik
weggelassen hat. Shafer sagt, er wollte es so einfach wie moeglich fuer die Geschworenen
machen.

Chernoff sagt, basierend auf seiner Simulation haette MJ von 2:30 Uhr morgens bis 11 Uhr
vormittags geschlafen. Shafer sagt, da MJ fuer 80 Naechte Benzos bekommen hat, ist es un-
moeglich zu sagen, wie er auf Lorazepam reagiert haette (Anm. ob sich eine Abhaengigkeit
und somit hoehere Toleranz entwickelt haette). Chernoff fragt, woher er weiss, dass MJ
80 Naechte lang Benzos bekommen hat. Shafer sagt, das basiert auf Murray's Polizei-Be-
fragung und seinen Bestellungen von der Apotheke. Chernoff sagt, dass das Kaufen von Benzos
nicht heisst, dass sie benuetzt werden. Shafer sagt, dass er zu seinem Statement steht,
dass die "Information eine hoehere Dosis, moeglicherweise 40 mg, andeutet".

Chernoff fragt, ob Shafer eine Simulation fuer orales Lorazepam gemacht hat. Shafer hat
dafuer keine Simulation gemacht. Chernoff bittet Shafer zu erklaeren, was passiert, wenn
eine Person eine Tablette schluckt. Sie geht in den Magen, die Haelfte der Tablette ist
in 22 Minuten absorbiert, dann wuerde sie in die Leber gehen und haette im ersten Durch-
gang 92 % Bio-Verfuegbarkeit, und dann wuerde sie ins Blut gehen und ins Gewebe und ins
Gehirn. Der Metabolit wuerde in die Galle gehen und in den Darm und Magen. Der Prozess ist
fuer Lorazepam gegeben ueber Infusion derselbe.

Chernoff zeigt einen Grafik, die 2 Injektionen mit 2 mg Lorazepam kombiniert mit der Grafik
der 40-mg-Dosis. Chernoff und Shafer besprechen, dass MJ in seinen letzten 4 Stunden kein
Lorazepam geschluckt haben konnte.

Chernoff erwaehnt die Midazolam-Simulation und die Zahlen passen zu dem, was Murray gesagt
hatte, dass er gegeben hatte.

Chernoff zeigt die Grafik mit der Injektion von 25 mg Propofol und eine andere Grafik, die
Shafer fuer White gemacht hat. Die zweite Grafik zeigt 25 mg Propofol gegeben uber 5 Minuten.
Shafer sagt, die Induktionsdosis wird ueber 2 Minuten gegeben, weil das weniger schmerzhaft
fuer den Patienten ist.

Chernoff fragt, was die Gefahr einer schnellen Infusion ist. Es ist Atemstillstand.

Chernoff versucht, unter Verwendung des Blut-Levels ueber die Grafik zu gehen, Shafer sagt,
er muss sich die Gehirn-Level anschauen. Chernoff fragt, was MJ's Gehirn-Konzentration von
Propofol war. Dafuer gab es keine Messung im Bericht des Leichenbeschauers.
 
Last edited:
In eigener Sache

Ich habe gesehen, dass unsere Uebersetzungen teilweise ohne Quellenangabe (Link zum entsprechenden Posting in diesem Thread) in deutschsprachigen Foren gepostet werden und die Poster, die das machen, lassen es so erscheinen, als haetten sie die Uebersetzungen gemacht.

In die Uebersetzungen fliessen taeglich viele Stunden, manchmal bis zu 10, inklusive Rueckenschmerzen. Die Uebersetzungen sind natuerlich dafuer gedacht, kopiert und verbreitet zu werden, das ist der ganze Sinn dahinter, allerdings gebt der Fairness halber die Quelle an und editiert bitte auch bereits bestehende Postings in den entsprechenden Foren und fuegt den Link ein.

Danke.
 
Murray Prozess, Tag 16, 24. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Morgens

Dr. Steven Shafer Aussage - Fortsetzung

Kreuzverhoer durch Chernoff

Chernoff fragt, ob eine der Gefahren einer schnellen Bolusinjektion von Propofol Atemstill-
stand ist. Chernoff geht ueber den Beipackzettel von Propofol und liest, dass langsame Tech-
niken schneller Injektion vorgezogen werden, um Atemstillstand oder Hypotonie zu vermeiden.

Chernoff geht ueber Shafer's Simulationen. 25 mg schnelle Propofol-Injektion - Atemstill-
stand ist nach etwa 2 Minuten. Die Simulation der Verteidigung von 25 mg gegeben in 3 - 5
Minuten - es gibt ein niedriges Risiko von Atemstillstand nach 4 - 5 Minuten. Propofol
waere nach 10 Minuten kein Risiko.

Chernoff fragt, wie Shafer auf die Dosis von 50 mg Propofol gekommen ist. Shafer sagt, Murray
hatte in seiner Polizeibefragung gesagt, er hat es 1:1 mit Lidocain gemischt und die Spritze
war 10cc. Chernoff fragt, haette Murray MJ 50 mg Propofol gegeben, wuerde es da Atemstill-
stand nach 4 - 5 Minuten geben. Shafer sagt, das ist schwer zu sagen, weil er MJ's pharmazeu-
tischen Zustand nicht kennt.

Chernoff zeigt Shafer's 6 Selbstinjektionen von 50 mg Propofol und fragt, ob es da eine
unendliche Anzahl an Moeglichkeiten gibt. Shafer stimmt zu. Shafer hat Selbstinjektions-
Simulationen gemacht, weil Dr. White diese als Hypothese in seinem Brief erwaehnt hatte.

Chernoff fragt, ob Shafer darueber Bescheid weiss, dass es Leute in medizinischen Berufen
gibt, die an Selbstinjektion von Propofol gestorben sind. Shafer weiss von Artikeln, die das
erwaehnen.

Chernoff kommt auf Selbstinjektion zurueck und fragt, wenn eine Person selbst injiziert,
muessen sie das schnell machen. Shafer stimmt zu und sagt, sie koennen es nicht ueber 3
Minuten machen.

Chernoff fragt, ob Shafer's Simulationen aus der Luft gegriffen sind. Shafer sagt, die
meisten basieren auf Dr. White's Brief und Hypothese von mehreren Injektionen.

Chernoff aendert das Thema auf Lorazepam und dessen Halbwertszeit im Magen. Es sind 22
Minuten. Alle 22 Minuten wird die Menge um die Haelfte weniger. 8 mg eingenommen waeren
nach 22 Minuten 4 mg, weitere 22 Minuten spaeter waeren es 2 mg, weitere 22 Minuten spaeter
waere es 1 mg, also waere nach 4 Stunden nur noch eine sehr niedrige Menge an freiem
Lorazepam im Magen.

Sie gehen ueber Greenblatt's Studie. Lorazepam erreicht seine Peak-Konzentration nach oraler
Einnahme nach 2 Stunden. Das Medikament geht in den Magen und wird von der Leber entfernt
und ins Gewebe abgegeben. Solange also das Medikament weiter gegeben wird, steigt das Level
im Blut, die Konzentration steigt. Wenn weniger Medikament hereinkommt, wird es schneller
entfernt als es hereinkommt, also faellt das Level. Chernoff argumentiert, auch, wenn es
einen kleinen Prozentsatz im Magen gibt, koennte das Blutlevel am Peak sein.

Chernoff sagt, Shafer kann die Moeglichkeit nicht ausschliessen, dass MJ aufgewacht ist und
Lorazepam eingenommen hat. Shafer sagt, er muesste die Zeit wissen, aber es kann nicht nach
8 Uhr morgens gewesen sein.

Chernoff stellt Fragen zu den Urin-Levels von Lorazepam und Propofol. Shafer hat keine
Untersuchungen/Kalkulationen zu den Urin-Levels vorgenommen.

Chernoff fragt, ob der Urin in der Blase Beweis fur 100 ml Propofol sein koennte. Shafer
sagt, das weiss er nicht und er muss dazu Forschungen anstellen und Modelle finden. Fuer
einige Fragen wuerde Shafer Information ueber Propofol-Glukuronide brauchen, und das wurde
nicht getestet.

Chernoff sagt, Shafer's Analyse basiert auch Atemstillstand und er hat Herzstillstand nicht
in Erwaegung gezogen. Shafer sagt, das ist korrekt.

Chernoff erwaehnt die Kommentare, die Shafer ueber Demerol in seinen Bericht geschrieben
hat. Shafer hat geschrieben, dass MJ Demerol gemocht hat, aber dass er nicht davon abhaengig
war. Chernoff fragt, ob er ein Experte fuer Sucht ist, Shafer sagt, er ist kein Experte,
aber hat Beispiele gesehen und darueber mit anderen Aerzten gesprochen.

Chernoff fragt nach schnellem Entzug, wenn der Patient von Opiaten unter Sedierung entzieht.
Chernoff fragt, ob Shafer die Gefahren von Opiaten kennt. Shafer sagt, sie sind gefaehrlich
fuer viele Organe.

Vormittagspause

Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren

Walgren erwaehnt nochmals, dass Shafer's Arbeit pro bono (gratis) ist. Shafer sagt, es ist
seine Gewohnheit in dieser Art Faelle. Shafer sagt, er hat fuer die Verteidigung und fuer
die Anklage in verschiedenen Faellen gearbeitet. Shafer sagt, seine Position in jedem Fall
basiert auf der Wissenschaft.

Shafer teilt auch seine Forschung, seinen Datenbestand und seine Software gratis online.
Shafer will die Wissenschaft foerdern und obwohl er einiges an Geld mit seinen Programmen
verdienen koennte, macht er sie gratis verfuegbar.

Walgren geht ueber die IV-Schlaeuche und Shafer sagt, er kann nicht sagen, welcher Schlauch
benuetzt worden ist, alles, was er weiss, ist, dass der Schlauch belueftet war. Walgren
zeigt People's 157 (Anm. ein Beweisstueck, das die Anklage als Nr. 157 nummeriert hat),
einen Excel IV-Schlauch, und das ist ein beluefteter Schlauch. Eine Bestellung bei Sea Coast
zeigt, dass Murray 150 davon gekauft hat. Der belueftete Excel-Schlauch ist viel kleiner als
der, der fuer die Demonstration benutzt wurde.

Walgren erwaehnt, dass Shafer's Aussage durch einen Todesfall in der Familie unterbrochen
worden war.

Walgren fragt, ob irgendetwas Aussergewoehnliches daran ist, wenn man sagt, MJ hat mehr als
25 mg Propofol erhalten. Shafer sagt nein und dass die Verteidigung dasselbe sagt.

Shafer sagt, er konnte kein Szenario finden, das Selbstinjektion unterstuetzt und das
einzige Szenario, das er finden konnte, war jenes, in dem Propofol noch gelaufen ist, als
MJ starb.

Walgren fragt nach Demerol. Shafer sagt, er hat Klein's Aufzeichnungen gelesen und basierend
auf diesen konnte er nicht sagen, ob er abhaengig war oder nicht und er ist kein Spezialist
fuer Sucht. Walgen erwaehnt, dass kein Demerol in MJ's Koerper gefunden worden ist.

Shafer sagt, er hat ein Szenario fuer die Verteidung gemacht und wenn sie gefragt haetten,
haette er auch mehr gemacht.

Walgren erwaehnt die neuen Laborergebnisse fuer Lorazepam, die 0,008 mg Lorazepam in MJ's
Magen zeigen, was einem Zweihundertfuenfzigstel (1/250) einer Tablette entspricht und er-
waehnt, dass das weniger ist als das 1/43 einer Tablette, das von der Verteidigung gesagt
wurde.

Shafer sagt, er hat seine Meinung basierend auf 30 Jahren Erfahrung abgegeben und sagt, Murray
haette MJ beobachten sollen. Shafer sagt, seine Meinung ist nicht aus der Luft gegriffen.
Sie stammt tatsaechlich von publizierten Studien und vom bewaehrten Pflegestandard.

Walgren fragt, ob Shafer Murray's Aussage, dass MJ es mochte, Medikamente selbst zu spritzen,
geglaubt hat. Und waere er abhaengig von Propofol gewesen, ob Selbstinjektion ein vorherseh-
bares Risiko gewesen waere. Shafer stimmt zu.

Walgren zeigt ein anderes Lorazepam-Szenario fuer 9 Dosen Lorazepam per Infusion gegeben.
jeweils zu 4 mg, mit Beginn um 1:30 Uhr nachts. Das wuerde ebenfalls das Blutlevel, das in
MJ's Blut gefunden wurde, erklaeren.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Chernoff

Chernoff fragt, ob das letzte Szenario uebers Wochenende gemacht worden ist, wegen dem, was
Shafer am Freitag gesagt hatte.

Chernoff fragt, ob eine 100-ml-Infusion mit Propofol eine aussergewoehnliche Behauptung waere.
Shafer sagt, es ist eine gewoehnliche Behauptung.

Chernoff argumentiert, dass Shafer seine Aussage ueber den IV-Schlauch fuer Propofol ge-
aendert hat. Shafer sagt, Chernoff gibt seine Aussage falsch wieder und er hatte nur gesagt,
der Schlauch musste belueftet sein. Diese Diskussion dauert einige Zeit.

Die Anklage ruht.



Die Verteidigung beginnt, ihren Fall darzulegen.

Donna Norris Aussage

Direktverhoer durch Gourjian


Norris arbeitet fuer das Beverly Hills Police Department in der Abteilung fuer Kommunikations-
Nachweise. Sie geht ueber den 911-Anruf.

12:20:18 Zeit, zu der 911 angerufen wurde
12:20:21 beginnt es zu laeuten
12:20:26 es wird abgehoben
12:20:50 Anruf wird zum LAFD weitergeleitet
12:21:03 Der Dispatcher von der Polizei-Dienststelle haengt auf
12:21:04 911-System hat den Anruf freigegeben
Die Dauer des Anrufs bei der Polizei-Dienststalle war 46 Sekunden
Der Anruf wurde am 25. Juni 2009 getaetigt.
Die Daten zeigen, von welchem Handy-Turm der Anruf kam, den Teil des Handy-Turms, den Handy-
Provider und eine Nummer, die die Polizei anrufen kann, wenn sie den Anruf zurueckverfolgen
muss.

Kein Kreuzverhoer von Walgren



Alexander Suppal Aussage

Direktverhoer durch Gourjian


Suppal ist seit 11 Jahren Ueberwachungsspezialist beim LAPD.

Am 25. Juni wurde er gebeten, zum Carolwood-Haus zu gehen, um Videos herunterzuladen. Suppal
ging wahrscheinlich gegen 19:30 Uhr am 25. Juni. Detective Martinez war dort. Die Sicher-
heitsleute konnten die Videos nicht abspielen. Suppal's erste Aufgabe war es, die Festplatte
zu finden, also hatte er die Leitungen zur Quelle zu verfolgen. Suppal findet den digitalen
Videorekorder im Keller des Hauses. Sie haben einen Monitor geholt und an den Rekorder an-
geschlossen. Suppal war dort mit Detective Martinez und einem grossen afroamerikanischen
Sicherheitsmann.

Sie haben das Video zu der Zeit zurueckgespult, zu der Murray und MJ nach Hause gekommen
sind.

Gourjian spielt ein 7 Minuten langes Video. Es ist eine Kamera, die zum Tor schaut. Die
Zeit am Video ist 00:45 Uhr nachts. Mehrere Autos kommen um 00:47 Uhr, 00:50 Uhr und
00:58 Uhr an. Ein Auto faehrt gegen 1:06 Uhr weg. Das Video zeigt Sicherheitsleute und
auch Fans.

Gourjian zeigt ein weiteres Video. Dieses ist von einer Kamera draussen beim Keypad. Es
zeigt 3 Autos, die hereinkommen und eine Nahaufnahme vom Gesicht des Fahrers. Es zeigt
auch die Fans, die draussen auf der Strasse warten.

Suppal ging nicht zurueck, um mehr Bildmaterial herunterzuladen. Niemand hat ihn darum
gebeten.

Kein Kreuzverhoer durch Walgren
 
Last edited:
Murray Prozess, Tag 16, 24. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Nachmittags

Detective Dan Myers Aussage

Direktverhoer durch Gourjian

Myers ist seit 1994 Detective beim LAPD. Er wurde am 29. Juni 2009 mit dem Fall betraut. Er
hat Alberto Alvarez am 31. August 2009 befragt. Sie haben Alvarez in einem Buerogebaeude be-
fragt. Michael Amir Williams wurde am selben Tag am selben Ort befragt, aber Myers weiss
nicht, ob Williams und Faheem Muhammad im Gebaeude waren, als er Alvarez befragt hat.

Am 31. August hat Alvarez einige Zeichungen angefertigt. Eine von dem IV-Beutel mit einer
Ampulle, der am IV-Stand hing. Die zweite Zeichung war ein Pulsoximeter, das er an MJ's
Finger gesehen hat. Diese Zeichnungen und die Befragung wurden 4 Tage nach der Pressemit-
teilung des Leichenbeschauers, die Propofol als Todesursache identifizierte, gemacht. Am
25. Juni hat Alvarez nicht erwaehnt, dass er Medikamente oder den IV-Beutel mit der Ampulle
weggeraeumt hatte.

Gourjian zeigt noch eine Zeichnung - einen IV-Beutel - Myers sagt, die hat er noch nie vor-
her gesehen.

Kein Kreuzverhoer



Detective Orlando Martinez Aussage

Direktverhoer durch Gourjian


Martinez ist seit 10 1/2 Jahren Detective beim LAPD. Er ging am 25. Juni gegen 15:30 Uhr ins
UCLA. Im UCLA sprachen sie (Martinez und Smith) mit verschiedenen Leuten. Martinez war
waehrend der Haelfte von Alvarez' Befragung am 25. Juni anwesend. Alvarez hat nicht er-
waehnt, Ampullen eingesammelt zu haben oder eine Ampulle in einem IV-Beutel gesehen zu
haben. Martinez ging gegen 19:30 Uhr zum Carolwood-Haus, er hat Alberto Alvarez dort nicht
gesehen. Er hat Faheem Muhammad gesehen. Alex Supall, ein Ueberwachungsspezialist fuer das
LAPD war im Carolwood-Haus, um das Bildmaterial der Ueberwachungskameras abzurufen. Martinez
traff die Entscheidung, das Bildmaterial von MJ's und Murray's Ankunft herunterzuladen.

Martinez war nicht bei der Befragung von Alberto Alvarez am 31. August 2009 dabei, aber hat
Alvarez im September getroffen, um seine Fingerabdruecke zu nehmen. Im April 2011 hat Walgren
Martinez angerufen und ihn gebeten, bestimmte Beweisstuecke in sein Buero zu bringen. Walgren
sagte ihm auch, dass Alberto Alvarez da sein wuerde. Alvarez hatte beim Polizeigebaeude ge-
parkt und ist mit Martinez zu Walgren's Buero gegangen. Martinez hat eine Schachtel mit Be-
weissstuecken gebracht, aber zeigte Alvarez nur den IV-Beutel mit Kochsalzloesung, die
Propofol-Ampulle und das Pulsoximeter.

Gourjiann zeigt Zeichnungen, die Alberto Alvarez im August 2009 gemacht hat und den IV-
Beutel mit Kochsalzloesung, den er im April 2011 gezeichnet hat und sagt, die Zeichnungen
sind signifikant verschieden.

Kreuzverhoer durch Walgren

Walgren erwaehnt, dass Alvarez ueber die Ampulle im IV-Beutel und das Pulsoximeter im
Jaenner ausgesagt hat (Anm. bei der Voruntersuchung). Walgren bitte Martinez, die Zeichnung
des Beutels mit Kochsalzloesung vom April 2011 zu erklaeren. Martinez sagt, als er Alvarez
den Beutel gezeigt hat, sagte Alvarez, es gab eine zusaetzliche Kammer. Martinez bat ihn,
das zu zeichnen, um es besser erklaeren zu koennen.

Nochmaliges Direktverhoer durch Gourjian

Gourjian sagt, in der Voruntersuchung hat Alvarez nicht ausgesagt, dass die Propofol-
Ampulle die war, die er gesehen hat. Walgren erhebt Einspruch und sagt, dass Alvarez die
Beweisstuecke nicht gesehen hatte.

Gourjian sagt, Alvarez haette im August 2009 die zusaetzliche Kammer nicht erwaehnt.
Martinez sagt, er hat sie erwaehnt, nachdem er den IV-Beutel im April 2011 gesehen hat.

Martinez erwaehnt nochmals, dass Alvarez im April 2011 3 Stuecke gezeigt wurden, der IV-
Beutel, die Propofol-Ampulle und das Pulsoximeter.


Dr. Allan Metzger Aussage

Direktverhoer durch Chernoff

Metzger hat MJ vor 15 - 20 Jahren kennengelernt. Metzger's Beziehung mit MJ hat professionell
angefangen und spaeter wurden sie auch Freunde. Metzger war MJ's Haupt-Arzt, wenn er in LA
war und er hat ihn wegen diverser Dinge behandelt. Metzger sagt, MJ sah auch andere Spezia-
listen.

Metzger hat eine 5-seitige Krankengeschichte mitgebracht. Metzger hat MJ in seiner Ordi-
nation am 23. Juni 2003 gesehen. Michael hat ihn am 12. Juni 2008 angerufen. Bei diesem Anruf
erwaehnte MJ Schlafprobleme und Hautprobleme. Metzger hat ihm Tylenol PM zum Schlafen gege-
ben und hat ueber MJ's generelle Gesundheit und Rueckenschmerzen gesprochen. Metzger hat
MJ gesagt, wenn er nach LA kommt, soll er zu ihm und Klein kommen. Metzger sagt, er hat
regelmaessig mit Grace ueber die Kinder gesprochen.

Metzger hat MJ im April 2009 zu Hause besucht. Metzger glaubt, das war an einem Wochen-
ende am fruehen Nachmittag. An diesem Tag waren MJ, die Kinder und Sicherheitleute im Haus.
Grace war nicht im Haus. Als sie mit der Unterhaltung begonnen haben, waren die Kinder im
Zimmer, aber spaeter gingen sie hinaus. Metzger und MJ haben sich privat unterhalten. Metzger
sagt, der gesamte Besuch dauerte 1 Stunde und 30 Minuten und dass er etwa 20 bis 30 Minuten
privat mit MJ gesprochen hat. Sie haben ueber medizinische Probleme gesprochen und den
Stress, unter dem MJ wegen der Proben und der folgenden Tour stand. MJ hat nicht erwaehnt,
dass er bei anderen Aerzten in Behandlung ist.

MJ war bei klarem Verstand. Er war aufgeregt und hat ueber kreative Dinge gesprochen.
Metzger sagt, er hat beides gezeigt, Aufregung und Angst. Seine Angst war, dass er keinen
guten Job machen koennte mit den 50 Shows. MJ dachte, er war in der Lage, die Aufgabe zu
erledigen, aber er hatte Angst davor, (nicht) gesund zu bleiben. Sie sprachen ueber Er-
naehrung, MJ hatte Koeche fuer gesunde Ernaehrung, und Fluessigkeitszufuhr. MJ ging es gut
in Bezug auf sein chronisches Rueckenproblem. Metzger sagt, MJ stand auch wegen seiner
schweren Schlafstoerungen unter Stress.

Metzger sagt, Schlaf war ein Problem fuer MJ in den letzten 15 - 20 Jahren, besonders waeh-
rend Tourneen. Metzger sagt, er ist mit MJ auf Tourneen gereist.

Am 18. April 2009 hat MJ nach "Saft" gefragt, intravenoese Medikation, weil MJ nicht glaubte,
orale Medikation wuerde helfen. Metzger sagt, MJ hat keine Medikamente mit dem Namen ge-
nannt.

Metzger sagt, aus seiner Erfahrung wusste er, dass vorhergehende orale Medikation nicht
funktioniert hat. Metzger hatte Xanax (Xanor) und Tylenol PM bereits versucht. Im April
2011 gab er MJ Klonopin und Trazodon, aber die sollten nicht zusammen benuetzt werden. Er
bat MJ, ihn anzurufen und ihm zu sagen, welches funktioniert. Metzger hat nach diesem Tag
nicht mehr mit MJ gesprochen.

Chernoff fragt, wer Randy Rosen ist. Metzger sagt, er arbeitet mit ihm bei zusammen bei
Schmerz-Management-Problemen. Chernoff fragt, was fuer Schmerzen MJ hatte. Metzger ant-
wortet, chronische Rueckenschmerzen durch Ueberarbeitung und durch einige Verletzungen.
Metzger sagt, er weiss nicht, in welchem Fachgebiet Rosen arbeitet und die Frage nach
der Art von Medikamenten, die Rosen in seiner Klinik gibt, wird beeinsprucht und dem wird
stattgegeben.

Metzger sagt, er hat auch angenommen, MJ wuerde bei Klein wegen seinem Vitiligo und einiger
kleiner Eingriffe in Behandlung sein. MJ hat Metzger gegenueber erwaehnt, dass er einen
Arzt fuer London braucht. Metzger sagt, MJ war wegen Fluessigkeitszufuhr besorgt, wegen
Schlafproblemen und Verletzungen und wollte einen Arzt bei sich haben.

Kreuzverhoer durch Walgren

Walgren fragt nach Infusions-Behandlung. Metzger sagt, er hat MJ gesagt, das waere gefaehr-
lich und es sollte nicht ausserhalb eines Spitals gemacht werden.

Walgren fragt, ob irgendeine Geldmenge Metzger dazu gebracht haette, MJ IV-Medikation zu
geben. Metzger sagt "nein".

Nochmaliges Direktverhoer durch Chernoff


Chernoff fragt, ob Metzger MJ gesagt hat, dass Schlaf-Medikation durch Infusion gefaehrlich
ist. Metzger sagt, er hat MJ gesagt, alles ueber Infusion ist gefaehrlich. Metzger ist nicht
sicher, ob MJ ihn nach einem Narkosemittel gefragt hat, MJ sagte "Schlaf-Medikation".


Cherilyn Lee Aussage

Direktverhoer durch Chernoff


Lee ist Krankenschwesterpraktikerin, die sich auf ganzheitliche Ernaehrung spezialisiert.
Als Krankenschwesterpraktikerin hat sie das in den letzten 15 bis 20 Jahren immer wieder
gemacht und hat mit Athleten und Entertainern gearbeitet.

Als Krankenschwesterpraktikerin kann sie Medikamente verschreiben, aber sie zieht es vor,
das nicht zu tun. Sie sagt, sie mag nicht, was Medikamente mit Menschen tun, sie zieht
natuerliche Behandlung vor.

Im Jaenner 2009 hat sie einen Anruf von Faheem Muhammad erhalten, der der Sohn einer
Freundin ist. Faheem sagte ihr, MJ's Kinder haetten eine Verkuehlung und MJ wollte, dass
sie kommt und sich die Kinder ansieht. Als sie das tat, hat Michael mit ihr gesprochen
und sie gefragt, was sie macht. MJ sagte ihr, er fuehlte sich ein bisschen muede. Lee sagte
ihm, dass sie einen Bluttest fuer ihn machen kann und versuchen kann, ihm mit Ernaehrung zu
helfen.

Lee kam am naechsten Tag und hat eine koerperliche Untersuchung an MJ vorgenommen. Sie hat
ihm Blut fuer Labortests abgenommen und fragte ihn Dinge, um festzustellen, was seine
Muedigkeit verursachte. MJ hat an dem Tag keine Schlafstoerungen erwaehnt. Er sagte nur, er
hatte Probleme mit dem Einschlafen. Lee sagt, MJ hat "Red Bull" (ein Energie-Getraenk) ge-
trunken und sie dachte, "Red Bull" koennte die Ursache sein. Sie erklaerte MJ das mit
"Red Bull" und MJ sagte: "Was immer Du mir sagst, was ich tun soll, ich werde damit auf-
hoeren."

Chernoff fragt, ob MJ muede gewirkt hat. Lee sagt "nein". Lee sagt auch, MJ sagte ihr, er
dachte, er koennte anaemisch sein. Insgesamt dachte Lee, MJ war eine gesunde und liebevolle
Person. Lee gab ihm Smoothies mit hohem Naehrwert, Vitamin B12-Spritzen, "Myers' Cocktail"
und Vitamin C als Infusion. Lee sagt, sie hat eine Blutuntersuchung gemacht, bevor sie MJ
die Infusion gab, und diese Untersuchung war normal.

Lee geht ueber die Daten, an denen sie MJ gesehen hat und was sie ihm gegeben hat. Sie
sah MJ, nachdem er von London zurueckgekommen war und er sagte ihr, er war muede. Ende
Maerz fragte er sie, ob sie mit ihm nach London kommen wuerde.

Am 12. April, Ostersonntag, hat Lee MJ besucht. MJ hat ihr gesagt, er haette ein Schlaf-
problem und nichts, was sie ihm gab, haette geholfen. Lee hat angeboten, eine Schlafstudie
bei ihm zu Hause zu machen und MJ sagte, er haette dafuer keine Zeit. MJ wollte, dass sie
sieht, dass er nicht schlafen kann und bat sie, fuer eine Nacht zu bleiben und ihm beim
Schlafen zuzuschauen. Lee stimmte zu. MJ bekam einen "Sleepy Tea" (ein Kraeutertee), bekam
Myers' Cocktail und Vitamin C per Infusion. Der Katheder war an seiner Hand, weil MJ sehr
kleine Venen hatte. Michael hat auch gescherzt, dass er schnoerkelige Venen hat. Ausser,
dass sie klein waren, gab es kein Problem mit seinen Venen. Lee hat beobachtet, dass er
5 Stunden geschlafen hat. MJ ist gegen 3 Uhr morgens aufgewacht.
 
Last edited:
Post #38 is finally updated.
(Murray Prozess, Day 10, 11. Oktober 2011 Nachmittags; Fortsetzung von Dr. Rogers Aussage)
 
Murray Prozess, Tag 17, 25. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Morgens

Cherilyn Lee Aussage - Fortsetzung


jackson_trial.jpg


Direktverhoer durch Chernoff

Lee hat am vorigen Abend ihre Aufzeichnungen durchgesehen. Lee sagt, sie fuehlt sich nicht
gut. Richter Pastor pausiert, damit sie sich ausruhen kann.

Lee hat einen PhD in Ernaehrung und sie ist eine zertifizierte Ernaehrungsberaterin und
glaubt an ganzheitliche Medizin.

Chernoff geht ueber ihre Aufzeichnungen. Am 12. April wollte Michael Produkte fuer Schlaf,
aber er hat ihr nicht gesagt, was er will. Am 19. April ging sie morgens in MJ's Haus, um
einen Smoothie zuzubereiten, und sie gab MJ Vitamin B12. MJ sagte, er haette Probleme mit
dem Schlafen und bat sie, ihm beim Schlafen zuzuschauen. Er sagte Lee, er sein Schlaf- Muster
waeren 2 - 3 Stunden Schlaf. MJ hat auch nach Diprivan (Propofol) gefragt, Lee wusste nicht,
was das ist. MJ sagte ihr, es ist das einzige Medikament, mit dem er sofort einschlaeft. Lee
sagt, sie weiss nicht, ob MJ in der Vergangenheit Propofol bekommen hat, er schien damit ver-
traut zu sein. Lee spricht mit MJ ueber natuerliche Wege zu schlafen und ueber Schlafhygiene.

Bevor sie an dem Abend zurueck ging, hat Lee Diprivan nachgeschlagen und eine Arzt angerufen.
Der Arzt sagte ihr, was Diprivan ist und dass es nie zu Hause verwendet wird. Lee sagte das
MJ. MJ sagt, Aerzte haetten ihm gesagt, es ist sicher, und er dachte, er waere sicher, wenn
jemand bei ihm zu Hause waere, um ihn zu beobachten. Lee geht in ihr Buero und holt ihr PDR
(Buch mit Beipackzetteln) und zeigt ihm die Nebenwirkungen. MJ sagte ihr, er haette Diprivan
fuer Operationen bekommen und er waere damit leicht eingeschlafen. MJ sagte, er muesse fuer
seine Arbeit ausgeruht sein.

Lee sieht in ihren Aufzeichnungen nach und korrigiert sich - MJ hat laut ihren Aufzeichnungen
tatsaechlich 3 Stunden geschlafen (nicht 5). Als MJ am 19. April nach nur 3 Stunden Schlaf
aufgewacht ist, war er darueber nicht gluecklich. Er sagte, das einzige, das ihm helfen
wuerde zu schlafen, waere Diprivan und er bat Lee, jemanden zu finden, der es ihm geben
wuerde.

Lee hat MJ danach nicht mehr gesehen.

Am 21. Juni bekam sie einen Anruf von Faheem Muhammad. Er rief an, um ihr zu sagen, dass MJ
sie sehen wollte. Lee hoerte MJ im Hintergrund, er sagte: "Sag ihr was mit mir los ist, eine
Haelfte meines Koerpers ist heiss, die andere kalt". Lee sagte zu Faheem, jemand muesse MJ
ins Spital bringen. Lee war in Florida, als sie den Anruf bekam.

Lee erwaehnt diesen Anruf gegenueber der Polizei und sagt, es koennte ein Problem mit dem
zentralen Nervensystem sein. Lee sagt, das war eines der Symptome von Propofol, die sie
gegenueber MJ erwaehnt hatte. Lee sagte, als sie im Juli 2009 mit der Polizei sprach, wusste
sie nicht, welche Medikamente MJ nahm.

Kreuzverhoer durch Walgren


Walgren geht ueber die medizinischen Aufzeichnungen von Lee. Sie hat detailierte Berichte
gefuehrt.

Am 29. Jaenner hat sie die Kinder wegen Verkuehlungen gesehen.

Am 1. Februar kam sie wieder, um Ernaehrungs-Ergaenzung zu geben. Sie hat eine medizinische
Kontrolle gemacht. MJ sagte, er haette Vitiligo und Lupus. Lee sagt, die Red Bull-Dosen
waeren offensichtlich gewesen. MJ ging mit Licht schlafen, mit Musik und Filmen. MJ sagte,
wenn er performed, wuerde er viel schwitzen und Leute muessten den Boden aufwischen. Walgren
zeigt den Teil ihrer Aufzeichnungen, in dem sie die Vitalwerte erfasst hatte. MJ wollte
ein Ernaehrungsprogramm starten, also hatte sie geplant, eine Blutuntersuchungen zu machen.
Sie hat ihm Blut abgenommen und er hatte kleine Venen. Sie sagte ihm, er solle aufhoeren,
Red Bull zu trinken.

Sie sieht MJ am 2. und am 3 Februar. Sie hat weiterhin Notizen ueber den Fortschritt gemacht,
ihre Eindruecke, ihre Empfehlungen und seine Beschwerden, wenn es welche gab.

Am 16. Februar hat sie sich MJ's Vitalwerte angeschaut und die Laborergebnisse mit ihm be-
sprochen. Der Plan war, dass MJ aufhoeren musste, Red Bull zu trinken. Sie nahm nochmals
Blut ab, um die Effekte ihrer Behandlung zu sehen. Lee sagt, MJ's Zustand hatte sich stark
verbessert und seine Ergebnisse waren normal.

Am 9. Maerz ging Lee mit MJ ueber die Laborergebnisse und hat weiterhin all ihre Befunde
dokumentiert, ihr Eindruecke, Empfehlungen und Beschwerden.

Am 13. Maerz hat sie wieder ihre Befunde dokumentiert.

Am 16. Maerz hatte MJ keine Beschwerden und fuehlte sich gut. Der Plan war, mit Vitaminen
fortzufahren, Myers' Cocktail und Ernaehrungsergaenzung.

Am 20., 24., 26. und 31. Maerz sieht sie MJ und dokumentiert alles.

Am 12. April war MJ's Haupt-Beschwerde, dass er Produkte zum Schlafen braucht und dass er
gewillt war, natuerliche Produkte zu versuchen.

Am 19. April ist MJ's Energie gut, aber er ist unfaehig, zu schlafen und die natuerlichen
Produkte helfen ihm nicht mit dem Schlafen.

Am Morgen des 19. April bat MJ Lee, ihn beim Schlafen zu beobachten. MJ sagte, er braucht
etwas, das ihn "umwerfen" wuerde. MJ fragte nach Diprivan. Lee hatte noch nie davon gehoert.
Sie hat danach gesucht und eine Anruf gemacht und fand heraus, dass es im Spital fuer
Operationen benuetzt wird. Lee sagte MJ, dass es nicht sicher ist, es zu Hause zu verwenden.
MJ versicherte ihr, es waere sicher und er brauchte nur einen Arzt, der ihn beobachtet
waehrend er schlaeft. Lee hat nochmals ihr PDR aus ihren Buero mitgebracht, zeigte es MJ
und erklaerte die Nebenwirkungen. PDR zeigt etliche Nebenwirkungen. Einige davon sind
Schwindel, Unruhe, Schuettelfrost, Zittern und Erinnerungsverlust.

Lee fragte MJ: "Was, wenn Du Deine Zeilen (Anm. Liedtexte) vergisst?" - MJ sagte: "Ich
wuerde niemals meine Zeilen vergessen." MJ sagte ihr, Aerzte haetten gesagt, es waere sicher.
Lee fragte: "Ich verstehe, dass Du gut schlafen willst. Du willst 'umgeworfen' werden, aber
was ist, wenn Du nicht mehr aufwachst?" MJ sagte: "Ich werde okay sein, ich brauche nur
jemanden, der mich mit Monitoren ueberwacht, waehrend ich schlafe."

Lee wird emotional und beginnt zu weinen.

Am Abend des 19. April schlief MJ gegen 12:15 Uhr nachts ein und wachte gegen 3:15 Uhr
nachts auf. Er sagte, er brauche eine Diprivan-Infusion. Lee sagte, das waere gefaehrlich
und MJ wiederholte, er waere okay, wenn ein Arzt ihn ueberwachen wuerde. Lee sagt, sie
war nicht bereit, MJ eine Propofol-Infusion zu geben. Sie sagt, das wird nicht zu Hause
verwendet und sie kein Schlafmittel.

Sie hat MJ nie wieder gesehen.

Im Juli 2009 wurde sie von der Polizei befragt. Sie sagte, sie haette MJ gesagt, "niemand,
der Dich wichtig nimmt oder dem Dein bestes Interesse am Herzen liegt, wuerde Dir das geben".

Nochmaliges Direktverhoer durch Chernoff

Chernoff fragt, ob sie Medien Interviews gegeben hat, bevor sie mit der Polizei sprach. Sie
sagt "ja". Lee erklaert, dass einer ihrer Patienten eine PR-Person ist und der Patient hat
die Interviews arrangiert.

Chernoff fragt nach dem Anruf am 21. Juni. Sie erinnert sich nicht, wann sie den Anruf er-
halten hat. Sie war selbst im Spital.


Amir Dan Rubin Aussage

Direktverhoer durch Chernof
f

Am 25. Juni war er der leitende Betriebsmanager im UCLA-Spital. Rubin beginnt damit, den
Grundriss des Spitals zu beschreiben. Am 25. Juni hat er einen Anruf bekommen, in dem ihm
gesagt wurde, es waere eine "Person oeffentlichen Interesses" im Spital und er wusste an-
fangs nicht, dass es MJ war.

Rubin war ausserhalb des Raumes in der Notaufnahme und versuchte, den Bereich fuer Privat-
sphaere und Sicherheit abzusichern. Rubin hat 3 Konferenzraeume organisiert: einen fuer die
Familie, einen fuer die Polizei und einen fuer andere Leute. Der 3. Konferenzraum wurde fuer
ein Meeting zu einer Pressemitteilung genutzt. Da waren Leute von AEG und vom UCLA. Jermaine
Jackson war auch in dem Raum. Rubin kam und ging in dem Raum. Rubin hat Murray in dem
Konferenzraum gesehen, der die Pressemitteilung gelesen hat und kommentierte, dass die
Todesursache nicht bekannt ist. Murray sah gequaelt aus. Die Pressekonferenz wurde im
Auditorium im Keller von Jermaine Jackson gegeben.

Kreuzverhoer durch Walgren

Walgren erwaehnt, dass Katherine Jackson ueber MJ's Tod von Dr. Richelle Cooper informiert
wurde. Rubin sagte der Polizei, den "Schmerz einer Mutter, die ihr Kind verloren hat war
aus persoenlicher Sichtweise nicht angenehm zu hoeren".


Randy Phillips Aussage

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Direktverhoer durch Chernoff

Phillips ist der Praesident und Geschaeftsfuehrer von AEG Live. Bevor er fuer AEG gearbeitet
hat, hat er eine Plattenfirma geleitet. Phillips ist seit 30 Jahren in Entertainmentge-
schaeft. Er erklaert, was AEG und AEG Live machen, die Veranstaltungsorte, die sie fuehren,
etc.

Phillips hat MJ zum ersten Mal Mitte der 1990er Jahre getroffen. Phillips hat den LA Gear-
Sponsordeal zu John Branca und MJ gebracht.

Das naechste Mal traf er MJ im Jahr 2007. Zu der Zeit war er Geschaeftsfuehrer fuer AEG und
Peter Lopez, MJ's Anwalt, hatte AEG wegen einer Tournee kontaktiert. Ein Treffen in Las
Vegas mit MJ, Lopez und MJ's Manager wurde arrangiert.

Mittagspause
 
Murray Prozess, Tag 17, 25. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Nachmittags

Randy Phillips Aussage - Fortsetzung

Direktverhoer durch Chernoff - Fortsetzung


AEG wurde von Peter Lopez kontaktiert, und zwar deshalb, weil MJ 2007 potentiell auf die
Buehne zurueckkehren wollte. Phillips sagt, das waere eine monumentale Leistung fuer AEG,
weil MJ der groesste Star war.

Das Treffen fand in Las Vegas statt, mit Lopez, einem anderen Anwalt mit dem Namen Cross,
Raymone Bain und ihrem Assistenten. Das Treffen hat 90 Minuten gedauert. Zu der Zeit war
MJ nicht bereit, auf die Buehne zurueckzukehren, also hat Phillips das nicht weiter ver-
folgt.

Im August 2008 wurde AEG von Tom Barrack von Colony Capital kontaktiert, der die Anleihe
auf Neverland gekauft hatte. Sie trafen sich und sprachen ueber Konzerte. Phillips traf
sich in derselben Woche mit Tohme. Tohme sagte, MJ wollte seine Karriere neu starten,
zuerst Live-Shows machen und dann neue Musik herausbringen.

Phillips traf sich im September 2008 mit MJ. Der Plan war, Residenz-Shows im O2 zu machen.
Phillips sagt, nur besondere Kuenstler koennen das machen und es ist als wuerde man den
Berg zu Mohammed bringen. MJ schien motiviert und empfaenglich fuer diese Idee. Phillips
hatte weitere Meetings mit MJ, um ueber kreative Dinge zu sprechen.

Phillips traf sich mit MJ an Halloween (31. Oktober). MJ erwaehnt gegenueber Phillips,
wie er seine Karriere neu starten will und dass er wie ein Vagabund lebt. Das Meeting
war emotional und beide, Phillips und MJ, weinten.

Der Vertrag von AEG war ueber 31 Shows. MJ brachte diese Zahl auf, weil er 10 Shows mehr
machen wollte als Prince. Der Vertrag wurde in MJ's Haus im Jaenner 2009 unterzeichnet.

Chernoff versucht, viele Fragen ueber den Vertrag zu stellen, aber diese werden beein-
sprucht und dem wird stattgegeben. Der Richter erlaubt diese Richtung der Fragen nicht.

Die Pressekonferenz war im Maerz und AEG hat anfangs 10 Shows beworben. Chernoff versucht
zu fragen, ob MJ zu spaet zu der Pressekonferen kam, etc., aber der Richter erlaubt diese
Fragen nicht.

Nach der Ankuendigung machten sie einen Vorverkauf und die Nachfrage war unglaublich.
Gongaware sagte Phillips, er solle MJ fragen, ob er mehr Shows machen wuerde. Phillips
sprach mit Thome und bekam nach 20 Minuten einen Anruf von MJ. MJ sagte, er wuerde maximal
50 Shows machen und er hatte 2 Bedingungen. Er wollte ein Haus ausserhalb Londons mit
6,5 Hektar ("16 acres"), idyllisch fuer seine Kinder, und er wollte, dass das Guiness-Buch
der Weltrekorde bei den 50 Shows anwesend ist.

Im Maerz sagte MJ, er wolle Ortega als Regisseur fuer die Konzerte. Ortega wurde ange-
heuert und dann wurden Auditions gemacht und zusaetzliches Personal wurde im April ange-
heuert. Die Proben begannen im Mai.

MJ hat im Mai ueber einen persoenlichen Arzt gesprochen. Phillips war nicht da und hoerte
das von Dileo, Gongaware und Whooley. Sie fragten, ob Phillips es MJ ausreden koennte,
seinen eigenen Arzt zu engagieren. Phillips sagte MJ, es waere teuer, einen US-Arzt nach
London zu bringen und fragte, ob MJ einen Arzt aus London engagieren wuerde. MJ blieb stand-
hat und sagte, er will seinen eigenen Arzt. Gongaware hat mit Murray verhandelt.

Es gab in der ersten Juni-Woche ein Treffen. Dileo war darueber besorgt, dass MJ nicht
genug ass. Murray sagte, er wird sicherstellen, dass MJ ordentlich isst und er wird MJ
Protein-Getraenke als Ernaehrungsergaenzung geben. Murray sagte ihnen, dass MJ's Gesundheit
gut war. Phillips sagt, es ist offensichtlich fuer ihn, dass MJ Murray vertraute, und sie
hatten eine enge Beziehung. Das war das erste Mal, dass Phillips Murray getroffen hat.

In der zweiten Juni-Woche liess Ortega Bedenken aufkommen. Ortega hatte den Eindruck, dass
MJ nicht so involviert war, wie er es sein wollte. Die Hauptsorge war MJ's Fokus und die
Teilnahme an den Proben.

Phillips sagt, er war nicht sicher, was Ortega mit "harter Liebe" ("tough love") meinte und
damit, den Stecker zu ziehen. Phillips sagt, niemand hat darueber nachgedacht, den Stecker
zu ziehen und es gab keine Sorge, dass die Shows abgesagt wuerden, sie waeren verschoben
worden. Nach Ortega's Email hat Dileo angerufen und Phillips gebeten, ein Treffen zu
arrangieren.

Waehrend einer Unterhaltung erwaehnte Phillips gegenueber Murray, dass MJ auch zu Klein geht.
Phillips erwaehnte das, weil MJ bei einem Produktions-Meeting nicht so konzentriert war
wie er es gewoehnlich war (Phillips sagt, MJ war gewoehnlich fokusiert wie ein Laser).
Phillips fragte Michael Amir Williams, ob MJ okay war und Williams haette ihm gesagt, er kaeme
grade von Klein.

Meeting am 20. Juni. MJ, Murray, Phillips und Ortega waren anwesend. Ortega begann damit,
zu sagen, dass MJ sich konzentrieren und mehr Verbindlichkeit zeigen muesse. MJ erzaehlte
Ortega, dass er bereit war und sagte "Du baust das Haus und ich setze die Tuer ein und male
es aus".

Phillips ging am 23. und 24. Juni zu den Proben.

Am 25. Juni bekam Phillips einen Anruf von Dileo gegen 10:30 Uhr - 11 Uhr vormittags. Dileo
sagte ihm, MJ haette Probleme zu atmen und sagte ihm, er solle zum Carolwood-Haus kommen.
Phillips brauchte ca. 15 Minuten zum Carolwood-Haus. Als er ankam, verliessen Sanitaeter
gerade das Haus, also folgte Phillips ihnen zum Spital. Dileo kam auch ins Spital. Phillips
hat Murray im Spital gesehen. Murray war in schwerer Bestuerzung und Phillips kann sich
nicht erinnern, was Murray gesagt hat.

Nachmittagspause
 
Murray Prozess, Tag 17, 25. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Randy Phillips Aussage - Fortsetzung

Kreuzverhoer durch Walgren


Phillips sagt, er erfuhr im Mai 2009, dass MJ einen persoenlichen Arzt hatte. Phillips sagt,
er hatte kein Wissen darueber, was fuer eine Behandlung Murray bei MJ machte.

Phillips sagt, es kam nie an den Punkt, dass sie in Erwaegung gezogen haetten, den Stecker
fuer die This Is It-Konzerte zu ziehen.

Phillips sagt, er hat bei dem Meeting in der ersten Juni-Woche erwaehnt, dass Michael auch
bei Klein in Behandlung war. Phillips sagt, Murray hat es entweder gewusst oder sagte, er
wuerde dem nachgehen.

Phillips wird nochmals zu den TII-Konzerten befragt. Phillips sagt, MJ war motiviert und er
war ein Genie. Phillips sagt nochmals, wie die Konzerte auf 50 erhoeht wurden. Aufgrund der
Nachfrage beim Vorverkauf bat Gongaware ihn, mit MJ zu sprechen. Phillips rief Tohme an und
MJ hat ihn innerhalb von 20 Minuten zurueckgerufen. MJ sagte, er wuerde 50 Shows machen, aber
wollte, dass das Guinness Buch der Weltrekorde es dokumentieren wuerde und er wollte ein An-
wesen fuer seine Kinder. Phillips sagt, dass MJ ein phaenomenaler Vater war.

Walgren geht ueber die Meetings. Im Meeting in der ersten Juni-Woche ging es darum, dass MJ
nicht genug isst und Murray sagte, er wuerde sich darum kuemmern. MJ hatte grosses Vertrauen
in Murray. Beim Treffen am 19. Juni ging es um verpasste Proben. Murray war sehr beruhigend
und hat Ortega gesagt, er solle sich um die Shows kuemmern und er, Murray, waere der Arzt
und er wuerde sich um MJ's Gesundheit kuemmern.

Nachdem ihm gesagt wird, wann die Sanitaeter das Haus verlassen haben, sagt Phillips, er
koennte sich irren, was den Zeitpunkt angeht, zu dem er den Anruf ueber MJ am 25. Juni be-
kommen hat.

Phillips sagt, er war am 23. und 24. Juni bei den Proben. Das letzte Mal, das er MJ gesehen
hat war am 24. Juni. Phillips sagt, er hatte Gaensehaut waehrend er MJ zugeschaut hat. MJ
ging mit Phillips zu seinen Auto. "Er hat mir die Haende auf die Schultern gelegt, als wir
hinausgingen und er sagte zu mir - 'Du hast mich so weit gebracht, ich bin jetzt bereit. Ich
kann es von hier uebernehmen.' Und das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe", sagt
Phillips.

Nochmalige Direktverhoer durch Chernoff

Phillips sagt, er hatte nie das Gefuehl, dass MJ nicht in der Lage war, die Shows zu machen.
Phillips sagt, der Grund dafuer, dass die ersten Shows verschoben worden sind, hatte nichts
mit MJ's Gesundheit zu tun. Phillips sagt, waehrend der Meetings wurden sie immer von Murray
beruhigt.

Chernoff spricht ueber Absage der Shows. Phillips sagt, AEG hatte eine vertragliche Ver-
pflichtung MJ gegenueber und sie (MJ und AEG) haetten gemeinsam zustimmen muessen, die Tour
abzusagen. Chernoff fragt, ob MJ vertraglich fuer die Produktionskosten verantwortlich war,
Phillips sagt "ja". Chernoff versucht, weiter nach dem Vertrag zu fragen, wie z. B. Ver-
sicherung, aber das wird beeinsprucht und dem wird stattgegeben.

Chernoff fragt, was Ortega mit "harter Liebe" gemeint hat und damit, den Stecker zu ziehen.
Phillips sagt, das weiss er nicht und er ist nicht in Kenny's Kopf.

Chernoff fragt, warum er Klein gegenueber Murray erwaehnt hat. Phillips sagt, bei einem
Meeting war MJ konzentrationsschwach und als er Michael Amir Williams fragte, ob MJ okay ist,
sagte Williams, er kaeme gerade von Klein. Ein anderes Mal wurde erwaehnt, dass MJ nicht zu
einem Meeting kommen konnte, weil er bei Klein gewesen war.


Michael Hansen Aussage

Direktverhoer durch Flanagan


Hansen arbeitet fuer Pacific Toxicology. Sie haben Proben von der Gerichtsmedizin bekommen
und haben Tests fuer das totale Lorazepam (dem Medikament und dem Metaboliten) fuer die
Verteidigung gemacht.

Flanagan versucht, Dinge zu fragen, aber die koennen von Hansen nicht beantwortet werden,
weil sie ueber sein Fachgebiet hinaus gehen. Es gibt viele Einsprueche. Flanagan hat keine
weiteren Fragen.

Kreuzverhoer durch Walgren

Walgren fragt, wie lange Hansen Flanagan schon kennt. Hansen sagt, seit 2009 und seine Firma
hat seit Jahrzehnten fuer Flanagan's Firma gearbeitet.

Walgren fragt nach dem Test vom Mageninhalt. Sie suchten nach dem totalen Lorazepam (dem Medi-
kament und dem Metaboliten), weil das ihre Standard-Vorgehensweise ist. Sie haben 634 ng/ml
gefunden. In ihrer Analyse haben sie nicht zwischen dem Medikament und dem Metaboliten
unterschieden. Es wurde spaeter an ein anderes Labor in Pennsylvania geschickt, um das freie
Lorazepam festzustellen. Das Ergebnis war 84 ng/ml. Es entspricht 0,006 mg, was 1/333 einer
Tablette gleichkommt.

Walgren fragt, ob Dr. Shafer das Labor kontaktiert und nach deren Methode fuer den Medi-
kamenten-Test gefragt hat. Sie haben nicht geantwortet und Flanagan davon in Kenntnis ge-
setzt. DA Brazil hat das Labor angerufen, um die Vorgehensweise zu erfahren, und sie sagte,
wenn sie nicht antworten, muesste sie das Gericht involvieren. Erst danach stellten sie ihre
Vorgehensweise der Anklage zur Verfuegung.

Walgren sagt, sie haben eine korrigierte Version der Toxikologie-Ergebnisse erhalten und die
Kopie fuer die Verteidigung war nicht korrigiert. Walgren fragt Hansen, warum, aber Hansen
kennt den Grund nicht.

Nochmaliges Direktverhoer durch Flanagan


Flanagan sagt, die Menge, die die Gerichtsmedizin gefunden hat, war 0,008 mg, aber ihr Labor
hat 0,006 mg gefunden, Flanagan fragt nach dem Grund dafuer. Hansen sagt, es koennte am Zeit-
punkt des Tests liegen und am Abbau oder es koennte an der verwendeten Methode liegen.
 
Murray Prozess, Tag 18, 26. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Gerry Causey Aussage

Direktverhoer durch Chernoff


1026-mj-trial.jpg


Causey hat Murray vor 11 Jahren in Las Vegas kennengelernt, als er einen Herzinfarkt hatte.
Er war 57 Jahre alt und hatte hohen Blutdruck, aber er hat nicht erwartet, einen Herzinfarkt
zu bekommen. Murray hat ein paar Minuten mit ihm ueber den Eingriff gesprochen, stellte sicher,
dass er alles verstand und liess ihn Papiere unterschreiben. Er wollte fuer den Eingriff
nicht sediert werden.

Causey sagt, dass er einen Stent bekommen hat und dass er Murray weiterhin fuer Kontrollen
nach dem Eingriff gesehen hat, und sie wurden Freunde. Causey sagt, Murray erklaert alles
in einfachen Worten und beeilt sich nicht mit den Patienten. Einmal war Causey 4 1/2 Stunden
in Murray's Ordination.

Causey sagt, Murray ist nicht geldgierig, weil er ihm seinen Selbstbehalt nicht verrechnet
hat. Murray sagte ihm, er wuerde wieder zurueck kommen (Anm. nach seiner Arbeit mit Michael)
und gab Causey seine Telefonnummer.

Kreuzverhoer durch Walgren

Causey hat 2 Medien-Interviews ueber Murray gegeben.

Murray hat ihn etwa im April darueber informiert, dass er seine Ordination verlaesst.

Auf Walgren's Nachfrage sagt Causey, er wurde wegen einer Herzkrankheit behandelt und nicht
wegen Schlafstoerungen oder Drogen/Medikamentenabhaengigkeit.

Walgren fragt, wo der Eingriff stattgefunden hat. Causey sagt, es war in einem Spital, er
hat Papiere unterschrieben und da waren Monitore und 3 weitere Leute im Raum.

Causey hat weitere Stents bekommen, wieder in einem Spital mit zusaetzlichem Personal an-
wesend.

Nochmaliges Direktverhoer durch Chernoff

Causey sagt, er wurde fuer die Medien-Interviews nicht bezahlt und machte sie, um seinem
Freund Murray zu helfen. Causey sagt, er half Murray aus Liebe und Mitgefuehl und glaubt
nicht, dass er getan hat, wessen er beschuldigt wird.

Nochmailiges Kreuzverhoer durch Walgren

Walgren fragt, ob er ihn, haette Murray in grober Fahrlaessigkeit gehandelt, trotzdem unter-
stuetzen wuerde. Causey sagt "ja".


Andrew Guest Aussage

1025-andrew-guest-mjtrial.jpg


Direktverhoer durch Chernoff

Guest hat Murray im Jahr 2002 kennengelernt. Er war 39 Jahre alt und hatte Schmerzen in
seiner Brust, im Arm und hatte Kopfschmerzen. Murray setzte Stents ein und hat seine Brust-
schmerzen damit geloest.

Guest sagt, dass Murray der beste Arzt ist und einem alles erklaert und sicherstellt, dass
man okay ist.

Kreuzverhoer durch Walgren

Causey hat auch Medien-Interviews gegeben.

Walgren fragt, was fuer eine Behandlung er bekommen hat. Es war fuer eine Herzkrankheit und
Murray hatte ein Team, das ihm half und notwendiges medizinisches Equipment war vorhanden.

Walgren fragt, ob Murray ihm Propofol in seinem Schlafzimmer gegeben hat. Guest sagt "nein".

Walgren fragt, ob jeder Patient die Fuersorge verdient, die er bekommen hat. Guest sagt "ja"
und will etwas anfuegen, aber Walgren laesst ihn nicht.

Nochmaliges Direktverhoer durch Chernoff


Guest wollte anfuegen, dass Murray grossartige Behandlung in seiner Ordination anbietet.
Guest sagt auch, dass er nicht von den Medien bezahlt wurde und er sprach mit den Medien,
weil er glaubt, dass Murray Unterstuetzung braucht.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Walgren

Guest sagt, dass nichts seine Meinung ueber Murray aendern koennte.


Lunette Sampson Aussage

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Direktverhoer durch Chernoff

Sampson hatte 3 Herzattacken. Im Jahr 2008 hatte sie einen Herzinfarkt waehrend Murray
nicht in der Stadt war. Ein anderer Arzt sagte ihr, sie waere okay. Murray hat dem Arzt
nicht zugestimmt und wollte, dass sie eine Untersuchung macht. Sie machte die Untersuchung
nicht und hatte noch einen Herzinfarkt.

Sampson sagt, dass Murray sehr fuersorglich ist und sich fuer die Patienten Zeit nimmt
(er beeilt sich nicht).

Sampson sagt, Murray ist nicht geldgierig und kuemmert sich pro bono (gratis) um Leute
und zahlt fuer Medikamente, wenn die Patienten sie nicht bezahlen koennen.

Kreuzverhoer durch Walgren

Walgren fragt, wer sie gebeten hat, auszusagen. Sampson sagt, sie wurde von Murray's
PR-Leuten kontaktiert.

Murray hat nie erwaehnt, dass er fuer MJ arbeiten wuerde. Er sagte nur, er wuerde fuer ein
Jahr nach London gehen und hat ihr einen anderen Arzt empfohlen. Sampson sagt, sie war un-
gluecklich, weil sie anderen Aerzten nicht vertraut, wegen dem, was ihr passiert ist.

Walgren erwaehnt einen Straf-Brief ("discipline letter"), den Murray vom Sunrise Spital
bekommen hat. Am 24. Dezember wurde Murray um 11 Uhr und um 11:05 Uhr vormittags gerufen.
Murray hat das Spital gegen 12:00 Uhr zurueckgerufen und bat die Mitarbeiter, einen anderen
Arzt zu rufen. Murray kam um 13:56 Uhr nachmittags ins Spital. Das war 3 Stunden nachdem
er gerufen wurde und es bestand ein ernstes Risiko fuer Blutgerinnsel bei einem Patienten.
Sampson wusste nicht von dem Brief.

Walgren fragt, was fuer eine Behandlung Sampson bekommen hat. Sie sagt, fuer eine Herz-
krankheit. Walgren fragt, ob Murray wusste, was der andere Arzt gemacht hatte, weil der
andere Arzt eine Krankenakte fuehrte.

Nochmaliges Direktverhoer durch Chernoff

Die Vorgehensweise dieses Spitals war so, dass Aerzte innerhalb von 1 Stunde und 20 Minuten
zurueckrufen muessen.


Dennis Hix Aussage

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Direktverhoer durch Chernoff

Hix wohnt in einem Haus nebenan von Murray's Kindern in Las Vegas und hat Murray um 1999
kennengelernt. Er hatte ein Herzproblem. Sein vorheriger Arzt sagte ihm, dass das nicht
repariert werden kann, aber Murray hat sein Problem repariert. Murray hat 6 Stents in einem
Spital eingesetzt.

Hix sagt, Murray ist der beste Arzt und er half seinem Bruder gratis, weil dieser kein Geld
hatte, um in die Notaufnahme zu gehen.

Kreuzverhoer durch Walgren

Hix hat im Jahr 2009 einen Brief von Murray erhalten. Murray hat nicht gesagt, was er vor
hatte zu tun und hat MJ nie erwaehnt.

Walgren fragt, wofuer Hix behandelt wurde. Es war fuer eine Herzkrankheit und einige andere
Dinge, aber es war nicht fuer Schlafstoerungen oder Drogen/Medikamentenabhaengigkeit. Hix
sagt, er weiss nicht, ob Murray eine Krankenakte ueber seine Behandlung fuehrte.


Ruby Mosley Aussage

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Direktverhoer durch Chernoff

Mosley wohnt in der "Acres Home" Gemeinde. Acres Home ist ein Gebiet mit Pensionisten
niedrigen Einkommens. Mosley sagt, sie kannte Murray's Vater. Im Jahr 2006 hat Murray dort
eine Klinik zum Gedenken an seinen Vater eroeffnet.

Mosley sagt, Murray ist nicht geldgierig und wenn er geldgierig waere, wuerde er keine
Klinik in einem Gebiet mit Menschen mit niedrigem Einkommen aufmachen. Mosley sagt, Murray
hat in Houston nicht viel Geld gemacht und hat die Klinik eroeffnet, weil sein Vater dort
eine Klinik hatte und Murray hatte eine Zusage gemacht, die medizinische Fuersorge nach
seinem Vater weiterzufuehren.

Mosley sagt, sie und ihr Mann sind bei Murray in Behandlung. Murray hat bei ihr Stents
eingesetzt

Kreuzverhoer durch Walgren

Walgren fragt, ob Mosley Sade Anding kennengelernt hat. Mosley sagt, sie hat Murray in
seiner Klinik gesehen und weiss nicht, was er in seinem privaten Leben tut.

Mosley sagt, Murray ist sehr kompetent und kann Details in Bezug auf Plaene fuer medi-
zinische Behandlung auswendig aufsagen.

Nochmaliges Direktverhoer durch Chernoff

Mosley sagt, dass Murray sich Zeit genommen hat fuer die Patienten und er hat ihr alles
erklaert. Termine konnten eine Stunde dauern. Mosley sagt, er sah die Patienten, egal, wie
lange es dauerte.

Mosley sagt, sie vermisst Murray.


Die Sitzung endet frueh aufgrund von Terminproblemen.
 
Murray Prozess, Tag 19, 27. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Morgens

Dr. Robert Waldman (RW), Suchtexperte

Direktverhoer durch Chernoff


RW sagt, dass Suchtspezialisten Patienten dabei helfen, mit dem Trinken von Alkohol oder
der Verwendung von Drogen aufzuhoeren. RW sagt, wenn eine Person bei ihm Hilfe sucht,
wuerde er zuerst eine Befragung machen und eine komplete (Kranken)geschichte. Wiederholter
Gebrauch (von Drogen/Alkohol), das Alter, in dem sie damit angefangen haben, eine Geschichte
aller Substanzen, die missbraucht worden sind, Geschichte von Konsequenzen des Missbrauchs
wie legale und soziale Konsequenzen. RW sagt, eine komplette Krankengeschichte, aber auch
Fokus auf die Konsequenzen.

RW sagt, es gibt verschiedene Arten von Behandlungsprogrammen, abhaengig von der Substanz,
auf die eine Person abhaengig ist. RW sagt, er fragt die Person, ob die Sucht legale
Probleme verursacht hat, Probleme in ihrer Ehe, etc. RW sagt, dass er professionelle Athle-
ten und Prominente mit Sucht nach verschreibungspflichtigen Schmerztabletten behandelt hat.
RW sagt, Zeichen von Entzug koennen Veraenderungen in der Performance und im Verhalten sein,
Verwendung ueber den regulaeren Gebrauch hinaus kann von einer Abhaengigkeit kommen.

RW sagt, Demerol ist ein aelteres Medikament, und inzwischen gibt es neuere Medikamente. RW
sagt, Opiate werden fuer Schmerzen verschrieben. RW sagt, wenn Leute aufhoeren, verschrei-
bungspflichtige Tabletten zu nehmen, ist die Situation weder sicher, noch ist sie angenehm.
RW sagt, Leute sind in Verleugnung ihrer Sucht, erzaehlen jedem rund um sie, dass sie kein
Problem haben. RW sagt, Interventionen sind manchmal notwendig, weil suechtige Personen
nicht ihr taegliches Leben aufgeben wollen oder nach den Regeln der Entzugsklinik leben
wollen. RW sagt, dass suechtige Personen die Sucht verstecken und alles in ihrer Macht tun,
um ihre Privatsphaere und Diskretion zu erhalten, inklusive Patienten, die ihre Sucht vor
einer Anzahl von Aerzten und Apotheken geheimhalten (genannt "Doktorshopping"). RW sagt, um
ihre Sucht vor Familie und Freunden geheimzuhalten, nehmen Suechtkranke ihre Drogen nicht in
deren Gegenwart.

RW sagt, es gibt 2 Arten, einem Opiat-Suchtkranken zu helfen, eine ist eine Opiat-Ersatz-
droge wie Methadon, aber jemand muss zuerst in den Entzug kommen, bevor man die Ersatz-
droge geben kann. Die zweite Methode ist, eine Menge Benzodiazepine zur Sedierung waehrend
des Entzug-Prozesses zu geben. Symptome von Opiat-Entzug enthalten Schwitzen, Herzrasen,
Muskelschmerzen, Knochenschmerzen, Bauchkraempfe, Erbrechen, schwere Angstzustaende, heiss-
und-kalt-Schuettelfrost, Durchfall. RW sagt, die groesste Angst eines Suchtkranken ist es,
sich unwohl zu fuehlen waehrend des Entzugs. RW sagt, Lorazepam (Ativan) kann fuer Opiat-
Entzug benuetzt werden. RW sagt, die Dauer des Entzugs ist variabel und oft wuerden die
Suchtkranken sagen, dass sie die Entzugsdrogen nicht mehr brauchen, weil sie sich jetzt
gut fuehlen.

RW sagt, dass Narkose fuer den Entzug von Opiaten benuetzt werden kann, und waehrend der
Narkose koennen andere Medikamente gegeben werden, um die Symptome des Entzugs zu lindern.

RW sagt, er hat sich Arnold Klein's medizinische Akte von MJ angesehen, Statements und Aus-
sagen von Zeugen. RW sagt, MJ's Krankenakte beginnt im Jaenner und endet am 22. Juni 2009.
RW sagt, am 12. Maerz zeigt eine Seite der Krankenakte einen Patienten mit Namen Omar Arnold,
(MJ's Pseudonym), der mit Restylane/Botox behandelt wurde und Demerol-Injektionen fuer
diese Behandlung bekommen hat. RW sagt, dass Restylane und Botox Fueller fuer Falten sind,
aber er ist damit nicht vertraut. RW sagt, er hat Kollegen gefragt, ob Restylane oder Botox
so schmerzhaft waeren, dass Demerol notwendig ist, seine Kollegen sagten nein. RW sagt, MJ
hat ausserdem an diesem Tag Midazolam bekommen, und die Dosis fuer Demerol war ueber dem
Durchschnitt, d. h. eine hohe Dosis.

RW sagt, er hat sich MJ's Krankenakte vom 17. Maerz angesehen und die Behandlung war aehnlich
wie am 12. Maerz, aber ohne Botox und aehnliche Demerol-Injektionen. RW sagt, das empfohlene
obere Limit fuer Demerol ist 600 mg in 24 Stunden. MJ hat 100 mg um 10:45 Uhr vormittags
bekommen und noch eine Injektion mit 100 mg um 11:45 Uhr.

RW sagt, am 6. April zeigt die Krankenakte, dass um 8 Uhr abends 200 mg Demerol und 1 mg
Midazolam gegeben wurden, in einer Spritze. Am 9. April hat MJ um 15:30 Uhr eine Injektion
mit 200 mg Demerol und 1 mg Midazolam bekommen. Am 13. April hat MJ um 11:15 Uhr (Anm. ich
denke, vormittags) 200 mg Demerol und 1 mg Midazolam bekommen, und auch Restylane am 9. und
am 13 April. Am 5. April hat MJ 200 mg Demerol und 1 mg Midazolam gespritzt bekommen. Am
17. April hat MJ Botox in die Achselhoehle gegen Schwitzen bekommen und 200 mg Demerol und
1 mg Midazloam, dann nochmals eine Spritze mit 100 mg Demerol und 1 mg Midazolam, also
insgesamt 300 mg Demerol. Am 21. April hat MJ Botox in die Leistengegend bekommen und 200 mg
Demerol und 1 mg Midazolam, eine Stunde spaeter nochmals 100 mg Demerol. RW sagt, die Stei-
gerung von 200 mg Demerol auf 300 mg Demerol ist signifikant, weil er glaubt, MJ hatte
eine Toleranz auf Demerol entwickelt. Am 22. April hat er 200 mg Demerol und 1 mg Midazolam
bekommen, eine Stunde spaeter 100 mg Demerol, eine Stunde spaeter 75 mg Demerol, also ins-
gesamt 375 mg Demerol und Botox. RW sagt, er hat nie einem Patienten 375 mg Demerol gegeben.
Am 23. April, hat MJ 100 mg Demerol und 1 mg Midazolam erhalten, also insgesamt in 3 Tagen
(21., 22. und 23. April) 775 mg.

RW sagt, am 27. April hat MJ um 11:30 Uhr (Anm. ich denke, vormittags) 200 mg Demerol und
1 mg Midazolam bekommen, eine Stunde spaeter 100 mg Demerol und 1 mg Midazolam. Am 30. April
hat MJ 200 mg Demerol und 1 mg Midazolam bekommen, 2 Stunden spaeter 100 mg Demerol und 2 mg
Midazolam. Am 4. Mai hat MJ 200 mg Demerol und 1 mg Midazolam bekommen, eine Stunde spaeter
100 mg Demerol und 1 mg Midazolam. RW sagt, er glaubt, dass MJ von Demerol abhaengig war und
moeglicherweise/wahrscheinlich abhaengig von Opiaten. RW sagt, Gabe von sehr hohen Dosen an
Opiaten wuerden in jedem Abhaengigkeit provozieren.

RW sagt, am 5. Mai hat er 200 mg Demerol und 1 mg Midazolam bekommen, dann 100 mg Demerol
und 1 mg Midazolam. Am 6. Mai insgesamt 300 mg Demerol in 2 Dosen, 2 mg Midazolam in 2
Dosen. RW sagt, es sind keine Notizen von Dr. Klein in der Krankenakte, weil es keine Unter-
schrift oder Initialen von Klein darin gibt. RW sagt, insgesamt wurde MJ in 3 Tagen (4.,
5. und 6. Mai) 900 mg Demerol gegeben.

RW sagt, zwischen dem 6. und dem 19. Mai gab es keine Interaktion zwischen MJ und Dr. Klein.
RW sagt, am 19. Mai hat MJ 200 mg Demerol und 1 mg Midazolam bekommen (Versed ist der ge-
nerische Name). RW sagt, am 20. Mai hat MJ 200 mg Demerol und 1 mg Versed bekommen. Am 21.
Mai hat er 100 mg Demerol und 1 mg Midazolam bekommen. RW sagt, am 1. Juni hat MJ 200 mg
Demerol und 1 mg Midazolam bekommen, am 3. Juni 200 mg Demerol und 2 mg Midazolam, am 9.
Juni 200 mg Demerol und 2 mg Midazolam, am 6. Juni 100 mg Demerol und 1 mg Midazolam, am
22. Juni 100 mg Demerol und 1 mg Midazolam.

RW sagt, Entzug von Opiaten beinhaltet Angstzustaende, Unruhe, Schlaflosigkeit. RW sagt,
Schlaflosigkeit ist sehr verbreitet, fast universal fuer Entzug von Opiaten. RW sagt, der
einfachste Weg, um den Entzug von Demerol zu beenden, waere die Gabe von Benzodiazepinen.

Kreuzverhoer durch Walgren

RW sagt, es ist moeglich, von Benzodiazepinen abhaengig zu sein, inklusive Lorazepam. RW
sagt, er hat sich Murray's Polizeibefragung nicht angesehen im Zusammenhang damit, was die
Nacht vor und am Morgen von MJ's Tod passiert ist. RW sagt, er wusste nicht, dass Murray
Lorazepam und Midazolam an die Wohnung seiner Freundin schicken liess, aber er wusste, dass
Murray MJ diese gegeben hat. RW sagt, die Lieferung der Benzos war nicht relevant.

RW sagt, Entzug von Opiaten und Benzodiazepinen hat nicht dieselben Symptome. RW sagt, seine
Meinung, dass MJ koerperlich von Demerol abhaengig war, basiert auf Klein's Krankenakte,
aber es waere auch hoechst suspekt, MJ basierend auf derselben Akte als Suchtkranken zu
diagnostizieren.

RW sagt, er ist nicht fuer Drogensucht zertifiziert ("not board certified"). RW sagt, er
macht auch professionell Dialyse. RW sagt, das ist ein Prozess, bei dem eine Maschine die
Nierenfunktion ersetzt bei Patienten, deren Nieren nicht richtig funktionieren.

RW sagt, er verlangt eine Urin-Analyse von Patienten, bei denen er das Gefuehl hat, sie
luegen ihn an (Anm. bezieht sich auf Suchtkranke), aber nicht bei jedem Patienten.

RW sagt, er arbeitet in seiner Ordination und an einigen Standorten, die vertraulich sind.
RW sagt, er arbeitet in Visions Treatment Facility, Clearview Treatment Facility, Authentic
Recovery Center, Cliffside Malibu und seiner Ordination. RW sagt, er arbeitet als Berater
und er behandelt Patienten in all den genannten Standorten, und er macht auch Dialyse, aber
kann nicht sagen, wie viele Stunden pro Woche er Dialyse macht.

RW sagt, er hat festgestellt, dass manche seiner Patienten nicht adequate Behandlung be-
kommen haben, bevor sie seine Patienten wurden. RW sagt, der einfache Teil der Arbeit ist
es, die Patienten von den Drogen zu entziehen, der schwere Teil ist es, sie von den Drogen
wegzuhalten.

RW sagt, die Botox/Restylane-Injektionen wurden von Dr. Klein in die Wangenknochen, ins
Kinn und ins Gewebe im Gesicht gegeben.

RW sagt, er hat Demerol in seiner Praxis seit 2 Jahrzehnten nicht benuetzt, es gibt viel
bessere und sicherere Medikamente.

RW sagt, bei Demerol wuerden Entzugssymptome innerhalb von einem Tag auftreten. RW sagt,
es gibt signifikante Unterbrechnungen der Demerol-Injektionen im Juni 2009.

RW sagt, die haeufigsten Entzugssymptome von Benzos sind: Angstzustaende, Schlaflosigkeit,
Hautkribbeln. RW sagt, er stimmt den Anforderungen des CA State Medical Board zu, dass
kontrollierte Substanzen in einem Schrank weggesperrt werden muessen, um Diebstahl zu
verhindern. RW stimmt auch mit dem CA State Medical Board ueberein, dass Krankenakten von
allen Aerzten gefuehrt werden muessen. RW sagt, Aerzte und Patienten entscheiden, welche
Behandlung die Beste fuer den Patienten ist.

Nochmaliges Direktverhoer durch Chernoff

RW sagt, dass er die Aussagen von Faheem Muhammad und Michael Amir Williams gelesen hat.
RW sagt, obwohl es Zeiten gibt, in denen MJ Demerol nicht erhalten hat, ist es besorgnis-
erregend.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Walgren

RW sagt, ein Diagramm, das er gemacht hat, hat er nur fuer persoenlichen Gebrauch gemacht,
um MJ's Arztbesuche bei Klein darzustellen. Es geht hin und her zwischen RW und Walgren,
was in dem Diagramm dargestellt ist. RW gibt zu, dass er Fehler in dem Diagramm gemacht hat,
inklusive dem 20. April 2009. Am 20. April war MJ nicht bei Klein, aber RW hatte Daten in
seinem Diagramm betreffend diesen Tag. RW sagt, im Diagramm sieht man keinen Eintrag fuer
den 4. Juni, an dem Tag hat MJ Injektionen von Klein bekommen (Anm. das Diagramm liess es
ausserdem so aussehen, als haette er statt 1 oder 2 mg Midazolam 100 oder 200 mg Midazolam
bekommen).

RW sagt, er persoenlich wusste nicht, dass Murray MJ's persoenlicher Arzt war im April, Mai
und Juni 2009. RW sagt, er erfuhr durch die Medien nach MJ's Tod, dass Murray MJ's persoen-
licher Arzt war.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Chernoff

RW sagt, er hat sich eine Zusammenfassung der Krankenakte von Chernoff angesehen und die
Krankenakte von Klein. RW sagt, die Krankenakte war sehr schwer zu lesen und deshalb hat
er fuer seinen eigenen Gebrauch ein Diagramm gemacht.


Anmerkung: Waldman hat sich einige Wortgefechte mit Walgren geliefert, weil er Fragen nicht
richtig und ausweichened beantwortet hat, Walgren hat ein paar Mal den Richter gebeten, er
moege Waldman sagen, er solle die Fragen beantworten. Einmal sagte Walgen: "Warum ist es
so einfach fuer Sie, Chernoff's Fragen zu benantworten, aber nicht meine?" Eine Frage, der
er ein paar Mal ausgewichen ist, war die Frage, ob man allein auf Klein's Krankenakte
basierend sagen koennte, dass MJ suchtkrank war. Zu guter Letzt sagte er dann, das waere
hoechst suspekt. Eine andere Frage, der er ausgewichen ist, war die Frage danach, wieviele
Stunden pro Woche er in der Dialyse arbeitet. Er meinte mehrfach, er zaehlt sie nicht und
kann nicht sagen, wieviele Stunden. Auf die Frage, ob er Patienten hatte, die von anderen
Aerzten vor ihm keine adequate Behandlung bekommen haben, sagte er unter anderem sinngemaess,
dass er andere Aerzte nicht kritisieren wuerde. Waldman sagte ausserdem, seine Einschaetzung,
dass MJ suchtkrank war, basiert auch darauf, was ueber die Jahre in den Medien ueber ihn be-
richtet wurde.
 
Murray Prozess, Tag 19, 27. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Nachmittags

Dr. Paul White Aussage

Direktverhoer durch Flanagan


White ist Narkosefacharzt und ist in Pension. Er ist noch beratend taetig und in Forschungs-
projekte involviert. White listet seine Ausbildung auf, seine Zertifizierungen (Fachbereiche),
seine Artikel, Buecher, seine Auszeichnungen und Forschung.

White sagt, ihm wurde Propofol durch einen europaeischen Arzt vorgestellt, zu der Zeit
verursachte die Emulsion von Propofol allergische Reaktionen. White hat eine Fettemulsion
vorgeschlagen, um dies zu vermeiden.

Flanagan fragt nach Shafer und den Forschungen, die sie gemeinsam gemacht haben.

Flanagan hat White im Jaenner 2011 angerufen. White hoerte von Murray und wollte nicht
Teil dieses Falles sein, zum Fall des Todes einer Ikone und er sagt, er mag keine oeffent-
liche Aufmerksamkeit. Nach der Ermutigung seiner Frau stimmte er zu, sich die Dokumente
anzusehen.

Flanagan fragt und White stimmt zu, dass er den Elefanten im Raum nicht rechtfertigen kann,
dass Murray MJ eine Propofol-Infusion gegeben und ihn dann im Stich gelassen hat.

White sagt, sein anfaenglicher Bericht basierte auf Murray's Polizei-Befragung und dem
Autopsie-Bericht mit 13 Expertenmeinungen. White war ueberrascht und sagt, haette Murray
das gemacht, was er in der Befragung gesagt hatte, waere MJ nicht gestorben. White hat
darum gebten, sich mit Murray zu treffen. Flanagan fragt, ob er Murray getroffen hat, das
wird beeinsprucht und dem wird stattgegeben. White flog nach LA, um sich mit Flanagan und
Chernoff zu treffen und ihm wurden Transkripte der Voruntersuchung gegeben.

White hat einen Brief geschrieben, in dem seine Schluesse standen, aber jetzt denkt er
nicht mehr dasselbe. In seinem Brief hat er orale Einnahme als Spekulation geschrieben
basierend auf den Aussagen anderer Experten und sagt, dass er von den Studien ueber orale
Bio-Verfuegbarkeit nicht wusste. White sagt, er hat in Dr. Shafer's Bericht von ihnen er-
fahren.

Flanagan fragt nach der chilenischen Studie. White sagt, er fuehlte sich schlecht, weil
Dr. Shafer selbst Propofol getrunken hat. White erwaehnt seine Bedenken ueber die Studie,
es war keine Doppelblindstudie und eine Person hatte aehnliche Level wie MJ. Er hat eine
Studie an Beaglen vorgenommen und stimmt zu, dass es keine Absorption im Magen gab. White
und Shafer glauben, die eine Person koennte es durch den Mund und die Speiseroehre absor-
biert haben und sie haben darueber nachgedacht, einen Propofol-Lollipop zu produzieren, um
Patienten nicht-invasiv zu sedieren.

White erwaehnt die Variationen in Blut-Levels derselben Dosis und sagt, es ist 5fach. Zum
Beispiel - von derselben Dosis an Propofol koennte man ein Blut-Level zwischen 1 mg/ml und
5 mg/ml bekommen.

Sie zeigen ein paar Beispiele aus Artikeln, die die unterschiedlichen Blut-Level in Patienten
zeigen.

Nachmittagspause

White sagt, die meisten zentral aktiven Medikamente haben dieselbe Variabilitaet in den
Blut-Levels, wie z. B. Lorazepam. Wieder werden Artikel und Grafiken gezeigt, um die
Variabilitaet der Level zu demonstrieren.

White sagt, Propofol ist sedierend-hypnotisch. Niedrige Dosen verursachen Schlaefrigkeit und
reduzieren Angstzustaende. Mittlere Dosen bedeuten tiefere Sedierung und hohe Dosen be-
deuten, der Patient reagiert nicht auf Schmerz. Benzos haben dieselbe Variabilitaet.

Flanagan fragt nach "off label"-Verwendung. Schlaf in der Intensivstation ist "on label" und
Schlaf zu Hause ist "off label".

Flanagan fragt nach der chinesischen Studie zu Propofol und Schlafstoerungen. White sagt,
er fand die Studie interessant und man sollte den Autoren eine Chance geben. Er sagt, er
versteht Shafer's Bedenken, aber diese koennten mit einem Review korrigiert werden.

Flanagan fragt, ob White MJ's Toxikologie-Bericht gelesen hat. White sagt "ja".

Flanagan fragt nach Polypharmazie. White erklaert, das bedeutet, Medikamente zu kombinieren.
Es reduziert die Nebenwirkungen, wenn man niedrigere Dosen von Medikamenten kombiniert. White
gibt das Beispiel von Schmerz-Management und dem Mischen von Opiaten und Nicht-Opiaten, um
die Nebenwirkungen der Opiate zu reduzieren. White sagt, es ist ueblich in ihrem Bereich und
dass Midazolam + Propofol Standardtechnik ist.

Flanagan zeigt eine Grafik, gemacht von Dr. Shafer, die 2 Dosen von 2 mg Lorazepam gegeben
um 2 Uhr nachts und um 5 Uhr morgens zeigt. Die Grafik hat 2 Linien, die sich auf reagiert
oder reagiert nicht auf Schmerz beziehen. White sagt, Lorazepam ist kein Schmerzmittel, er
versteht diese Linien nicht.

Flangan versucht, die Grafik fuer Midazolam zu finden, aber er findet sie nicht.
 
Last edited:
Murray Prozess, Tag 20, 28. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Morgens

Dr. Paul White Aussage - Fortsetzung

Direktverhoer durch Chernoff - Fortsetzung

Sie diskutieren noch immer die Variabilitaet bei verschiedenen Leuten. Die Stelle, an der
Propofol wirkt, ist das Gehirn, und die Menge im Gehirn kann bei lebenden Menschen nicht
gemessen werden, deshalb machen sie alternative Messungen wie EEG.

Flanagan zeigt mehrere Papiere und Grafiken, die zeigen, dass die Level bei verschiedenen
Patienten stark unterschiedlich sind.

Flanagan zeigt Dr. Shafer's Grafik fuer Lorazepam (2 Dosen zu 2 mg). White sagt, das ist
richtig fuer den durschschnittlichen Patienten, aber nicht fuer MJ. White sagt, wenn MJ
Lorazepam oral genommen hat, wuerde man erwarten, Restlevel an Lorazepam von vorherigen
Tagen zu sehen. Walgren erhebt Einspruch wegen der Verwendung des Wortes "oral".

White sagt, weil Murray MJ mit Midazolam und Lorazepam behandelt hat, wuerde er erwarten,
Restlevel zu finden, aber White weiss nicht, wieviel MJ gegeben wurde, somit kann er keine
Feststellung treffen.

Flanagan zeigt Shafer's Grafik fuer Midazolam (2 Dosen von 2 mg gegeben um 3 Uhr nachts und
7:30 Uhr morgens). Die tatsaechliche Blutkonzentration fuer Midazolam im Autopsie-Bericht
kam Shafer's Modell nahe.

Flanagan zeigt Grafiken gemacht von Shafer, die Midazolam und Lorazepam kombinieren, eine
weitere Grafik, die 25 mg Propofol gegeben ueber 3 - 5 Minuten zeigt, und noch eine Grafik,
die alles kombiniert (25 mg Propofol, 2 Dosen von 2 mg Lorazepam und 2 Dosen von 2 mg Mida-
zolam). Diese Kombination zeigt keine gefaehrliche Situation.

Flanagan und White gehen ueber eine Studie und basierend darauf sagt White, 25 mg Propofol
wuerde minimale Sedierung bringen und bei Angstzustaenden helfen und ein bisschen Schlaef-
rigkeit liefern. White sagt, Murray gab minimale Sedierung.

Flanagan fragt, was ist moderate/MAC/Daemmerschlaf/Sedierung fuer einen Eingriff. White
sagt, die Patienten reagieren verbal, die Luftwege sind unbeeinflusst und die kardiovas-
kulaere Funktion ist okay.

White sagt, Spitaeler verlangen von Aerzten, die Dammerschlaf anwenden, Schulung, damit sie,
wenn sie einen Patienten unabsichtlich in tiefe Sedierung bringen, diesen retten koennen.

Flanagan zeigt, dass Murray eine Zertifizierung fuer moderate Sedierung vom Sunrise Spital in
Las Vegas hat. Das erlaubt Murray, die Patienten zu evaluieren, Sedierung zu geben, mit
gefaehrdeten Atemwegen umzugehen, adequate Beatmung im Fall von Atemstillstand zu geben,
einen Patienten aus tiefer Sedierung zu retten und den Patienten zu ueberwachen, um die
Sedierung zu evaluieren.

Flanagan zeigt Shafer's Grafik fuer 40 mg Lorazepam. Anfangs beginnen die Dosen um Mitter-
nacht, aber Shafer hat spaeter die Zeit korrigiert. White sagt, der durchschnittliche
Patient waere tot oder zumindest komatoes fuer einige Stunden, wenn er 40 mg ueber 5 Stunden
bekommt. Shafer hat diese Simulation wegen der 40-mg-Ampulle, die im Haus gefunden wurde,
gemacht. White sagt, Shafer's modifizierte Simulation (9 Dosen von je 4 mg, beginnend um
1:30 Uhr nachts) passt nicht zum der Ampulle, die im Haus gefunden wurde. Ausserdem waeren die
letzten Dosen gegeben worden, als er noch geschlafen hat.

Flanagan zeigt die Grafik mit 40 mg Lorazepam mit 2 Dosen Midazolam und Lorazepam. White
sagt, es macht keinen Sinn, MJ Midazloam zu geben, wenn er hoch sediert war mit Lorazepam.

Flanagan zeigt eine Computersimulation: 2 Dosen von 2 mg Lorazepam (2 Uhr nachts und 5 Uhr
morgens) und eine orale Dosis von 20 mg (10 Tabletten auf einmal genommen) um 7 Uhr morgens.
Diese Grafik geht davon aus, dass es keine Restmengen aus vorherigen Tagen gibt.

Flanagan zeigt eine weitere Grafik. Es ist dieselbe, aber nimmt ein Restlevel von 10 mg aus
den letzten 5 Tagen an. Es wuerde dasselbe Resultat ergeben mit 16 mg oralem Lorazepam (8
Tabletten) um 7 Uhr morgens eingenommen.

Flanagan sagt, die Menge an Lorazepam, die in MJ's Magen gefunden wurde, war sehr niedrig.
White sagt, die Tablette loest sich in 15 Minuten auf und die Halbwertszeit fuer die Ab-
sorbtion ist 22 Minuten (Anm. Er fuegt noch an, es gibt Studien, die sagen, bis zu 40 Minuten).
White sagt, es ist normal, dass ein bisschen Lorazepam gefunden wurde.

White sagt, seine Lorazepam-Simulationen sind realistischer und die 40-mg-Simulation von
Shafer ist irrational. White sagt, die Simulation mit den Restlevels ist realistischer.

White sagt, vielleicht hat MJ die 8 Tabletten nicht auf einmal genommen. Vielleicht hat er
ein paar zu einer Zeit genommen und spaeter nahm er noch ein paar, z. B. um 6 Uhr morgens
und um 8 Uhr morgens. White sagt, das ist Spekulation, aber es ist realistischer als 4-mg-
Bolus-Injektionen alle 30 Minuten.

White erklaert sich die kleine Menge an Lorazepam im Magen mit der Absorptions-Halbwerts-
zeit.

Flanagan erwaehnt einen anderen Artikel und sagt, das Aequivalent von 1/333 einer Tablette
im Magen ist konsistent mit White's Simulation. White sagt, man wuerde nicht erwarten,
freies Lorazepam im Magen zu finden, wenn es als Infusion gegeben wurde.

Vormittagspause

White sagt, weil freies Lorazepam im Magen war, muss es oral eingenommen worden sein.

White geht ueber Dr. Shafer's Simulationen. White sagt, Shafer's Simulationen enthalten
Propofol-Injektionen in 30 bis 60 Sekunden und sagt, das ist inkonsistent mit Murray's
Polizeibefragung. White sagt, Shafer's Simulation mit 100 mg Bolus ist inkonsistent mit
Lidocain. White sagt, diese Injektionen wuerden furchtbar brennen in kleinen Venen.

White sagt, mehrere Injektionen mit 50 mg ist inkonsistent mit den Lidocain-Levels, die in
der Autopsie gefunden wurden. White sagt, es waere schwierig fuer MJ, das Propofol selbst
in die Spritze zu ziehen. White sagt, er ist nicht sicher, ob MJ das selbst machen wuerde
und dass die Verteidigung das nie behauptet hat.

White sagt, das Szenario mit 25 mg ist weniger absurd, weil es minimale Sedierung ist.
Flanagan fragt, ob eine Person, die wach ist, 25 mg ueber 30 Sekunden injizieren koennte
und White antwortet: "Ja." White fuegt hinzu, dass die Blutkonzentration davon abhaengt,
wie schnell die Injektion gegeben wird. Langsame Injektion haette weniger Auswirkung auf
das Herz und die Atemwege.

Flanagan zeigt eine Grafik mit Lorazepam und Midazolam und einer schnellen Bolusinjektion
von 25 mg Propofol. White sagt, wenn eine schnelle Injektion bei den Levels an Lorazepam
gemacht wird, koennte die Kombination toedlich sein.

*** (siehe folgendes Posting)

White sagt, Shafer's 100-ml-Infusion ist inkonsistent mit Murray Polizei-Interview. White
sagt, ein IV-System wurde gebraucht und die Aufhaengevorrichtung an der Propofol-Ampulle
war unbenutzt. White sagt, die Ampulle im IV-Beutel waere zu niedrig und es waere gefaehr-
lich. White sagt ausserdem, wenn sich der Patient bewegt oder jemand den Schlauch beruehrt,
koennte die Ampulle herunterfallen. White sagt, er kann sich keinen Grund vorstellen, die
Haengevorrichtung nicht zu verwenden und sich die Muehe zu machen, den IV-Beutel mit einem
Messer aufzuschneiden.

White sagt, bevor es Infusionspumpen gab, war die Praxis die, die Propofol-Ampulle in den
IV-Beutel mit Kochsalzloesung zu leeren (Anm. Korrektur des englischen Originals - er hat tatsaech-
lich gesagt, dass man gleichzeitig Propofol und Kochsalzloesung an den IV-Stand gehaengt hat und fuer
beides die richtige Hoehe finden musste, um dann die Schwerkraft arbeiten zu lassen). Wuerde man das
machen, wenn der Beutel leer ist, wuerde man Reste von Propofol an dem Beutel und in der Kammer
sehen. Es war kein Propofol in dem Beutel oder dem langen Schlauch.

(Anm. siehe meine Korrektur - die naechsten 2 Saetze danach waren nicht in dem Zusammenhang
gesagt, sondern im Zusammenhang damit, waere die Propofol-Ampulle mit Hilfes des aufgeschnittenen
IV-Beutels an den IV-Staender gehaengt worden)

White sagt, es gibt keine Hinweise fuer eine Infusion und sagt, er glaubt, es gab keine
Infusion.

White erwaehnt nochmals Shafer's Simulation einer 100-ml-Infusion. Er sagt, es ist ein un-
glaublicher Zufall, dass der Patient in dem Moment stirbt, in dem die Ampulle leer ist.

White sagt auch, das Propofol im Urin unterstuetzt nicht eine 100-ml-Infusion ueber 3
Stunden. White sagt, ausgehend vom Urinlevel ist das am meisten konsistente Szenario eine
Selbstinjektion von 25 mg Propofol zwischen 11:30 Uhr vormittags und 12:00 Uhr (mittags).

White sagt, Shafer's Szenarios stehen nicht im Einklang mit Murray's Polizei-Befragung,
den Beweisstuecken vom Tatort und der Urinkonzentration. White sagt, sein Szenario mit der
Selbstinjektion passt zu allem.

Die Sitzung endet frueh. Medien berichten, Anklaeger Walgren haette um Zeit gebeten, um
sich auf das Kreuzverhoer vorzubereiten.


Anm.: Mir erscheint, ich kann mich aber auch irren, dass ein paar Dinge, die ich fuer wichtig
erachte, in der Zusammenfassung fehlen. Ich werde mir in den naechsten Tagen White's Aus-
sage nochmals anschauen und in einem weiteren Posting evtl. noch Dinge anfuegen. Es gab unter
anderem eine Demonstration einer Infusion von White, die in der Zusammenfassung fehlt.
 
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